Ackerwinde und Zaunwinde erfolgreich bekämpfen
Die Ackerwinde und die Zaunwinde können im Garten ziemlich lästig werden, denn sie wachsen extrem schnell und klammern sich mit ihren Schlingtrieben an anderen Pflanzen fest. Hier lesen Sie, wie Sie die Winden aus Ihrem Garten verbannen.

Schön, aber lästig: die Ackerwinde (Convolvulus arvensis)
Ackerwinde und Zaunwinde müssen sich, was die Schönheit ihrer Blüten betrifft, hinter den meisten Zierpflanzen nicht verstecken. Leider haben die beiden Wildpflanzen aber auch eine sehr unangenehme Eigenschaft, die sie für die unschöne Bezeichnung "Unkraut" qualifiziert: Sie wuchern extrem stark und lassen sich kaum erfolgreich bekämpfen, wenn sie sich erst einmal im Garten angesiedelt haben.
Um die Winden zu bekämpfen, schlagen Sie die Triebe die ganze Saison über mit der Hacke ab. Werden die Pflanzen konsequent bis auf Bodenhöhe entfernt, sind irgendwann die Reservestoffe in den Wurzelstöcken verbraucht. Alternativ kann man die Fläche mit fester Pappe abdecken und darüber eine Schicht Rindenmulch geben.
Wo wachsen Acker- und Zaunwinden?
Beide Windenarten sind in Deutschland heimisch. Die Ackerwinde (Convolvulus arvensis) kommt vorwiegend auf trockeneren, warmen Äckern, Wiesen und Brachflächen vor. Die Zaunwinde (Calystegia sepium) bevorzugt etwas feuchtere, stickstoffreiche Böden an Feldrainen, in Hochstaudenfluren oder Gehölzhecken. Sie braucht außerdem etwas mehr Licht als die Ackerwinde, wobei beide Pflanzen auch in halbschattigen Lagen problemlos gedeihen. Sie winden sich an benachbarten Pflanzen hoch und können diese in ihrer Entwicklung stark hemmen, was natürlich im Garten nicht gerne gesehen wird.

Zaunwinde (Calystegia sepium)
Was die Bekämpfung besonders schwierig macht: Die Kletterstauden wurzeln zum einen sehr tief – die Ackerwinde zum Beispiel bis zu zwei Meter – und breiten sich zum anderen durch Rhizome und über Triebknospen an den Wurzeln immer weiter aus. Darüber hinaus bilden die durch Nachtfalter bestäubten Blüten Samen, die meist durch den Wind verbreitet werden.
Wie kann man Acker- und Zaunwinde bekämpfen?
Aufgrund der tief liegenden Wurzeln ist eine dauerhafte Entfernung der Pflanzen durch Jäten äußerst schwierig. Außerdem reißen die dünnen Triebe sofort ab, wenn man an ihnen zieht. Dazu kommt, dass es sehr mühsam ist, die Winden nach dem Abreißen von den Gartenpflanzen zu lösen. Zum Glück beschränken sich die Vorkommen der Zaun- und Ackerwinden im Garten meist auf kleine Bereiche, die ohnehin etwas verwildert sind. Dabei handelt es sich oft um freiwachsende Gehölzhecken oder einzelne Gehölze mit wildem Unterwuchs in eher abgelegenen Gartenecken.
In diesem Fall stellt sich die Frage, ob man die Winden in einem geringen Umfang nicht einfach tolerieren sollte, zumal sie wie die Brennnesseln und andere Wildkräuter durchaus ihren ökologischen Wert haben. Um sie zu bekämpfen, reicht es völlig, sie einmal pro Saison mit der Hacke auf Bodenhöhe abzuschlagen. Die eintrocknenden Schlingtriebe kann man im Zweifel auch einfach an den Pflanzen dranlassen. Sie trocknen ein und fallen mit der Zeit von selbst ab.

Wenn man die Pflanzen konsequent jätet, sind sie irgendwann so geschwächt, dass sie nicht mehr neu austreiben
Wer die Ackerwinde oder Zaunwinde aus seinem Garten verbannen möchte, braucht vor allem viel Geduld und Beharrlichkeit: Schlagen Sie die aus dem Boden austreibenden Triebe die ganze Saison über immer wieder mit der Hacke ab oder ziehen Sie sie mit den Händen aus den Pflanzen heraus. Wichtig ist, dass die Pflanzen dabei bis auf Bodenhöhe entfernt werden. Irgendwann sind die in den Wurzelstöcken eingelagerten Reservestoffe so weit verbraucht, dass die Winden für den erneuten Austrieb nicht mehr genügend Energie haben. Dies dauert jedoch erfahrungsgemäß mindestens eine ganze Saison. Wer es sich leichter machen will, kann die Fläche mit einem Stück fester Pappe abdecken, die anschließend mit Rindenmulch kaschiert wird. Die Pappe hindert die Winden am Austrieb, sodass sie mit der Zeit ersticken. Auch bei dieser Methode muss man jedoch eine Wartezeit von mindestens einem Jahr einkalkulieren.
Winden mit Herbiziden bekämpfen
Vom Herbizideinsatz im Hausgarten ist grundsätzlich abzuraten – nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch, weil der Aufwand für die Behandlung einzelner Pflanzen in bepflanzten Beeten genau so aufwändig ist wie eine mechanische Bekämpfung der Winden. Schließlich muss man das Herbizid mit einem Pinsel auf jedes einzelne Blatt auftragen, damit die Zierpflanzen nicht mit dem Gift benetzt werden. Das lohnt sich allenfalls bei systemisch wirkenden Mitteln mit wurzeltiefer Wirkung. Aber auch hier reicht eine Behandlung in der Regel nicht aus, um die Ackerwinde und die Zaunwinde dauerhaft loszuwerden.