Amaryllis in Wachs: Lohnt sich das Einpflanzen?
In der Vorweihnachtszeit wird die Amaryllis häufig in Wachs angeboten. Ob sich das Einpflanzen lohnt und welche Vor- und Nachteile dieser Wachsmantel im Vergleich zu der natürlichen Zwiebel hat, lesen Sie hier.
Die Amaryllis (Hippeastrum), auch Ritterstern genannt, ist ein farbenfroher Hingucker in der Winterzeit, wenn es draußen kalt, grau und dunkel ist. Seit einiger Zeit gibt es nicht nur die natürlichen Amaryllis-Zwiebeln im Handel, sondern auch bis auf die Spitzen in einen Wachsmantel gehüllte Zwiebeln zu kaufen. Eine Amaryllis in Wachs hat einige Vor-, aber auch ein paar Nachteile. Vor allem, was das Einpflanzen und die Kulturdauer betrifft, gibt es einige Einschränkungen.
Was ist besser: Amaryllis in Wachs oder natürlich?
Die Amaryllis in Wachs ist ein neuer Pflanzentrend, der derzeit für Furore sorgt. Die dekorativ in Wachs gekleideten Amaryllis-Zwiebeln werden auf einem Ständer einfach in den Raum gestellt und beginnen nach kurzer Zeit und ohne weitere Pflege auszutreiben. Grundsätzlich eine feine Sache, denn die Zwiebel muss weder eingetopft werden, noch muss man die Amaryllis gießen. Der Wasservorrat in der Zwiebel reicht bis zum Öffnen der prächtigen Blüten – länger jedoch nicht. Die Pflanze kann im Wachsmantel – der im Übrigen nicht oder nur sehr schwer zu entfernen ist – weder Wurzeln bilden noch zusätzliches Wasser aufnehmen und geht unmittelbar nach dem Verblühen der Amaryllis ein.
Amaryllis-Zwiebeln im Wachsmantel werden seit einigen Jahren als weihnachtlicher Mitnahmeartikel im Baumarkt angeboten. Leider sind sie nach dem Verblühen ein Fall für den Müll, da sie aufgrund fehlender Wurzeln nicht weiterwachsen kann. Wenn man die Wachsschicht nach der Blüte entfernt, kann man zwar das Glück haben, dass die Zwiebel noch anwächst. Wer länger was von seiner Amaryllis haben will, sollte aber lieber eine normale Zwiebel oder eine bereits eingetopfte Pflanze kaufen.
Belässt man die Amaryllis im Wachsmantel, ist sie deshalb leider ein Fall für den Müll. Selbst zum Kompostieren eignet sich sich nicht, da der Wachsmantel sich kaum zersetzt, sofern es sich nicht um echtes Bienenwachs handelt. Unser Tipp: Versuchen Sie, nach der Blüte die Wachsschicht vorsichtig zu entfernen. Mit etwas Glück finden Sie darunter ein paar intakte Wurzeln und können die Amaryllis-Zwiebel ganz normal einpflanzen. Es ist aber nicht sicher, dass sie in diesem Stadium noch anwächst, da unmittelbar nach der Blüte schon die Blätter austreiben und der Wasserbedarf dann entsprechend höher ist.
Eine normale Amaryllis-Zwiebel ohne Wachsschicht hingegen treibt bei richtiger Pflege über mehrere Jahre immer wieder aus und schmückt mit ihren Blüten die Winter- und Weihnachtszeit. Im Vergleich zu der Amaryllis in Wachs kostet sie auch deutlich weniger. Außerdem: Wer seine Amaryllis nach Weihnachten nicht zurückschneidet, sondern sie weiter wachsen lässt, regelmäßig gießt und in den Frühlings- und Sommermonaten gut mit Nährstoffen versorgt, kann sogar das Glück haben, dass sie Tochterknollen ausbildet, mit denen sie sich ganz einfach vermehren lässt. Dafür benötigt sie allerdings einen Topf mit reichlich Erdvolumen oder wird im Frühling einfach ins Grundbeet eines Gewächshauses gepflanzt. Das Auspflanzen ins Freiland ist nach den Eisheiligen grundsätzlich zwar auch möglich, aber es wird dann schwierig, ab August die Ruhephase einzuleiten. Selbst wenn man die Pflanze nicht mehr gießt und mit einer transparenten Abdeckung vor Niederschlag schützt, trocknen ihre Blätter nur sehr langsam ein – schließlich steigt aus dem Untergrund immer noch sogenanntes Kapillarwasser auf.
Fazit: Möchten Sie die Blütenpracht der Amaryllis ohne großen Pflegeaufwand und nur für die Zeit der Feiertage genießen, können Sie bedenkenlos zu einer dekorativen, gewachsten Zwiebel greifen. Wenn Sie allerdings über einen längeren Zeitraum etwas von der Pflanze haben wollen und sie auch einpflanzen möchten, empfehlen wir die unbehandelte Amaryllis-Zwiebel.
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Was muss man tun, damit eine Amaryllis pünktlich zur Weihnachtszeit blüht? Wo im Zimmer fühlt sie sich am wohlsten? Und welche Fehler sollte man bei der Pflege unbedingt vermeiden? Diese und mehr Fragen beantworten Karina Dinser-Nennstiel und Uta Daniela Köhne in dieser Folge unseres Podcasts "Grünstadtmenschen". Hören Sie gleich rein!