Bergkiefer, Latschenkiefer
Pinus mugo
Ob als Ziergehölz im Steingarten oder als Heckenpflanze: Die anspruchslose Bergkiefer, auch Latschenkiefer genannt, lässt sich vielseitig einsetzen. Hier kommen unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Nadelgehölz
- Wuchshöhe
- von 450 cm bis 600 cm
- Wuchsbreite
- von 400 cm bis 500 cm
- Wuchseigenschaften
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- kegelförmig
- kugelförmig
- ausladend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- rot
- Blütezeit (Monat)
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- Juni bis Juli
- Blütenform
-
- walzenförmig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- nadelförmig
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Fruchtfarbe
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- braun
- Fruchtform
-
- Zapfen
- Fruchteigenschaften
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- lange haftend
- Licht
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- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- steinig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- ph-Wert
-
- alkalisch bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Fruchtschmuck
- malerischer Wuchs
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
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- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Landschaftsgehölz
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
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- Heidegarten
- Rhododendrongarten
- Steingarten
- Topfgarten
Herkunft
Die Bergkiefer (Pinus mugo), auch Latschenkiefer, Latsche oder Legföhre genannt, ist eine niedrige Art aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie stammt ursprünglich aus Bergwäldern in Mittel- und Südeuropa. Hoch oben in den Alpen bedecken die oftmals bizarren Sträucher weite Flächen und bilden häufig die obere Baumgrenze. Die zweinadelige Kiefernart wird nach ihrem Wuchsverhalten und der Zapfenform in mehrere Unterarten beziehungsweise Varietäten unterteilt. Die Krummholzkiefer (Pinus mugo var. mugo, Pinus mugo var. mughus) kommt vor allem in den Ostalpen und auf dem Balkan vor. Die Zwerglatsche oder Kniekiefer (Pinus mugo var. pumilio) stammt aus den Gebirgen Italiens, des Balkans und aus den deutschen Mittelgebirgen.
Wuchs
Die immergrüne Bergkiefer ist ein reich verzweigter Strauch. Da die bogig ausgebreiteten Äste gerne am Boden kriechen, ist sie oft ebenso breit wie hoch. In der Regel erreicht das Gehölz eine Höhe von 450 bis 600 Zentimetern und eine Breite von 400 bis 500 Zentimetern. Es gibt aber auch niedrigere Sorten mit flachem, kissenartigem oder kugeligem Wuchs. Die Rinde von Pinus mugo erscheint graubraun bis schwarzgrau mit kleinen, unregelmäßigen, schuppigen Feldern. Die Triebe sind gefurcht, olivgrün bis schwarzbraun.
Blätter
Die glänzend dunkelgrünen Nadeln stehen meist zu zweit an den Trieben und werden zwischen drei und vier Zentimeter lang. Sie erscheinen zugespitzt, gerade oder leicht sichelförmig zum Zweig hin gebogen. Die Nadeln sind am Rand sehr fein gesägt und im Querschnitt halbkreisförmig. Ihre Lebensdauer beträgt zwischen vier und neun Jahren.
Blüten
Im Juni und Juli öffnen sich die Blüten der Latschenkiefer. Die männlichen, gelben Blüten sind oft sehr zahlreich und walzenförmig. Die weiblichen, rosaroten Blüten stehen fast am Ende der Langtriebe.

Die Bergkiefer schmückt sich ab Juli mit dunkelbraunen Zapfen
Früchte
Ab Juli zeigen sich ei- bis kegelförmige oder kugelige Zapfen. Sie sind symmetrisch, sehr kurz gestielt und zwischen zwei und sechs Zentimetern lang. Zur Reife färben sie sich dunkelbraun, selten schwarz-, rot- oder gelbbraun. Die Schuppenschilde sind flach oder nur wenig aufgewölbt. Die Zapfen verbleiben oft mehrere Jahre an den Zweigen.
Standort
Wie ihre großen Verwandten lieben auch die kleinen Bergkiefern vollsonnige bis höchstens absonnige Standorte. Dabei eignet sich Pinus mugo auch für das innerstädtische Klima.
Boden
Am besten gedeihen Latschenkiefern auf einem durchlässigen, humosen Boden, der mäßig trocken bis feucht ist. Das Gehölz ist jedoch insgesamt sehr standorttolerant und wächst auch auf nährstoffarmen Böden. Was den pH-Wert betrifft, kommt Pinus mugo sowohl mit sauren als auch alkalischen Böden zurecht.
Pflanzung
Bergkiefern werden oftmals als Containerware angeboten und können prinzipiell das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden. Vor allem im Sommer ist es wichtig, dass Sie die jungen Pflanzen in den ersten Wochen nach der Pflanzung gut wässern.
Pflege
Das sehr frostharte Gehölz ist sehr widerstandsfähig und genügsam. Im Frühjahr können Sie das Wachstum jüngerer Pflanzen mit einer Kompostgabe etwas beschleunigen.
Schnitt
Um die Bergkiefer klein und kompakt zu halten, können Sie junge Triebe vor der Nadelentfaltung im Mai und Juni um zwei Drittel einkürzen. Ein Winterschnitt ist auch möglich. Um eine Bonsai-Form zu erzielen, entfernt man bei natürlich gewachsenen Kiefern einen Teil der Zweige. Die übrig gebliebenen Zweige werden teilweise zu Kissen geformt, teilweise im Laufe des Erziehungsschnitts entfernt.
Verwendung

Die Bergkiefer eignet sich hervorragend für Steingärten
Sowohl einzeln als auch in der Gruppe wirkt das immergrüne Nadelgehölz sehr ansprechend. Die strauchigen Bergkiefern sind vor allem für Steingartenanlagen prädestiniert, passen aber auch in Heidegärten, zu Rosen oder Rhododendren. Aufgrund ihrer geringen Wuchshöhe sind sie besonders für Vorgärten und kleine Grundstücke geeignet. Sehr niedrige Sorten können Sie auch in Tröge pflanzen. Zudem lassen sich Latschenkiefern zur Anlage von freiwachsenden Hecken einsetzen oder als Formgehölz für japanische Gärten nutzen. Aus den Nadeln und Ästen der Bergkiefer gewinnt man Latschenkiefernöl, das eine entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung hat. Es kann innerlich und äußerlich bei Asthma, Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen verwendet werden. Auch zur Massage bei beanspruchten Muskeln wird das ätherische Öl gerne eingesetzt.
Sorten
Von Pinus mugo gibt es zahlreiche Zwergformen. Pinus mugo ‘Gnom’ ist eine Zwergform mit dichtem, kugeligem Wuchs und dunkelgrünen Nadeln. Die Sorte wird bis zu 250 Zentimeter hoch und ebenso breit. Die Sorte ‘Mops’ wächst flachkugelig bis kissenförmig und wird bis zu 80 Zentimeter hoch und 110 Zentimeter breit. Die Sorte ‘Humpy’ gehört mit maximal einem Meter Wuchshöhe und -breite zu den kleinsten Kiefern.

Die Zwergformen von Pinus mugo machen auch im Topf eine gute Figur
Vermehrung
Die Vermehrung der reinen Arten erfolgt durch Aussaat, während die Sorten meist veredelt werden. Bei einigen schwach wachsenden Sorten der Bergkiefer ist auch eine Stecklingsvermehrung möglich. Diese ist allerdings ziemlich aufwändig. Die Aussaat erfolgt in der Regel im März bis April. Für Pinus mugo empfiehlt sich eine Aussaat in Töpfe. Da die Keimfähigkeit von Kiefern in der Regel nicht sehr hoch ist, werden die Samen dicht auf dem Substrat ausgesät. Die Keimung ist nach etwa 60 Tagen abgeschlossen. Veredelt wird in der Regel von Januar bis März auf im Topf eingewurzelte Unterlagen durch seitliches Anplatten oder Einspitzen.
Krankheiten und Schädlinge
An der Bergkiefer können verschiedene Schädlinge wie Wicklerraupen und Wollläuse auftreten. Pinus mugo ist zudem anfällig für Kiefernrinden-Blasenrost, eine durch Rostpilze verursachte Krankheit.