Artischocken zubereiten: So gelingt es
Die richtige Zubereitung macht aus Artischocken eine schmackhafte Delikatesse. Die Blütenknospen schmecken zart süßlich und lassen sich mit Salz und Zitrone, oder mit Dip und Vinaigrette verfeinern. So kocht und isst man Artischocken richtig.

Wer Artischocken im Garten hat, kann die köstlichen Blüten frisch ernten
Baut man Artischocken im eigenen Garten an, fällt die Haupterntezeit zwischen August und September. Bei idealen Bedingungen können sich pro Pflanze bis zu zwölf Knospen entwickeln. Angefangen mit der Hauptblüte an der obersten Triebspitze, erntet man die Blüten, solange die Hüllblätter der Artischocke fest geschlossen sind. Verpasst man den besten Erntezeitpunkt, blühen Artischocken schnell auf, die Deckblätter öffnen sich, der Blattansatz wird zäh und der Blütenboden trocken.
Den Stielansatz mit einem scharfen Messer kurz unter der Knospe abschneiden. Blätter mit braunen Stellen mit der Schere entfernen, ebenso die Blattspitzen mit stacheligen Enden. Da sich Schnittstellen an der Luft braun färben, legt man Artischocken nach dem Putzen schnell in kaltes Wasser mit Zitronensaft. Zum Kochen mit dem Blütenboden nach unten in einen großen Topf legen und mit Salzwasser bedecken. Die Kochzeit variiert je nach Größe des Blütenkopfs. Sobald sich die Blätter leicht herauszupfen lassen, sind die Artischocken fertig.
Wie bereitet man Artischocken zu?
Vorbereitung der Artischocken
Den Blütenkopf sollten Sie vor der Verarbeitung unter kaltem Wasser abspülen. Da an Schnittstellen Saft austritt, der Biophenole enthält und zu braunen Verfärbungen führt, empfiehlt es sich, bei der Vorbereitung Einmalhandschuhe zu tragen, oder die Hände mit Zitronensaft einzureiben. Mit einem scharfen Messer trennt man den Stiel der Artischocke direkt unter dem Blütenansatz ab, oder man bricht ihn mit einem Ruck ab.

Wird der Stielansatz herausgeschnitten, lässt sich die Artischocke später schön auf den Teller legen
Beschädigte oder braun verfärbte Blätter werden mit einem kräftigen Ruck abgerissen. Weil die Blattspitzen bei diesem speziellen Gemüse oftmals stachelig sind und beim Essen in die Finger pieken, schneidet man die Enden mit der Schere ab. Bis sie im Kochtopf landen, sollten Artischocken in kaltem Wasser liegen, zu dem man den Saft einer halben Zitrone hinzugibt. Das verhindert, dass sich offene Stellen braun färben.
Artischocken kochen
Das Kochen der Artischocken erfolgt nach einem einfachen Rezept: Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, den Saft einer halben Zitrone und je eine Prise Salz und Zucker hinzugeben. Die vorbereiteten Artischocken nebeneinander mit dem Blütenboden nach unten in das Wasser setzen. Die zwei ausgepressten Zitronenhälften dazulegen und das Ganze bei mittlerer Hitze 30 bis 45 Minuten mit Deckel köcheln lassen. Die Artischockenblüten sollten dabei vollständig mit Wasser bedeckt sein. Wenn sich die äußeren Blätter leicht herausziehen lassen, sind die Artischocken gar, andernfalls lässt man sie noch ein wenig weiter kochen. Nach dem Kochen nehmen Sie die weichen Knospen aus dem Topf und lassen sie abtropfen. Dann richten Sie sie auf einem Teller oder in einer Schüssel an.

Artischocken werden in Zitronen-Salzwasser gekocht
So essen Sie Artischocken richtig
Um Artischocken richtig zu genießen, zupft man die Kelchblätter einzeln von außen nach innen ab. Deren fleischigen Ansatz tunkt man in Dip oder Vinaigrette und zieht ihn anschließend mit den Zähnen ab. Wenn man beim faserigen Blüteninneren angelangt ist, schabt man das sogenannte Heu mit einem Löffel ab. Dann schält man die Unterseite des Bodens ein wenig mit dem Messer ab und lässt sich zu guter Letzt den zarten Blütenboden schmecken. Er ist das höchst delikate Herzstück der Artischocke.
Unser Rezept-Tipp: Klassischer Artischocken-Dip

Gedünstete Artischocken mit Dip sind eine Delikatesse
Aioli (Knoblauch-Mayonnaise)
Zutaten:
1 Eigelb
1 Knoblauchzehe
1 El Senf
200 ml Pflanzenöl (z. B. Sonnenblumen-, Raps-, oder Olivenöl)
1 Spritzer Zitronensaft
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
Zubereitung:
Eigelb, Knoblauch, Senf, Zitronensaft, Salz und Pfeffer in einen hohen Becher geben und mit dem Mixstab zerkleinern. Nach und nach das Öl dazugeben und die Masse aufziehen, bis daraus eine cremige Mayonnaise entstanden ist. Tipps: Achten Sie darauf, dass alle Zutaten bei der Verarbeitung in etwa die gleiche Temperatur haben! Wenn Sie den Knoblauch kurz mit etwas Öl in der Pfanne anrösten, wird die Aioli etwas bekömmlicher und milder im Geschmack.

Artischocken sind nicht nur hübsch anzuschauen, sie sind auch sehr gesund
Wissenswertes über Artischocken
Die Artischocke (Cynara scolymus) zählt zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die distelartige, wärmeliebende Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo man sie bereits in der Antike kultivierte, um die köstlichen Knospen für die Küche zu ernten. Damals schätzte man die Blütenstände der Artischocke nicht nur als schmackhafte Delikatesse, sondern auch als Potenzmittel. Heute weiß man, dass das Gemüse wertvolle Vitamine, Bitterstoffe sowie Flavonoide enthält und eine verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung hat.
Im Garten brauchen die stattlichen Pflanzen zwar viel Platz, sind dafür aber sehr dekorativ. Die großen Knospen sind übrigens nicht nur bei Feinschmeckern heiß begehrt: Wenn Artischocken blühen, tummeln sich darauf Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten.