Färberhülse, Indigolupine
Baptisia australis
Von wegen "Ersatzlupine": Baptisia australis mausert sich langsam, aber sicher zum Gartenstar! Man muss nur etwas Geduld haben. So pflanzen und pflegen Sie die Indigolupine in Ihrem Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 80 cm bis 150 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- buschig
- Blütenfarbe
-
- blau
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- silbergrau
- Blattform
-
- 3-teilig
- gefiedert
- Fruchtfarbe
-
- schwarz
- grün
- Fruchtform
-
- Hülse
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- kiesig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 3
- Lebensbereiche
-
- GR1
- GR2
- FR1
- FR2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Böschungen
- Grabbepflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Naturgarten
- Präriegarten
- Steingarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Baptisia australis, die Indigolupine oder Färberhülse, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie stammt, auch wenn der botanische Name etwas anderes vermuten lässt, ursprünglich aus Nordamerika. Sie kommt dort vor allem an der Ostküste vor, wächst aber inzwischen auch in anderen Gebieten. Bevorzugt besiedelt sie sonnige Prärieflächen und Gehölzränder. Von Carl von Linné wurde sie anfangs, genauer gesagt 1767, als Sophora australis geführt, ihren jetzigen botanischen Namen Baptisia bekam sie 1811. Die deutschen Bezeichnungen kommen nicht von ungefähr, da die Pflanzen durchaus zum Färben benutzt wurden. Verwendet man die Blätter der Färberhülse, wird das Ergebnis blau (indigo). Die Wurzeln enthalten einen schwarzen Farbstoff.
Wuchs
Die sehr langlebigen, ausdauernden und frostfesten Stauden, die 80 bis 150 Zentimeter hoch werden, erinnern optisch an Lupinen, mit denen sie auch eng verwandt sind. Dank ihrer tief reichenden und dabei verzweigten Wurzeln überstehen sie selbst längere Trockenphasen problemlos. Zudem binden sie mithilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft. Jedoch braucht es einige Jahre Geduld, bis Baptisia australis richtig Fuß gefasst und sich zu ihrer vollen Pracht entwickelt hat. Dann wächst die leicht giftige Pflanze wunderbar buschig und – am passenden Standort – stabil.
Blätter
Das dreiteilige bis unpaarig gefiederte Laub der Färberhülse ist gräulichgrün und hält bis weit in den Herbst hinein. Die Blätter sitzen wechselständig an den Stängeln.
Blüten
An den Spitzen der glatten Triebe, die sich nur im oberen Bereich verzweigen, erscheinen zwischen Juni und August die aufrechten, locker aufgebauten Blütentrauben. Sie sind aus vielen einzelnen Schmetterlingsblüten zusammengesetzt. Diese sind bei der Wildart reinblau gefärbt und eine beliebte Insektenweide.
Früchte
Aus den Blüten bilden sich blasige, bis sieben Zentimeter lange grüne Hülsenfrüchte, die sich mit zunehmender Reife schwarz färben. Im Inneren befinden sich bohnenförmige, etwa zwei Millimeter große, gelbbraune Samen.

Nach der Blütezeit, die sich von Juni bis August erstreckt, bildet die Färberhülse (Baptisia australis) lange Hülsenfrüchte aus. Sie sind im Herbst und Winter ein hübscher Schmuck an den Stauden
Standort
Die Indigolupine bevorzugt vollsonnige Plätze im Garten.
Boden
Grundsätzlich recht anspruchslos, entfaltet Baptisia australis ihre volle Stärke vor allem auf sandigem, kiesigem und relativ nährstoffarmem Untergrund. Aber sie wächst durchaus auch in normalem Gartenboden, so lange er nicht zu feucht oder gar staunass ist. Trockenheit verträgt sie hingegen deutlich besser.
Baptisia australis pflanzen
Pflanzen kann man die Indigolupine im Frühjahr oder Herbst. Ideal ist ein Abstand von 50 Zentimeter zu den Nachbarstauden.
Pflege
Indigolupinen sind, einmal etabliert, sehr pflegeleicht. Das Gießen entfällt weitgehend. Wenn Sie düngen wollen, dann im Frühjahr mit Kompost oder einem stickstorffarmen Dünger. Es empfiehlt sich, die alten Triebe der Pflanze erst im Frühjahr abzuschneiden, da die lange haftenden Blätter und die schwarzen Fruchthülsen ein sehr attraktiver spätherbstlicher und winterlicher Gartenschmuck sind.
Indigolupine teilen
Baptisia australis ist sehr langlebig und wächst am liebsten über viele Jahre ungestört am selben Platz. Wegen ihrer tief reichenden, wenig verzweigten Pfahlwurzel ist das Teilen der Staude ohnehin schwierig.
Winterschutz
Die Stauden sind zwar sehr frostfest, starke Nässe kann ihnen jedoch zu schaffen machen. Ein durchlässiger Boden ist daher der beste Winterschutz. Eine zusätzliche starke Mulchschicht aus Herbstlaub im Wurzelbereich kann im Winter das Vernässen verhindern.
Verwendung im Garten
Baptisia australis sind die perfekte Besetzung für Natur-, Kies- und Präriegärten, aber auch für Staudenbeete und gemischte Rabatten. Am besten setzt man sie nicht in Gruppen, sondern einzeln und dafür häufiger eingestreut ein. Als Pflanzpartner eignen sich zum Beispiel Ästige Graslilie (Anthericum ramosum), Junkerlilie (Asphodeline lutea), Glatte Aster (Aster laevis), Sternwolkenaster (Boltonia asteroides), Feinstrahl (Erigeron), Frühsommer-Sonnenbraut (Helenium hoopesii), Bronzeblatt-Nachtkerze (Oenothera tetragona) oder Schlitzblättriger Sonnenhut (Rudbeckia laciniata).

Farbe im Frühsommerbeet: Zusammen mit der Pfingstrose ‘Sword Dance’ gepflanzt, macht die Indigolupine (Baptisia australis) eine gute Figur im Garten
Sorten
Es gibt inzwischen eine Reihe von Hybriden und Auslesen der Indigolupine. Tiefviolettblaue Blüten zeigt eine nur bis 70 Zentimeter hohe, bisher als ‘Dark Blue Strain’ bekannte Baptisia australis var. minor-Sorte. Mit hellem Purpur bezaubert die Zufallskreuzung ‘Purple Smoke’ (aus Baptisia alba und Baptisia australis), die zudem mit ihrem halbkugeligen, etwa 80 Zentimeter hohen Wuchs überzeugt. Ein gutes Stück höher wird die Hybride ‘Twilite Prairieblues’, deren Blüten sich in dunklem Pupurviolett mit gelber Unterseite öffnen. Auch sie ist eine Kreuzung, diesmal aus Baptisia australis und Baptisia sphaerocarpa. In reinem Gelb leuchten die Blüten der bis 90 Zentimeter hohen ‘Lemon Meringue’ und setzen damit einen auffallenden Kontrast zu ihrem dunklen, blaugrünen Laub. Eine weitere gelbe Auslese ist ‘Carolina Moonlight’.
Färberhülse vermehren
Die Wildart Baptisia australis sät sich an zusagenden Standorten auch schon einmal selbst aus. Wer die Staude durch Samen vermehren möchte, sollte diese sammeln, solange die Hülsen noch nicht komplett eingetrocknet sind, und direkt in ein Sand-Humus-Gemisch aussäen. Die Samen überdauern den Winter in der Aussaatschale im Freien und keimen in der Regel erst im Folgejahr. Wer die verschiedenen Züchtungen sortenecht vermehren möchte, schneidet am besten im Frühling Stecklinge.
Krankheiten und Schädlinge
Baptisia australis gilt als sehr gesunde Gartenstaude. Selten werden die Pflanzen von Echtem Mehltau befallen. Schnecken können vor allem an ganz jungen Trieben der Färberhülse Schaden anrichten. An den bevorzugten, eher trockeneren Standorten der Staude tauchen Nachtschnecken allerdings seltener auf.