Pflanzen

Bergamotte

Citrus x bergamia

Die Bergamotte kommt als Kübelpflanze regelmäßig zum Blühen und Fruchten und betört mit dem intensiven Duft ihrer Blätter, Blüten und Früchte.

Wuchstyp
  • Strauch
Wuchshöhe
von 300 cm bis 400 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
Blütenfarbe
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • März bis Juni
Blütenform
  • Einzelblüte
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • länglich
Blatteigenschaften
  • immergrün
Fruchtfarbe
  • grün
  • gelb
Fruchtform
  • Beere
Fruchteigenschaften
  • essbar
  • duftend
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • kiesig bis sandig
Bodenfeuchte
  • frisch bis mäßig feucht
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Duftplanze
Verwendung
  • Pflanzgefäße
  • Wintergarten
Gartenstil
  • Mediterraner Garten
  • Topfgarten

Herkunft

Die Bergamotte (Citrus x bergamia) ist eine Zitruspflanze und gehört als diese zur Pflanzenfamilie der Rautengewächse (Rutaceae). Lange war die Abstammung der Hybride ungeklärt, genetische Untersuchungen ergaben inzwischen, dass die Bergamotte durch Kreuzung der Bitterorange (Citrus × aurantium) mit der Zitronatzitrone (Citrus medica) entstanden ist. Das heißt, sie hat dieselben Elternarten wie die Zitrone und sollte korrekterweise als Citrus × limon in der botanischen Nomenklatur geführt werden.

Erstmals erwähnt wurde die Bergamotte im 16. Jahrhundert und es liegt nahe, dass man ihren Namen mit der italienischen Stadt Bergamo in Verbindung bringt, aber vermutlich geht die Namensgebung auf die antike griechische Stadt Pergamon zurück, die im Italienischen früher Bergama genannt wurde. Jedenfalls ist die Region um Bergamo in der Lombardei für den Anbau der Zitruspflanze ungeeignet, denn sie hat spezielle Ansprüche an Boden und Klima. Diese werden bestens in Kalabrien, einer Region in Süditalien, erfüllt, wo die Bergamotte auf einem etwa 100 Kilometer langen Küstenstreifen erwerbsmäßig angebaut wird.

Genutzt wird vor allem das aus ihrer dicken Schale gewonnene ätherische Öl, das in vielen Parfums und Körperpflegeprodukten Verwendung findet. Auch der bekannte Schwarztee Earl Grey ist mit Bergamotte aromatisiert. Da echtes Bergamottöl relativ selten und damit kostbar ist, wird es auch als grünes Gold bezeichnet. Eine nette Anekdote besagt, dass die Erntehelfer auf Bergamotte-Plantagen viel fröhlicher sind als beispielsweise bei der Olivenernte. Grund dafür ist, dass die Bergamotte-Aromen den Pegel des Wohlfühlhormons Serotonin längere Zeit im Körper hoch halten und einen damit in gute Laune versetzen.

Wuchs

Recht zügig wächst die Bergamotte zu einem drei bis vier Meter hohen immergrünen Strauch heran. Die aufstrebenden Äste verzweigen sich unregelmäßig und sind im Unterschied zur Zitrone dornenlos. Meist werden sie als veredelter Halbstamm im Handel angeboten.

Blätter

Die immergrünen Laubblätter der Bergamotte sind länglich mit geflügeltem Blattstiel. Auch sie sind reich an ätherischen Ölen und finden im erwerbsmäßigen Anbau ebenfalls Verwendung bei der Aromagewinnung.

Blüten

Im Unterschied zu anderen Zitruspflanzen blüht die Bergamotte nur im Frühjahr. Ihre reinweißen Blüten bestehen aus vier bis fünf länglichen Blütenblättern mit gelber Mitte. Sie verströmen einen herrlichen Duft.

Bergamotte Blüte

Im Frühjahr öffnen sich die reinweißen Blüten der Bergamotte. Wie die Blätter und Früchte verströmen sie einen intensiven Duft

Früchte

Ab November reifen die Früchte der Bergamotte heran. Die runde bis leicht birnenförmige Zitrusfrucht besitzt eine charakteristische kleine Ausstülpung und wiegt zwischen 100 und 200 Gramm. Die glänzende, oft leicht gerippte Schale der Frucht ist anfangs grün und färbt sich mit zunehmender Reife zitronengelb. Sie haftet fest am gelb-grünen, kernarmen Fruchtfleisch. Im Handel findet man die Zitrusfrucht nur sehr selten. Zum Frischverzehr ist ihr Fruchtfleisch zu sauer und bitter, aber zur Zubereitung von Erfrischungsgetränken eignet es sich bestens.

Standort

Als frostempfindliche Kübelpflanze braucht die Bergamotte ein Winterquartier im Haus oder Wintergarten. Von Mai bis Oktober, in milden Regionen auch schon ein bisschen früher und bis in den November hinein, stellt man das Bäumchen auf Balkon oder Terrasse, da die Lichtausbeute im Freien deutlich besser ist. Man sollte darauf achten, dass ihr Kübel möglichst beschattet ist, die Pflanze selbst darf ruhig sonnig und warm stehen. Bevor die Temperaturen unter die Nullgradgrenze sinken, räumt man die Bergamotte in ihr Winterquartier, in dem die Temperaturen idealerweise zwischen 3 und 15 Grad Celsius liegen. Je wärmer es ist, umso heller sollte der Raum sein. Ein zu dunkler Standort während des Winters kann zu Blattabwurf führen, der durch den Neuaustrieb im Frühjahr aber in der Regel rasch wieder ausgeglichen wird.

Substrat

Achten Sie darauf, dass die Erde reichlich Strukturanteile wie Lavastücke, Kalksteinbruch oder Blähton enthält, denn reine Humuserde wäre für die auf gute Durchlässigkeit angewiesene Bergamotte zu schwer. Bei Bedarf mischt man die Erde mit Splitt, Kies oder Sand. Der Kübel braucht einen guten Wasserabzug mit Wasserabzugsloch und einer Drainageschicht.

Gießen

An heißen Tagen muss die Bergamotte täglich durchdringend gegossen werden. Ein bisschen Wasser darf ruhig im Untersetzer stehen bleiben. Am besten wird Regenwasser vertragen, aber auch abgestandenes Leitungswasser eignet sich. Auch im Winter darf die Erde niemals austrocknen, gleichzeitig muss aber Staunässe vermieden werden. Am besten kontrollieren Sie alle paar Tage, ob die Erde angetrocknet ist und gießen dann, bis das Wasser aus den Abzugslöchern heraustritt – aber nicht zu viel!

Düngen

Während der Wachstumszeit von März bis Oktober düngt man die Bergamotte wöchentlich mit hochwertigem Zitrusdünger entsprechend den Dosierungsempfehlungen auf der Packung. Ab Oktober stellt man das Düngen der Zitruspflanze ein, damit sie bis zum Umzug ins Winterquartier keine neuen Triebe und Blätter mehr bilden und gut ausreifen können.

Umtopfen

Erst wenn die Erde vollständig durchwurzelt ist, pflanzt man die Bergamotte in ein neues, nur wenig größeres Gefäß. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr, noch vor dem Neuaustrieb.

In diesem Video zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie beim Umpflanzen von Zitruspflanzen vorgehen.
Credit: MSG/ Alexander Buggisch/ Alexandra Tistounet

Schneiden

Um die Krone der Bergamotte hübsch in Form zu halten, kann man bereits während des Sommers zur Schere greifen. Den Schnitt sollte man immer über einem nach außen zeigenden Blatt oder Knospe ansetzen. Stärkere Rückschnitte führt man besser im Spätwinter durch, bevor der Strauch beginnt, neue Triebe und Blätter auszubilden.

Überwinterung

Als Winterquartier für die Bergamotte eignen sich kühle, frostfreie Orte, in die Tageslicht eindringt, wie etwa das Treppenhaus, die Garage oder ein kühles Schlafzimmer. Ideal ist natürlich ein unbeheizter, frostfreier Wintergarten. Die Temperaturen sollten dauerhaft nicht über 15 Grad Celsius und nicht unter 3 Grad Celsius liegen.

Zitronenbaum
Balkon & Terrasse
Beim Überwintern von Zitruspflanzen gibt es häufig Probleme und sie lassen schnell ihre Blätter fallen. Die meisten Hobbygärtner führen das auf Gießfehler zurück – der Grund ist aber ein ganz anderer.

Sorten

Von Citrus x bergamia werden verschiedene Sorten angebaut. ‘Castagnaro’ ist die älteste Sorte, die nicht jedes Jahr regelmäßig Früchte trägt. ‘Fantastico’ ist hinsichtlich der Produktionsmenge tatsächlich fantastisch, während das Öl der Sorte ‘Femminello’ als das hochwertigste gilt.

Vermehrung

Die Bergamotte wird in der Regel veredelt angeboten, eine Arbeit, die man am besten einer professionellen Baumschule überlässt.

Krankheiten und Schädlinge

Im Frühjahr treten zuweilen massenhaft Blattläuse an den jungen Trieben auf, die man mit einer Spiritus-Schmierseifenlösung oder durch einfaches Abstreifen schnell wieder loswird. Auch Spinnmilben können gelegentlich auftreten sowie Wollläuse und Schildläuse während der Überwinterung, wenn die Luftfeuchtigkeit oft zu niedrig ist.

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