Apfelbaum düngen: So wird’s gemacht

Vor allem junge Apfelbäume sollten Sie im Frühjahr düngen – am besten mit einem selbst gemischten Naturdünger. Das Rezept finden Sie hier.

Apfelbaum düngen

In den ersten Jahren braucht ein Apfelbaum regelmäßig Dünger

Das Gemüse wird im Garten regelmäßig gedüngt, aber der Apfelbaum geht meist leer aus. Dabei bringt auch er deutlich bessere Erträge, wenn Sie ihn ab und zu mit Nährstoffen versorgen.

Der Apfelbaum braucht den Dünger zwar nicht so dringend wie das stark zehrende Gemüse im Garten – schließlich kann er mit seinem weit reichenden Wurzelwerk auch Nährstoffquellen im Boden erschließen, die den Gemüsepflanzen verwehrt sind. Das heißt aber nicht, dass man seinen Apfelbaum überhaupt nicht düngen sollte. Ist er gut mit Nährstoffen versorgt, bildet auch er mehr Blüten und trägt größere Früchte.

Selbst gemischter Naturdünger für den Apfelbaum

In Obstbaubetrieben werden die Obstbäume meistens mit Mineraldünger versorgt, aber darauf sollten Sie im Hausgarten wegen der kritischen Auswirkungen auf Umwelt und Grundwasser besser verzichten. Versorgen Sie Ihren Apfelbaum stattdessen im Frühjahr, bis etwa Mitte März, mit einem selbst gemischten Naturdünger. Die Zutaten sind einfach – denn alles, was Sie dafür brauchen, sind reifer Gartenkompost, Hornmehl und Gesteinsmehl.

Naturdünger für den Apfelbaum mischen

Den Dünger für den Apfelbaum können Sie leicht selber mischen

Folgende Rezeptur hat sich bewährt:

  • 3 Liter reifer Gartenkompost
  • 60 bis 80 Gramm Hornmehl
  • 40 Gramm Urgesteinsmehl

Die Zutaten beziehen sich auf die Menge, die für einen Quadratmeter Baumscheibe benötigt wird, müssen also auf den Bedarf hochgerechnet werden. Der Gartenkompost liefert geringe Mengen Stickstoff sowie Kalium, Phosphat, Kalzium, Magnesium und Schwefel. Durch die Beimengung von Hornmehl wird der Stickstoff-Anteil in der Düngermischung deutlich erhöht, weil dieser Nährstoff für das Pflanzenwachstum besonders wichtig ist. Das Urgesteinsmehl eignet sich zur Versorgung mit Spurennährstoffen und hat außerdem einen günstigen Effekt auf die Bodenstruktur, das Bodenleben und die Humusbildung.

Vermischen Sie einfach alle Zutaten gründlich in einem großen Eimer und streuen Sie Ende Februar bis Mitte März drei Liter der Mischung pro Quadratmeter Baumscheibe aus. Eine genaue Dosierung ist nicht erforderlich – da alle Zutaten natürlichen Ursprungs sind, ist eine Überdüngung nicht zu befürchten. Den größten Effekt hat die Düngung, wenn Sie den selbst gemischten Dünger bis zum äußeren Kronenbereich auf dem Boden ausstreuen – hier ist der Feinwurzelanteil besonders groß, um die Nährstoffe effizient aufzunehmen.

Apfelbäume mit Kalk düngen

Grundsätzlich ist es sinnvoll, etwa alle zwei Jahre den pH-Wert des Bodens zu testen – dafür gibt es im Gartenfachhandel spezielle Teststreifen. Apfelbäume wachsen auf lehmigen, schwach sauren bis leicht alkalischen Böden am besten. Herrscht in Ihrem Garten ein eher sandiger Boden vor, sollte der pH-Wert nicht unter 6 liegen. Wenn der Teststreifen niedrigere Werte anzeigt, können Sie zum Beispiel mit kohlensaurem Kalk gegensteuern.

Übertreiben Sie es mit dem Kalken aber nicht: Eine alte Bauernregel besagt, dass Kalk reiche Väter und arme Söhne macht, weil der Nährstoff im Boden längerfristig zum Humusabbau führt und daher die Bodenstruktur verschlechtern kann. Aus diesem Grund sollten Sie den Kalk nicht gleichzeitig mit dem Dünger ausbringen, sondern besser im Herbst, sodass ein möglichst großer Zeitraum dazwischen liegt. Die richtige Dosierung hängt vom jeweiligen Kalkgehalt des Produkts ab – richten Sie sich hier möglichst genau nach der Anweisung auf der Verpackung und kalken Sie im Zweifelsfall lieber etwas weniger.

Baumscheiben von Apfelbäumen mulchen

Baumscheibe eines Apfelbaums mit Rasenschnitt gemulcht

Eine dünne Mulchschicht aus Rasenschnitt hält die Feuchtigkeit im Boden und liefert Nährstoffe

Alten Apfelbäumen macht es nicht viel aus, wenn sie mitten im Rasen stehen und der grüne Teppich bis an den Stamm heranwächst. Bei jüngeren Exemplaren oder bei schwächer wachsenden Bäumen, die auf speziellen Unterlagen wie zum Beispiel M9 veredelt wurden, sieht das jedoch anders aus. Hier sollten Sie gleich beim Pflanzen eine Baumscheibe einplanen, die bis zum äußeren Kronenrand reicht, und diese von Bewuchs freihalten. Bewährt hat sich nach dem Ausbringen des selbst gemischten Naturdüngers das Mulchen mit einer dünnen Schicht frischem Rasenschnitt. Diese Pflegemaßnahme hält die Feuchtigkeit im Boden und liefert weitere Nährstoffe. Diese Schicht kann nach Bedarf zwei bis drei Mal während der Saison erneuert werden. Mulchen Sie aber jeweils nur dünn: Die Auflage sollte nicht höher als einen bis maximal zwei Zentimeter sein, sonst fängt sie an zu faulen.

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