Stachelbeeren: Was hilft gegen abgefressene Blätter?
Im Juli und August wundern sich viele Hobbygärtner über abgefressene Blätter an ihren Stachelbeer-Sträuchern. Übeltäter sind die Raupen eines wunderschönen Schmetterlings.

Der Stachelbeerspanner wurde vom NABU zum Schmetterling des Jahres 2016 gekürt. Wegen seiner auffälligen Farbgebung wird er auch Harlekin genannt
Ab Juli können an Stachelbeeren oder Johannisbeeren die gelb-weiß gefärbten und schwarz gefleckten Raupen des Stachelbeerspanners auftreten. Die Fraßschäden an den Blättern sind meist tolerierbar, da die Pflanzen nicht dauerhaft geschädigt werden und auch die Erträge kaum unter den abgefressenen Blättern leiden.
Den Stachelbeerspanner sollte man schonen
Der Nachtfalter mit dem schönen Aussehen wurde 2016 zum Schmetterling des Jahres gewählt, da er vielerorts als gefährdet bis stark gefährdet eingestuft ist und auf der Roten Liste steht. Aufgrund der Seltenheit der Tiere sollte man die Raupen des Stachelbeerspanners im Garten nicht absammeln oder bekämpfen. Wer seine Stachelbeeren dennoch vor abgefressenen Blättern schützen möchte, sollte die Kronen in Netze einhüllen. Warten Sie damit jedoch bis zum Welken der Blüten – anderenfalls kommen auch Bienen und andere nützliche Insekten nicht an die Blüten heran, um sie zu bestäuben, und die Ernte fällt weitgehend aus.

Die Raupen überwintern im Falllaub der Stachelbeeren am Boden und verpuppen sich im Frühjahr. Frühestens ab Juni fliegen die weiß gefärbten Falter und legen ihre Eier auf den Blattunterseiten ab
Ausgewachsene Stachelbeerspanner sind im Hochsommer nur für wenige Wochen nachts unterwegs und nehmen keine Nahrung mehr auf. Ihre Eier legen sie in kleinen Gruppen an der Unterseite von Stachel- oder Johannisbeerblättern ab, die den Raupen als Nahrung dienen. Wie die erwachsenen Schmetterlinge sind auch die Raupen auffällig gefärbt und werden von Vögeln gemieden. Sie überwintern eingesponnen zwischen den herabgefallenen Blättern der Stachelbeeren.
In insektenfreundlichen Bauerngärten war der Stachelbeerspanner früher weit verbreitet. Mit der zunehmenden Intensivierung des Obst- und Beerenanbaus wurde er jedoch mit Insektiziden bekämpft und ist deshalb selten geworden. Heute empfiehlt die BUND NRW Naturschutzstiftung Gartenbesitzern, wieder mehr Beerenobst anzupflanzen und auf den Einsatz von Pestiziden zu verzichten, damit der schöne Nachtfalter künftig wieder unsere Gärten belebt.