5 Tipps für Tomaten im Topf

Wer keinen Gemüsegarten hat, muss deswegen nicht auf selbst angebaute Tomaten verzichten. In große Töpfe gepflanzt gedeiht das gesunde Gemüse auch hervorragend auf Balkon und Terrasse – mit diesen fünf Tipps sogar noch etwas besser.

Sie wollen Tomaten selber anbauen, haben aber keinen Garten? Das ist kein Problem, denn Tomaten wachsen auch sehr gut im Topf! René Wadas, der Pflanzenarzt, zeigt Ihnen, wie Sie Tomaten auf der Terrasse oder auf dem Balkon richtig anpflanzen.
Credits: MSG / Kamera & Schnitt: Fabian Heckle / Produktion: Aline Schulz / Folkert Siemens

Inhaltsverzeichnis

Die beliebten Tomaten bereiten nicht nur dem klassischen Gemüsegärtner große Freude. Sie gedeihen auch wunderbar im Topf auf einem sonnigen Balkon oder der Terrasse und machen weniger Arbeit als viele vermuten. Mit unseren fünf Tipps wird auch Ihre Balkonernte ein Erfolg!

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Tomaten im Topf: Tipps in Kürze

Wählen Sie bei der Pflanzung der Tomaten im Mai/Juni nicht allzu große Töpfe. Es reicht, wenn sie sieben bis zwölf Liter Erde fassen. Platzieren Sie die Gefäße an einem warmen, regengeschützten Standort ohne pralle Sonne. Achten Sie auf eine gleichmäßige Wasserversorgung und regelmäßige Düngergaben. Um Krautfäule zu verhindern, gießen Sie nicht direkt über die Blätter.

So werden Sie zum Tomaten-Profi

Mit den richtigen Tipps kann man auch auf dem Balkon leckere Tomaten anbauen. Wie das geht, verraten Ihnen Nicole Edler und MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Folkert Siemens in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen".

Welche Tomatensorten eignen sich für den Topf?

Keine Angst bei der Sortenwahl: Der Anbau in Blumentöpfen gelingt nicht nur mit kleinwüchsigen Balkonsorten wie ‘Miniboy’, die gerade einmal einen halben Meter hoch werden. Auch größere Busch- und Stabtomaten liefern in Kübeln mit hochwertiger Gemüseerde leckere Früchte – letztere müssen allerdings gut abgestützt werden, idealerweise mit sogenannten Tomatensäulen aus Drahtgitter. Spiralstäbe eignen sich für Topf-Tomaten nicht, da sie in der Topferde nicht genügend Halt finden.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für den erfolgreichen Tomatenanbau sind außerdem kräftige Jungpflanzen. Zu schwache oder vergeilte Exemplare bringen weniger Ertrag und sind anfälliger für Pflanzenkrankheiten. Säen Sie also lieber ein paar mehr Tomatensamen aus und verwenden Sie für die Weiterkultur nur die besten Jungpflanzen.

Verschiedene Tomatensorten

Zwar werden im Fachhandel spezielle Balkontomaten angeboten, im Grunde eignet sich aber jede Sorte für den Topf, sofern man die Pflanzen gut abstützt

Pflanzgefäße mit gutem Wasserabzug

Wählen Sie beim Pflanzen im Mai oder Juni keine zu großen Gefäße: Es reichen Töpfe, die sieben bis zwölf Liter Erde fassen. Zu viel Erde kann zu Wurzelproblemen (Fäulnis) führen, bei zu kleinen Töpfen lässt sich die Feuchtigkeit schlecht kontrollieren und es muss an heißen Tagen häufiger gegossen werden. Das Pflanzloch sollte so tief sein, dass der Stängelgrund fünf bis zehn Zentimeter hoch mit Erde bedeckt ist. Dadurch bilden die Pflanzen am unteren Stängelabschnitt zusätzliche Wurzeln und können mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Aber Achtung: Bei veredelten Tomaten sollte der Topfballen gerade noch sichtbar sein. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser durch Öffnungen im Topfboden gut abfließen kann, denn bei Staunässe faulen die Wurzeln.

Richtiges Pflanzgefäß für die Topf-Tomate

Sieben und zwölf Liter sind eine gute Größe für das Pflanzgefäß

Wo ist der ideale Standort für Topf-Tomaten?

Topf-Tomaten lieben zwar warme Plätze in Hausnähe, aber keine volle Sonne. Auf unbeschatteten Südbalkonen kann es zu einer Überhitzung der Wurzeln kommen, was trotz feuchter Erde oft zum Welken der Pflanzen führt. Etwas Schatten durch einen Baum oder Sonnenschirm zur Mittagszeit ist hilfreich. Wer zudem versucht, die in Töpfen kultivierten Tomaten zu überwintern, benötigt zu diesem Zweck einen hellen Standort im Haus oder im beheizten Gewächshaus.

Ein Dach gegen die Krautfäule

Tomaten gießen

Achten Sie darauf, dass Sie beim Gießen Ihrer Tomaten keine Blätter mit Wasser benetzen – Feuchtigkeit fördert die Krautfäule

Auch wenn Tomaten recht einfach zu kultivierende Pflanzen sind, haben sie doch einen ernstzunehmenden Gegner: die Krautfäule. Sie wird durch einen pilzlichen Erreger namens Phytophthora infestans verursacht und kann zu hohen Ertragseinbußen führen. Begünstigt wird die Blattinfektion durch Feuchtigkeit. Glücklicherweise gibt es einige Möglichkeiten, die Wahrscheinlichkeit eines Befalls zu verringern: Stellen Sie Ihre Topf-Tomaten unter ein Vordach oder in ein spezielles Tomatenhaus, sodass diese keinen direkten Regen abbekommen, und achten Sie beim Gießen Ihrer Tomaten darauf, dass die Blätter nicht befeuchtet werden. Die in Bodennähe befindlichen Blätter sollten Sie vorsorglich entfernen, wenn Ihre Tomaten eine gewisse Größe erreicht haben.

Tomaten sind sehr anfällig für Pilzkrankheiten – deshalb ist vorsichtiges Gießen wichtig. Welche drei typischen Fehler Sie vermeiden sollten, zeigen wir Ihnen in diesem Video

MSG/Saskia Schlingensief

Meersalz sorgt für mehr Aroma

Obwohl Tomaten stark wachsen, erhalten sie am besten nur eine entsprechend der Packungsangabe dosierte Gabe Tomatendünger pro Woche. Langzeitdünger erweisen sich bei Topf-Tomaten als ungünstig, da die Nährstoffabgabe wärme- und wasserabhängig und daher unregelmäßig ist. Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist ebenfalls wichtig, sonst platzen die Früchte.

Auf dem Balkon mit etwa fünf Stunden voller Sonne können sich die sortentypischen Aromen am besten entwickeln. Durch einen kali- und magnesiumreichen Dünger lässt sich der Geschmack zusätzlich steigern. Mäßiges Gießen erhöht den Gehalt an Trockenmasse und reduziert den Wasseranteil. Wissenschaftler der Universität Pisa (Italien) fanden heraus: Kirschtomaten, deren Gießwasser mit 12 Prozent Meerwasser versetzt wird, bleiben zwar kleiner, enthalten aber mehr Geschmacksstoffe und gesundheitlich wertvolle Antioxidantien. Den gleichen Effekt erzielen Sie, wenn Sie das Gießwasser beim Düngen Ihrer Tomaten zusätzlich mit einem Gramm Meersalz pro Liter anreichern. Beobachten Sie die Reaktion Ihrer Tomatenpflanzen jedoch genau und setzen Sie die Salzgaben im Zweifelsfall aus, denn der Boden darf nicht versalzen, sonst können wichtige Nährstoffe wie Kalzium nicht mehr aufgenommen werden.

Tomaten Düngen

Langzeitdünger wie Düngestäbchen oder Pellets sind nicht ideal – greifen Sie lieber zu Flüssigdüngern

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