Kahle Felsenbirne
Amelanchier laevis
Die Kahle Felsenbirne bietet Blütenpracht, bunte Herbstfärbung und essbare Früchte – was will man mehr? So pflanzen und pflegen Sie Amelanchier laevis.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Großstrauch
- Wuchshöhe
- von 300 cm bis 800 cm
- Wuchsbreite
- von 300 cm bis 500 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- locker
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- April
- Blütenform
-
- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- oval
- rundlich
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- Austriebsfärbung
- Fruchtfarbe
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- schwarz
- rot
- violett
- Fruchtform
-
- Beere
- Fruchteigenschaften
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- essbar
- Licht
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- sonnig bis absonnig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
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- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis sauer
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- malerischer Wuchs
- Wildobst
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Blütenhecken
- Gartenstil
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- Dachgarten
- Obstgarten
- Naturgarten
- Topfgarten
Herkunft
Die Kahle Felsenbirne ist eine Amerikanerin, so wie die meisten Arten der Gattung Amelanchier. Vor allem im östlichen Nordamerika ist die Pflanze heimisch.
Wuchs
Die sommergrüne Amelanchier laevis wächst als schlanker, aufrechter Großstrauch oder kleiner Baum. Normalerweise wird er acht Meter groß, erreicht aber auch mal über zehn Meter. "Kahl" ist das Gehölz auf keinen Fall, die Krone entwickelt sich dicht und üppig. Im Alter breiten sich die Äste dekorativ zur Seite hin aus. Die Wurzeln verlaufen flach und dicht unter der Bodenoberfläche.
Blätter
Die dunkelgrünen, unterseits etwas helleren, oval-rundlichen Blätter sitzen wechselständig und sind über einen Stiel mit dem Trieb verbunden. Sie sind zwischen drei und sieben Zentimeter lang. Gewöhnlich ist der Austrieb bronzefarben. Auch die Herbstfärbung ist spektakulär: Dann erstrahlt das Laub in Gelb- und Rottönen.
Blüten
Die Sternchen-Blüten der Kahlen Felsenbirne sind meistens groß, die Farben variieren zwischen Reinweiß und Zartrosa. Die Einzelblüten sind in überhängenden, bis zu zwölf Zentimeter langen Trauben zusammengefasst. Sie erscheinen ab Mitte April.
Früchte
Die erbsengroßen Beeren – die zu den Apfelfrüchten, botanisch genau Sammelbalgfrüchten – gezählt werden, sind bereift und im Endstadium blauschwarz gefärbt. Die Felsenbirnen-Früchte sind essbar: Man verarbeitet sie zu Marmelade oder trocknet sie wie Rosinen – wenn nicht vorher Vögel die Gehölze geplündert haben. Einen Wermutstropfen gibt es: Herabfallende Früchte von Amelanchier laevis können mit ihrem Farbstoff Pflasterflächen verschmutzen.

Die kleinen Beeren der Kahlen Felsenbirne (Amelanchier laevis) sehen nicht nur hübsch aus, sie sind auch schmackhaft und lassen sich zu Marmelade verarbeiten
Standort
Amelanchier laevis ist ein anspruchsloser Strauch, der sonnig, höchstens absonnig stehen will. Sommertrockenheit wird gut weggesteckt. Die Winterhärte ist sehr hoch.
Boden
Amelanchier laevis wächst bevorzugt auf durchlässigem, mäßig trockenem bis feuchtem Boden, dessen pH-Wert im sauren bis leicht alkalischen Bereich liegt und der gut mit Humus versorgt ist. Staunässe schließt eine Pflanzung der Kahlen Felsenbirne aus.
Amelanchier laevis pflanzen
Man kann Amelanchier laevis jederzeit in frostfreien Perioden pflanzen. Bei anschließender Trockenheit muss man den Baum oder Strauch – wie auch andere Pflanzen und Laubgehölze – bis zum Anwachsen ausreichend wässern.
Pflege
Pflegemaßnahmen wie Düngung oder Winterschutz erübrigen sich bei Amelanchier laevis. Eine milde Kompostgabe im Frühjahr oder eine Mulchschicht im Herbst sind willkommen.
Schnitt
Der attraktive Habitus der Kahlen Felsenbirne stellt sich ganz von selbst ein. Lediglich abgestorbene oder sich überkreuzende Äste entfernt man. Neu gekaufte, junge Amelanchier laevis können Sie einfach um ein Drittel bis die Hälfte stutzen, wenn sie nur wenige Triebe haben.
Verwendung im Garten
Die Kahle Felsenbirne ist ein Hingucker, dessen Blüte und Herbstfärbung am besten als Solitär oder in einer blühenden Hecke gut zur Geltung kommt. Als Wirtspflanze für Insekten und Vögel hat die Art große ökologische Bedeutung. Kleinwüchsige Sorten eignen sich für die Topfkultur.

Wenn ab Mitte April die weißen bis zartrosa Blüten erscheinen, ist die Kahle Felsenbirne ein Blickfang im Garten. Mit Lenzrosen (Helleborus orientalis) unterpflanzt, ergibt sich ein hübsches Bild im Frühlingsbeet
Sorten
Amelanchier laevis ‘Cumulus’ trägt den Namen der Schäfchenwolken, die im Sommer am Himmel stehen: Genau so soll der Strauch aussehen, wenn er in reinweißer Blüte steht. Ebenso attraktiv ist ‘Snowflake’, die üppig blüht und viele Früchte hervorbringt. Trichterförmig und schmal wächst Amelanchier laevis ‘Ballerina’.
Kahle Felsenbirne vermehren
Die Kahle Felsenbirne vermehrt man am einfachsten über Samen. Man erntet die Früchte ungefähr zwei Wochen vor der Vollreife und lässt sie gut durchrotten. Dann siebt man die Kerne aus, wäscht sie und sät sie entweder gleich aus, oder stratifiziert sie bis zur Aussaat im Frühjahr an einem schattigen Platz in einer Kiste mit feuchtem Sand. Die Sorten wurden früher meist durch Veredelung (Okulation) vermehrt, vorwiegend auf Sämlinge der Vogelbeere oder des Eingriffeligen Weißdorns. Solche Pflanzen wachsen zwar gut an, bilden aber meist eher schüttere, schmale Kronen und wachsen sehr stark. Daher vermehrt man heutzutage "wurzelecht", meist über Stecklinge. Diese Methode ist aber für Hobbygärtner schwierig, da die Triebstücke nicht so leicht Wurzeln bilden. Erfolgversprechender ist daher die Vermehrung durch Steckholz im frühen Winter, sobald das Laub ab ist. Am besten wachsen Steckhölzer mit zweijährigem Astring.
Krankheiten und Schädlinge
Wo der Standort nicht passt, stellen sich bei der Kahlen Felsenbirne Sekundärschädlinge wie Blattläuse oder Thripse ein. Als Rosengewächs zeigt Amelanchier laevis eine gewisse Anfälligkeit für den Feuerbrand. Gelegentlich können wie beim Apfelbaum Mehltau, Rost- oder Schorfpilze auftreten.