Weigelie schneiden: 3 Profi-Tipps
Prachtvoll sehen in Rosa bis Purpurrot blühende Weigelien im Frühjahr aus. Damit die Blüte Jahr für Jahr zuverlässig und üppig erscheint, muss man regelmäßig gezielt die Schere ansetzen. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt.
Weigelien gehören zum Standardinventar im Garten, sie sind so wunderbar unkompliziert und haben viel zu bieten: Ihre rosa- bis purpurrote Blüten, die sich meist im Vollfrühling zeigen, sind einfach eine Pracht! Damit man sich über viele Jahre an ihnen erfreuen kann, muss man ihnen etwas auf die Sprünge helfen. Denn von Natur aus neigen Weigelien zum Vergreisen: Ältere Triebe stocken im Wachstum und werden blühfaul. Grundsätzlich muss man wissen, dass Weigelien am einjährigen Trieb blühen, das heißt, die Knospen werden bereits im Vorjahr gebildet. Grundsätzlich sollte man zum Schnitt nur scharfe Scheren verwenden, die glatte Schnittkanten erzeugen. So können die Wunden sauber verheilen und Pilzerkrankungen haben keine Chance, sich anzusiedeln. Damit kein Wasser auf den Schnittkanten stehen bleibt, ist eine schräge Schnittführung sinnvoll. Mit den folgenden 3 Profi-Tipps kann beim Schneiden Ihrer Weigelie nichts mehr schiefgehen.
Tipp 1: Verjüngungsschnitt nach der Blüte
Nach dem Blütenrausch wird die Weigelie gegen Mitte/Ende Juni abgespeckt. Der Johannistag am 24. Juni gilt traditionell als guter Zeitpunkt für Pflegeschnitte an im Frühjahr blühenden Gehölzen, zu denen beispielsweise auch die Forsythie gehört. Mit etwas Glück blühen die Weigelien noch ein zweites Mal nach, dieses Mal an den diesjährigen Trieben.
Es ist sinnvoll, jeweils ein Drittel der Triebe – vorzugsweise die ältesten – an der Basis abzuschneiden. Dass sie vergreist sind, erkennt man oft an Flechtenbewuchs und an ihrer dunkelbraunen Rindenfarbe. Übertreiben Sie es bitte nicht, sonst bilden sich von der Basis ausgehend zu viele Jungtriebe, die Sie dann wieder auslichten müssen.
Tipp 2: Auf Jungtriebe ableiten
Vor allem junge Weigelien neigen zu einem instabilen Wachstum mit langen, dünnen Trieben. Bei ihnen ist es sinnvoll, alle abgeblühten Zweige zurückzunehmen. Man setzt die Schere dort an, wo ein kräftiger Jungtrieb seitlich “abzweigt”. Auch Jungtriebe, die kerzengerade nach oben schießen, sollte man einkürzen. Dann bilden sich in der Folgezeit zusätzliche Seitentriebe. Bis zu einem Drittel ihrer Länge können Sie sie zurücknehmen. Diese Form des Schnitts bietet sich auch bei einer frisch gepflanzten, noch jungen Weigelie an. Dann entwickelt sich die Pflanze auf jeden Fall kompakt und buschig.

Im Vollfrühling sind die Blüten der Weigelie einfach eine Wucht!
Tipp 3: Radikalkur bei Vergreisung
Wer seine Weigelie über Jahre ins Kraut schießen ließ, kann sie im Vorfrühling radikal verjüngen und auf kurze Stümpfe zurückschneiden. “Auf den Stock setzen” nennt man dieses Vorgehen, bei dem die Pflanzen etwa 30 Zentimeter über dem Boden eingekürzt werden. Für diese radikalen Rückschnitte nutzt man am besten einen bewölkten und frostfreien Tag. So ist die Gefahr gering, dass die Schnittstellen bei Frost unnötig splittern oder durch starke Sonne geschädigt werden und weiter zurücktrocknen.
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Sie sind sich beim Schneiden von Gehölzen generell sehr unsicher? In dieser Folge unseres Podcasts “Grünstadtmenschen” hat sich Karina Dinser-Nennstiel einen echten Profi zu diesem Thema ans Mikro geholt: Folkert Siemens. Der gelernte Baumschulgärtner hat in seinem Leben schon viele Bäume geschnitten und allerlei Tricks auf Lager. Einfach Playbutton drücken und kostenlos Profi-Tipps auf die Ohren bekommen!
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iStock/Marina Denisenko (2)