Bauanleitung für eine Obstkiste
In manchen Jahren tragen die Apfelbäume so reich, dass man nicht alle Früchte sofort essen oder verarbeiten kann. In unseren stapelbaren Obstkisten Marke Eigenbau, den sogenannten Apfelstiegen, lassen sich Äpfel gut und platzsparend lagern.

Die selbstgebauten Obstkisten lassen sich platzsparend stapeln
Wer seine Äpfel auf normalen Kellerregalen lagert, braucht viel Platz. Ideale Lagerbehälter sind hingegen die sogenannten Apfelstiegen. Die stapelbaren Obstkisten nutzen den Raum zwischen den Regalbrettern optimal aus und sind so gebaut, dass die Äpfel gut belüftet werden. Zudem lassen sich die Äpfel darin leicht umstapeln und durchsortieren. Unser Apfelstiegen-Modell Marke Eigenbau ist zudem recht preiswert: Die Materialkosten für eine Kiste liegen bei etwa 15 Euro. Wenn Sie auf die Metallgriffe verzichten und stattdessen einfach links und rechts eine Holzleiste als Griff anschrauben wird es sogar noch deutlich günstiger. Da die Kisten stapelbar sind, sollten Sie gleich mehrere davon bauen und entsprechend mehr Material einkaufen.
Material
- 2 Glattkantbretter (19 x 144 x 400 mm) für die Stirnseite
- 2 Glattkantbretter (19 x 74 x 600 mm) für die Längsseite
- 7 Glattkantbretter (19 x 74 x 400 mm) für die Unterseite
- 1 Quadratleiste (13 x 13 x 500 mm) als Abstandshalter
- 2 Metallgriffe (z.B. 36 x 155 x 27 mm) mit passenden Schrauben
- 36 Senkkopf-Holzschrauben (3,5 x 45 mm)
Werkzeuge
- Maßband
- Anschlagwinkel
- Bleistift
- Stich- oder Kreissäge
- grobes Schleifpapier
- Dorn
- Bohrmaschine mit 3-mm-Holzbohrer (möglichst mit Zentrierspitze)
- Akkuschrauber mit Kreuzschlitz-Bit
- Werkbank

Wer nicht selbst sägen möchte, kann sich die Bretter in den meisten Baumärkten auch passgenau zuschneiden lassen
Schritt für Schritt: So bauen Sie die Obstkisten


Für die Stirnseiten werden die beiden 14,4 Zentimeter hohen Bretter benötigt. Einen Zentimeter vom Rand entfernt ziehen Sie eine dünne Linie und bohren zwei kleine Löcher für die Schrauben vor. So reißt das Holz beim anschließenden Verschrauben nicht.


Für den Rahmen befestigt man die kurzen Stücke auf jeder Seite mit zwei Schrauben an den 7,4 Zentimeter hohen längsseitigen Brettern. Damit sich das Gewinde gerade ins Holz zieht, ist es wichtig, dass der Akkuschrauber möglichst senkrecht gehalten wird.


Vor dem Verschrauben der Unterseite bohrt man alle sieben Bretter vor, ebenfalls mit einem Zentimeter zum Rand. Um nicht den Abstand für jedes Bodenbrett einzeln ausmessen zu müssen, dient eine 13 x 13 Millimeter starke Leiste als Abstandshalter. Die Spalten im Boden sind wichtig, damit die Äpfel später von allen Seiten gut belüftet werden.


Kleiner Trick: Lassen Sie die beiden äußeren Bodenplanken nicht bündig mit den langen Brettern abschließen, sondern rücken Sie diese etwa zwei Millimeter nach innen ein. Dieser Versatz gibt etwas Spiel, damit es später beim Stapeln nicht klemmt.


Zum einfacheren Transport werden an den kurzen Seiten zwei stabile Metallgriffe montiert, und zwar so, dass sie schön mittig sitzen. Zur oberen Kante lässt man einen Abstand von etwa drei Zentimetern. Um sich das Anzeichnen zu sparen, sticht man die Schraubenlöcher mit einem Dorn vor. Diese liegen den Griffen meist bei und sind deshalb in unserer Materialliste nicht separat aufgeführt.


Die fertige Obstkiste misst außen 40 x 63,8 Zentimeter und innen 36,2 x 60 Zentimeter. Die etwas unrunden Maße ergeben sich konstruktionsbedingt durch die Stärke der Bretter. Dank der erhöhten Stirnseite lassen sich die Stiegen gut stapeln und es kann genügend Luft zirkulieren. Die Äpfel werden darin locker verteilt und auf keinen Fall gequetscht sonst entstehen Druckstellen, die schnell faulen.
So bleibt die Ernte lange frisch
Der optimale Raum, um Äpfel nach der Ernte zu lagern, ist dunkel und hat kühlschrankähnliche Temperaturen von drei bis sechs Grad. Dadurch wird der Alterungsprozess der Früchte verzögert und diese bleiben oft bis zum Frühjahr knackig. Bei wärmeren Bedingungen, etwa im modernen Heizungskeller, schrumpeln Äpfel dagegen schnell. Ebenfalls wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit, am besten von 80 bis 90 Prozent. Sie lässt sich simulieren, indem man das Obst oder gleich die ganze Apfelstiege in Folie einschlägt. Bei dieser Methode ist regelmäßiges Kontrollieren und Lüften oberstes Gebot, weil es durch Temperaturwechsel und Kondenswasser leicht zu Fäulnis kommen kann.
Außerdem geben Äpfel das Reifegas Ethylen ab, das die Früchte schneller altern lässt. Um dies zu vermeiden, sticht man kleine Löcher in die Folie. Besagtes Gas ist auch der Grund, weshalb man Kernobst immer getrennt von Gemüse lagern sollte. Dass nur unbeschädigte und haltbare Früchte eingeräumt werden, versteht sich von selbst. Gute Lageräpfel sind neben ’Jonagold' beispielsweise ’Berlepsch', ’Boskoop', ’Pinova', ’Rubinola' und ’Topaz'. Weniger geeignet sind Sorten wie ’Alkmene', ’James Grieve' und ’Klarapfel', die man gleich nach der Ernte verzehren sollte.
Eine Konstruktionszeichnung unserer Apfelstiege mit allen Maßangaben können Sie hier kostenlos herunterladen.