10 Tipps für prächtige Balkonblumen
Wünschen auch Sie sich einen schönen Balkon – trotz Zeitmangels und Sommerhitze? Kein Problem: Hier finden Sie die wichtigsten Pflanz- und Pflegetipps für ein farbenfrohes Blütenschauspiel Ihrer Balkonblumen, das bis zum ersten Frost anhält.

Balkonbepflanzung mit Sommerblumen: Begonien, Fuchsien, Geranien und Petunien sorgen für ein Blütenmeer am Balkongeländer
Einjährige Balkonblumen sind verlässliche Dauerblüher für die ganze Saison. Mit ihrer Vielseitigkeit erfüllen sie jeden Wunsch. So ganz ohne Pflege kommen sie aber nicht aus. Wir haben Ihnen in zehn Tipps zusammengefasst, worauf Sie bei der Pflanzung und Pflege Ihrer Balkonblumen achten sollten.
1. Verblühtes regelmäßig ausputzen
Die Samenbildung beginnt nach der Befruchtung mit dem Welken der Blüten. Dieser Vorgang hat den Nachteil, dass er viele Nährstoffe bindet, die dann für die Bildung neuer Blüten fehlen. Balkonpflanzen, die weder steril noch selbstreinigend sind – also ihre verwelkten Blütenblätter von selbst abwerfen – sollte man daher regelmäßig ausputzen. Zwicken Sie etwa einmal pro Woche mit den Fingernägeln die Triebspitzen mit den verwelkten Blütenständen ab. Die in den Blattachseln sitzenden Knospen treiben daraufhin aus und bilden Seitentriebe mit neuen Blüten. Wichtig: Versorgen Sie die Pflanzen anschließend mit einem flüssigen Mehrnährstoffdünger, damit sie den Substanzverlust rasch wieder ausgleichen können.
2. Balkonkästen mit Wasserspeicher nutzen
An heißen Sommertagen haben die meisten Balkonblumen einen immensen Wasserbedarf. Wer berufstätig ist, kann nur morgens und abends gießen, was unter Umständen nicht ausreicht. Sehr hilfreich sind Blumenkästen mit Wasserspeicher. Spezielle Kunststoffeinsätze mit Abzugslöchern trennen den Wasserspeicher von der Blumenerde, sodass keine Staunässe entstehen kann. Mehrere Gewebestreifen wirken wie Kerzendochte und lassen das kostbare Nass langsam und gut dosiert in die Wurzelzone aufsteigen.

Mit speziellen Einsätzen ist die Wasserversorgung im Balkonkasten gewährleistet
3. Nur hochwertige Blumenerde verwenden
Die Substratqualität hat einen sehr großen, oft unterschätzten Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen. Gute Blumenerde zeichnet sich durch eine hohe Strukturstabilität aus. Das bedeutet, dass sich der Anteil der Luft führenden Grobporen im Boden bis zum Ende der Saison durch Zersetzungsprozesse kaum verringert. Die Wurzeln sind so jederzeit gut mit Sauerstoff versorgt und kaum staunässegefährdet. Wer einen Beitrag zum Schutz der europäischen Moorgebiete leisten möchte, sollte auf torffreie Substrate zurückgreifen. Sie sind heutzutage qualitativ nicht schlechter als torfhaltige Produkte.
Jetzt reinhören: Tipps & Tricks für die Balkonbepflanzung
Welche Balkonblumen liegen gerade im Trend? Welche passen optisch gut zusammen? Und worauf muss man bei der Bepflanzung seiner Balkonkästen achten? Darüber unterhalten sich Nicole Edler und Karina Dinser-Nennstiel in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen".
4. Neue Balkonblumen-Sorten haben oft Vorteile
In kaum einer Zierpflanzen-Gruppe hat die Züchtung in den vergangenen Jahrzehnten so rasante Fortschritte gemacht wie bei den Balkonblumen. Aktuelle Sorten sind meist blühfreudiger und gesünder als ältere Züchtungen. Nicht zu unterschätzen sind auch andere Eigenschaften, über die sich die wenigsten Hobbygärtner beim Pflanzenkauf Gedanken machen. Dazu zählen zum Beispiel die Regenfestigkeit der Blüten, die unter anderem neuere Petunien-Züchtungen auszeichnet, ein kompakter, dichter Wuchs sowie die sogenannte Selbstreinigung. So nennt man die Fähigkeit der Pflanzen, ihre verwelkten Blüten abzuwerfen.

Die Petunie ‘Feine Fine’ ist pflegeleicht, blühfreudig und ideal geeignet für sonnige und halbschattige Balkone
5. Blüten und Blattschmuck für den Schatten
Für Blumenkästen in sonnigen Lagen gibt es eine reichhaltige Balkonpflanzen-Auswahl. Im Halbschatten und Schatten ist Kreativität gefragt, denn Pflanzen, die sich hier wohlfühlen, sind mit ihrer Blütenpracht nicht so verschwenderisch. Damit die Kästen trotzdem die ganze Saison hindurch attraktiv sind, sollte man schattentolerante, blühende Balkonpflanzen mit Blattschmuck-Arten kombinieren und zum Beispiel Schattenklassiker wie Begonie, Buntnessel und Vanilleblume auch Kaukasusvergissmeinicht, Pfennigkraut und Ungarischer Sauerklee in einen Kasten pflanzen.
6. Stabile Befestigung
Starke Gewitterstürme können enorme Kräfte entfalten und Blumenkästen aus ihrer Verankerung reißen. Befestigen Sie die Behälter deshalb sorgfältig mit einer zuverlässigen, stabilen Halterung aus dem Fachhandel (zum Beispiel von Emsa). Aus Sicherheitsgründen sollten Sie die Kästen immer auf der Innenseite des Geländers anbringen. Insbesondere dann, wenn Ihr Balkon sich über einer Straße oder einem Fußweg befindet.

Mit der richtigen Halterung sichern Sie Ihre Pflanzen und die Fußgänger, die sich unter Ihrem Balkon bewegen
7. Temperiertes Gießwasser
Wenn der Wurzelballen im Sommer beim Gießen schlagartig um 15 bis 20 Grad abkühlt, stellen empfindliche Pflanzen ihr Wachstum vorübergehend ein. Lassen Sie kaltes Leitungswasser deshalb ein paar Stunden in der Gießkanne stehen und wässern Sie möglichst am frühen Morgen. Ideal ist eine Regentonne, denn das Wasser ist nicht nur gut temperiert, sondern auch mineralienarm, was vor allem kalkempfindlichen Balkonblumen zugutekommt. In trockenen Sommern lässt sich der Bedarf allerdings nur mit großen Regenspeichern decken.
8. Auf gute Höhenstaffelung achten
Der perfekte Blumenkasten ist einer, den man überhaupt nicht wahrnimmt, denn er verschwindet komplett unter dem Blütenmeer der Balkonblumen. Um diesen Idealzustand zu erreichen, braucht man beim Einpflanzen der Balkonblumen neben aufrecht wachsenden auch hängende Sorten. Letztere pflanzt man auf der "Schokoladenseite" des Kastens in den Vordergrund und ordnet die Balkonblumen mit aufrechtem Wuchs dahinter an.

Im Beispiel kaschieren 1. Fächerblume (Scaveola) und 2. Eisenkraut (Verbena) die Kastenfront, dahinter wachsen 3. Geranie, 4. Mehl-Salbei und 5. Fleißiges Lieschen
9. Balkonkästen vor Regen schützen
Starke Regenfälle können schön bepflanzte Blumenkästen übel zurichten. Besonders empfindlich sind Pflanzen mit großen, papierdünnen Blütenblättern, denn diese verkleben bei zu viel Regen schnell und werden dann unansehnlich. Platzieren Sie Ihre Blumenkästen möglichst unter einem Dachvorsprung auf der Innenseite des Geländers, denn so stehen sie etwas geschützt. Das gilt insbesondere für Balkone oder Terrassen, die nach Westen ausgerichtet sind – das ist bei uns in Mitteleuropa die Hauptwindrichtung.
10. Ohne Nährstoffe keine Blütenpracht

Mit dem passenden Dünger verhelfen Sie Ihren Blumen zur langen Blütenpracht
Balkonblumen gehören nicht zu den Pflanzen, die man gemeinhin als Schwachzehrer bezeichnet. Im Gegenteil: Die meisten Arten blühen nur dann den ganzen Sommer durch, wenn man sie gut mit Nährstoffen versorgt. Selbst bei vorgedüngter Erde sind die Vorräte im Frühsommer verbraucht. Ab diesem Zeitpunkt sollte man das Gießwasser einmal pro Woche mit flüssigem Balkonblumendünger anreichern. Verwenden Sie möglichst ein Markenprodukt: Unabhängige Tests zeigen, dass die Qualität vieler No-Name-Produkte deutlich schlechter ist.
Praxis-Video: Geranien durch Stecklinge vermehren
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