Amaryllis einpflanzen: Darauf müssen Sie achten

Als Blumenzwiebel ist die Amaryllis im Handel wesentlich preisgünstiger zu haben als fertig getopft. Wir geben Tipps zum Einpflanzen der Amaryllis und verraten, wann Sie sie setzen müssen, damit sie pünktlich zu Weihnachten blüht.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie eine Amaryllis richtig pflanzen.
Credit: MSG

Die Amaryllis (Hippeastrum), auch Ritterstern genannt, gehört zu den prächtigsten Blühpflanzen im Winter. Da sie im Handel meist als Zwiebel und nicht fertig im Topf angeboten wird, stellt Sie so manchen Hobbygärtner vor eine kleine Herausforderung. Hier erfahren Sie, wie Sie die Zwiebeln der Amaryllis richtig einpflanzen. Außerdem: Wenn Sie sie obendrein zum genau richtigen Zeitpunkt einpflanzen, können Sie ihre Blüten pünktlich zu den Weihnachtstagen bestaunen.

In Kürze: Amaryllis einpflanzen

Wählen Sie für die Amaryllis einen Pflanztopf, der nur wenig größer als die Blumenzwiebel ist. Geben Sie unten eine Drainage aus Blähton hinein und befüllen Sie den Topf mit einem Gemisch aus Blumenerde und Sand oder Tongranulat. Entfernen Sie vertrocknete Wurzelspitzen und setzen Sie die Amaryllis-Zwiebel bis zu ihrer dicksten Stelle in die Erde, sodass der obere Teil hinausschaut. Drücken Sie die Erde rundherum an und wässern Sie die Pflanze über den Untersetzer. Alternativ kann man die Amaryllis auch in Hydrokultur ziehen.

Beim Einpflanzen der Amaryllis gilt es ihre besondere Herkunft zu berücksichtigen. Die Amaryllis stammt nämlich ursprünglich aus den trockenen und kühlen Regionen Südamerikas. Die Anforderungen, die ihre Umgebung dort an sie stellt, zum Beispiel der Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit, haben die Amaryllis zu einem sogenannten Geophyten gemacht. Darin ähnelt sie den Tulpen, Narzissen oder unseren heimischen Küchenzwiebeln. Die kühle und trockene Jahreszeit überdauern Geophyten als Knollen, Rüben oder Zwiebeln unter der Erde und beginnen erst dann zu sprießen, wenn die Temperaturen milder und die Wasserzufuhr aktiviert werden. In Südamerika beginnt im November die Regenzeit – und das ist auch der Grund, warum die Amaryllis zu dieser Zeit für gewöhnlich austreibt. Bei uns fällt die Blütezeit der wunderbaren Amaryllis damit ziemlich genau auf Weihnachten und Neujahr – vorausgesetzt Sie bringen die Zwiebel rechtzeitig in die Erde.

Amaryllis einpflanzen

Amaryllis-Zwiebeln sind nicht anspruchsvoll und im Handumdrehen eingepflanzt

Hierzulande kann die frostempfindliche Amaryllis nur im Topf gezogen werden. Dazu setzen Sie die Blumenzwiebel am besten in ein mäßig nährstoffreiches Substrat, in dem sich kein Wasser staut. Gut geeignet ist normale Blumenerde gemischt mit Sand oder Tongranulat. Alternativ können Sie auch etwas Seramis untermischen. Der hitzebehandelte Tonbruch speichert Wasser und lockert zugleich die Erde auf. Geben Sie vor dem Einpflanzen der Amaryllis auf jeden Fall eine Drainage aus Blähton unten in den Pflanztopf, denn bei Staunässe beginnt die Zwiebel leicht zu faulen und ist dann nicht mehr zu retten.

Alternativ kann die Amaryllis auch in Hydrokultur gezogen werden. In diesem Fall darf die ganze Zwiebel mit Tonkügelchen (nicht Seramis!) bedeckt werden. Begutachten Sie die Wurzeln Ihrer Amaryllis vor der Pflanzung und entfernen Sie vertrocknete Wurzelspitzen mit einer Schere. Setzen Sie die große Amaryllis-Zwiebel dann bis zu ihrer dicksten Stelle in die Erde, der obere Teil darf herausschauen. Der Topf sollte nur wenig größer sein als die Zwiebel und sehr standfest. Die Erde rundherum gut andrücken, damit die große Pflanze beim Austrieb festen Halt hat und nicht aus dem Topf kippt. Wässern Sie die frisch eingepflanzte Amaryllis einmal, am besten über einen Untersetzer. Nun sollte die Amaryllis noch etwa zwei Wochen lang an einem kühlen (circa 18 Grad Celsius) und dunklen Ort stehen, bis sich der beginnende Austrieb zeigt. Danach wird die Amaryllis hell gestellt und etwas mehr gegossen.

Der Topf für die Amaryllis-Zwiebel sollte nicht zu groß sein

Wählen Sie den Topf für die Amaryllis nicht zu groß und drücken Sie die Erde gut an

Der optimale Pflanzzeitpunkt für Amaryllis

Frisch eingetopft und mit Nährstoffen und Wasser versorgt, benötigt die Amaryllis etwa vier Wochen, um auszutreiben und Blüten anzusetzen. Soll die Amaryllis also zu Weihnachten oder in der Adventszeit blühen, müssen wurzelnackte Zwiebeln bereits im Herbst gekauft und im November eingepflanzt werden. Benötigen Sie die tolle Blühpflanze dagegen als Silvesterschmuck oder Mitbringsel zu Neujahr, können Sie sich mit dem Einpflanzen noch etwas Zeit lassen. Sie bestimmen also selbst, wann Sie die Amaryllis-Zwiebel aus ihrer Herbstruhe erwecken und wann Sie die prachtvolle Blüte genießen wollen.

Tipp: Haben Sie, statt Amaryllis-Zwiebeln neu zu kaufen, eine eigene Amaryllis vom Vorjahr im Topf übersommert, sollten Sie diese nun im November umtopfen und mit frischem Substrat versorgen. Pflanzen, die in der Vorweihnachtszeit bereits im Topf gekauft werden, sind gerade frisch eingepflanzt und müssen nicht erneut umgetopft werden.

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Sie wollen nicht nur wissen, wie man eine Amaryllis richtig einpflanzt, sondern auch gießt oder düngt – und welche Fehler man bei der Pflege unbedingt vermeiden sollte? Dann hören Sie jetzt rein in diese Folge unseres Podcast "Grünstadtmenschen" und bekommen Sie viele praktische Tipps von unseren Pflanzenprofis Karina Dinser-Nennstiel und Uta Daniela Köhne.

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