Pflanzen

Berg-Waldrebe, Anemonen-Waldrebe

Clematis montana

Wer eine wüchsige Kletterpflanze sucht, die zudem noch reich blüht, liegt mit der Berg-Waldrebe goldrichtig. Hier finden Sie Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Wuchstyp
  • Kletterpflanze
Wuchshöhe
von 500 cm bis 1000 cm
Wuchsbreite
von 0 cm bis 0 cm
Wuchseigenschaften
  • Ranken
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Mai bis Juni
Blütenform
  • Einzelblüte
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • elliptisch-eiförmig
  • gesägt
  • lanzettlich
Fruchtform
  • Nussfrucht
Fruchteigenschaften
  • unscheinbar
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • sandig bis lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
Giftigkeit
  • giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Verwendung
  • Rankhilfen
  • Wandbegrünung
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Blumengarten
  • Innenhof
  • Parkanlage
  • Rosengarten
  • Waldgarten

Die Berg-Waldrebe (Clematis montana), wegen der großen Ähnlichkeit ihrer Blütenform mit Anemonen auch Anemonen-Waldrebe genannt, gehört wie alle Clematis-Arten zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Natürlich wächst sie im Himalaja und in China (Yunnan) und Taiwan in Misch- und sommergrünen Wäldern, Felsfluren und Gebüschen.

Wuchs

Clematis montana hat für eine Waldrebe relativ kräftige Triebe, ist äußerst wüchsig (Jahreszuwachs von bis zu drei Metern!) und klettert mithilfe von Blattranken acht bis zehn Meter hoch. In kalten Wintern frieren die Triebe gelegentlich zurück, regenerieren sich aber gut.

Blätter

Die sommergrünen Blätter sind aus drei grob gesägten Einzelblättchen zusammengesetzt, die rosettig angeordnet sind. Die einzelnen Blättchen sind eiförmig bis elliptisch oder lanzettlich geformt und werden bis zu neun Zentimeter lang. Das Blattende ist spitz oder zugespitzt, die Blattbasis gestutzt oder abgerundet. Das Laub ist mittel- bis tiefgrün gefärbt.

Blüten

Die anemonenähnlichen Blüten mit vier Blütenblättern sind zwischen vier und sechs Zentimeter breit, rosa oder weiß mit gelber Mitte. Sie öffnen sich im Mai und zeigen sich dann bis in den Juni hinein. Die Blüten bilden sich immer an den vorjährigen Trieben.

Blüten der Berg-Waldrebe

Die Blüten der Berg-Waldrebe sind im Gegensatz zu anderen Clematis-Arten eher schlicht, dafür aber in einer schier unendlichen Fülle vorhanden

Früchte

Nach der Blüte bildet Clematis montana recht unscheinbare, zwischen drei und fünf Millimeter große, abgeflacht kugelige Nüsschen aus, die weiß fedrig behaart sind.

Standort

Die Anemonen-Waldrebe gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort.

Boden

Der Boden sollte humusreich und gleichmäßig feucht sein. Clematis montana bevorzugt einen schattigen, gemulchten oder bepflanzten Wurzelbereich und ist kalkverträglich. Einzig Staunässe bereitet ihr Probleme, deshalb sollte der Boden stets durchlässig sein. Schwere Böden verbessert man gegebenenfalls mit etwas Sand oder Schotter, um sie lockerer zu machen.

Pflanzung

Clematis montana wächst schnell und legt somit auch rasch an Gewicht zu. Das sollten Sie schon bei der Wahl des Rankgerüstes beziehungsweise des Standortes beachten. Die beste Pflanzzeit für Waldreben ist im Frühherbst. Zu dieser Zeit ist der Boden meist ausreichend feucht und die Pflanze kann bis zum Einbruch des Winters anwurzeln. Sie können Ihre Berg-Waldrebe aber auch im späten Frühjahr setzen. Wichtig bei einer Frühjahrspflanzung ist allerdings, dass man wartet, bis sich der Boden etwas erwärmt hat. Graben Sie ein Pflanzloch, das der doppelten Größe des Wurzelballens entspricht, und lockeren Sie die umgebende Erde gut auf, damit die Wurzeln schnell Fuß fassen können. Mit dem Aushub können Sie später das Pflanzloch wieder verfüllen. Arbeiten Sie vor dem Einfüllen etwas Kompost oder Hornspäne ein, um Ihrer Clematis den Start am neuen Platz zu erleichtern. Setzen Sie die Pflanze so tief, wie sie zuvor im Topf gestanden hat, und gießen Sie sie nach dem Pflanzen gut an. In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollten Sie ebenfalls etwas gießen, bei einer Pflanzung im Frühherbst übernimmt das aber oft auch die Natur. Clematis bevorzugen es, wenn ihr Wurzelbereich im Schatten liegt. Kann man dies nicht mit einer entsprechenden Unterpflanzung erreichen, schafft eine Mulchschicht Abhilfe.

Clematis gehören zu den beliebtesten Kletterpflanzen – man kann beim Pflanzen der blühenden Schönheiten allerdings einige Fehler machen. Gartenexperte Dieke van Dieken erklärt Ihnen in diesem Video, wie man die pilzempfindlichen Großblumigen Waldreben pflanzen muss, damit sie sich nach einer Pilzinfektion gut wieder regenerieren
MSG/Kamera+Schnitt: CreativeUnit/Fabian Heckle

Pflege

Berg-Waldreben sind sehr pflegeleicht. In heißen Sommer sollten Sie Ihre Clematis montana regelmäßig wässern, da sie – ebenso wie andere Clematis auch – bis zu fünf Liter Wasser am Tag über ihre Blätter verdunstet. Das macht man am besten in den Abendstunden, damit das Wasser über Nacht in tiefere Bodenschichten einsickern kann und nicht sofort an der Oberfläche verdunstet. Den hohen Nährstoffbedarf der Anemonen-Waldrebe decken Sie, indem Sie im Frühjahr einen Volldünger mit hohem Stickstoffgehalt geben. Dieser regt die Bildung von Blattmasse an – perfekt für den Start in die neue Saison. Außerdem können Sie bereits im Spätherbst etwas organischen Dünger in den Boden einarbeiten.

Schnitt

Hochgewachsene Berg-Waldrebe

Clematis montana wächst problemlos bis zu zehn Meter hoch – und das ganz ohne Schnitt

Die Sorten von Clematis montana sowie die Art selbst gehören zur Rückschnittgruppe 1. Das bedeutet, sie müssen nicht wie die meisten anderen Clematis-Arten regelmäßig geschnitten werden. Da Berg-Waldreben aber sehr dicht werden, ist gelegentlich ein Auslichtungsschnitt nach der Blüte empfehlenswert.

Verwendung

Clematis montana und ihre Sorten sind die perfekte Wahl, wenn man nach einer Kletterpflanze sucht, die schnell an Höhe zulegt und zudem noch auffällig blüht. Wegen ihres Jahreszuwachses von bis zu drei Metern eignet sich die Berg-Waldrebe bestens zum Beranken von Pergolen und Wänden. Man kann sie aber auch hervorragend in Bäume hineinwachsen lassen.

Sorten

Die wohl bekannteste Sorte ist Clematis montana ‘Rubens’, eine rosablühende Varietät, deren Blüten einen zarten Vanilleduft verströmen. ‘Freda’ besticht mit tiefrosafarbenen Blüten, deren Ränder dunkle Streifen aufweisen. Sie bleibt mit vier bis sieben Metern etwas kleiner als die Art. Auffällige halbgefüllte bis gefüllte Blüten präsentiert ‘Jenna Keay’, sehr schlichte, weiße Anemonenblüten hingegen zeigt ‘Wilsonii’.

Clematis montana ‘Rubens’

Clematis montana ‘Rubens’ ist sehr wuchsfreudig und erobert im Handumdrehen Pergolen oder andere Rankgerüste

Vermehrung

Wer seine Clematis montana vermehren möchte, tut dies am besten über Absenker. Es ist aber auch eine Vermehrung durch Steckholz möglich. Hierzu schneidet man im März/April etwa zehn Zentimeter lange Steckhölzer aus den vorjährigen Trieben und steckt sie unter Glas in ein Torf-Sand-Gemisch. Clematis montana lässt sich aber auch leicht durch Stecklinge vermehren, die im Juni genommen werden.

Krankheiten und Schädlinge

Die Berg-Waldrebe ist wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge – wenn man sie an einen Platz im Garten setzt, der ihren Standortbedürfnissen entspricht. Gelegentlich kann es zu einem Befall mit Grauschimmel oder der Clematiswelke kommen, wobei hiervon weitaus häufiger die Großblumigen Hybriden betroffen sind.

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