Pflanzen

Bibernellrose, Dünenrose

Rosa pimpinellifolia

Die Bibernellrose, auch Dünenrose genannt, besticht durch eine reiche, frühe Blüte und attraktive Hagebutten. Hier finden Sie Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Wuchstyp
  • Kleinstrauch
Rosenklasse
  • Strauchrose
  • Wildrose
Wuchshöhe
von 50 cm bis 200 cm
Wuchsbreite
von 50 cm bis 200 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • überhängend
  • Ausläufer
  • Dornen oder Stacheln
Blütenfarbe
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Mai
Blütenform
  • einzeln
  • Schalenblüten
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Duft
  • 1
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • gefiedert
  • gesägt
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
  • Austriebsfärbung
Fruchtfarbe
  • schwarz
Fruchtform
  • Sammelfrucht
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • sandig
Bodenfeuchte
  • mäßig trocken bis mäßig feucht
ph-Wert
  • neutral bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalktolerant
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Vogelschutz
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 5
Verwendung
  • Böschungen
  • freiwachsende Hecken
  • Sichtschutz
  • Vogelschutzhecken
  • Blütenhecken
Gartenstil
  • Bauerngarten
  • Naturgarten
  • Rosengarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Die Bibernellrose (Rosa pimpinellifolia) ist eine heimische Wildrose. Als Dünenrose bekannt, kann man sie auf den Nordseeinseln fast kriechend zwischen den Dünen antreffen. Ebenso kommt die Unverwüstliche auf Felsbändern und in Kalkgebirgen vom rauen Schottland bis zum Schwarzen Meer vor. Das Rosengewächs (Rosaceae) hat man sich mit der Renaissance in die Gärten geholt. Die Art diente als Stammmutter vieler frühblühender Gartenformen.

Wuchs

Die Bibernellrose ist eine dichttriebige Strauchrose. Die bräunlichen Zweige sind von unten bis oben mit nadelspitzen Stacheln und Borsten bewehrt. Unterirdisch breitet sie sich durch Ausläufer aus. Im Garten ist es daher sinnvoll, mit dem Einpflanzen eine Wurzelsperre einzubringen. Junge Triebe wachsen zunächst aufrecht in die Höhe. Mit zunehmendem Alter schwingt die Dünenrose bogig über und kommt auf Höhen zwischen einem halben und zwei Metern. Dass sie immer ein wenig zierlicher wirkt als andere Strauchrosen, liegt an ihrer dekorativen, feingliedrigen Belaubung.

Blätter

Das zierliche Laub ähnelt mit seinen vielen kleinen Fiederblättchen der Bibernelle – daher der Name Bibernellrose. Im Herbst nimmt es eine hübsche gelbe Färbung mit Bronzetönen an.

Blüten

Die einfachen Schalenblüten der Dünenrose besitzen den ganzen Charme der Wildrosen. Sie sind meist cremeweiß, können aber auch ins Gelbliche oder Rosafarbene spielen und duften zart. Die Blüten der Bibernellrosen erscheinen als eine der frühesten Rosen im Mai. Die kurze Blütezeit machen sie durch die Vielzahl an Blüten wett, die den ganzen Zweig bedecken.

Hagebutten der Bibernellrose

Die dunklen Hagebutten der Bibernellrose dienen Vögeln als Nahrung

Früchte

Sobald die Blütenblätter abgefallen sind, entwickeln sich die flachkugeligen Hagebutten. Allein schon die Verfärbung der roten hin zu den schwarzbraunen Früchten macht die Bibernellrose zu einer der interessantesten Hagebuttenrosen. Die dunklen Früchte von Rosa pimpinellifolia bilden einen dekorativen Kontrast zum herbstlich verfärbten Laub. Für Vögel sind sie eine willkommene Winternahrung. Für die Wildbeeren-Küche eignen sich die Früchte hingegen weniger gut als fleischigere Hagebutten einer Kartoffelrose (Rosa rugosa). Auch als Heilpflanze sind andere Wildrosen, wie die Hundsrose (Rosa canina), gebräuchlicher.

Standort

Die Bibernellrose liebt einen vollsonnigen Platz im Garten.

Boden

Ihr Naturstandort auf mageren, flachgründigen Böden lässt bereits vermuten, dass die Dünenrose äußerst anspruchslos ist, solange der Boden durchlässig ist. Im Gegensatz zu anderen heimischen Rosen kommt Rosa pimpinellifolia auch mit Sandboden klar.

Pflanzung

Die wurzelnackten Rosen pflanzt man im Herbst ab Mitte Oktober. Tauchen Sie die Wurzelstöcke vor dem Einsetzen etwa drei bis vier Stunden in Wasser, damit sich die Wurzeln vollsaugen können.

Pflege

Dünenrosen sind trockenheitsverträglich und absolut pflegeleicht. Wollen Sie der Bibernellrose etwas Gutes tun, können Sie im Frühjahr reifen Kompost um den Stock verteilen.

Schnitt

Im Allgemeinen reicht es bei der einmalblühenden Strauchrose, abgestorbene Äste zu entfernen, und alle paar Jahre ältere Triebe auszulichten. Verjüngt man die Sträucher von der Basis her, blühen sie wieder reicher. Wollen Sie einen zu breit gewordenen Strauch einkürzen, geschieht dies am besten nach der Blüte.

In diesem Video verraten wir Ihnen die wichtigsten Tipps zum Strauchrosenschnitt.
Credits: Video und Schnitt: CreativeUnit/Fabian Heckle

Verwendung

Die Wildart benutzt man gerne im Landschaftsschutz zur Hangbefestigung und in Wildhecken, wo die Bienenweide und Nährpflanze für eine Vielzahl von Tieren von großem Nutzen ist. Entsprechend können Sie die Bibernellrose und ihre Gartenformen in undurchdringlichen Blütenhecken oder auf Böschungen einsetzen. Die flachwachsende Rosa pimpinellifolia repens kann man als Bodendecker verwenden. Dünenrosen begrünen aber nicht nur trockene, magere Problemstandorte oder windige Ecken. Vor allem die Sorten eignen sich hervorragend als Struktursträucher im Hintergrund von Staudenpflanzungen oder am Rand eines Kräutergartens.

Bibernellrose ‘Stanwell Perpetual’

Die Bibernellrose ‘Stanwell Perpetual’ bezaubert mit gefüllten, zartrosa Blüten

Sorten

Die Sortenauswahl reicht von einer weißen, locker gefüllten Rosa pimpinellifolia ‘Double White’ über gelbe Vertreter wie die einfache ‘Dunwich Rose’ bis zur beliebten hellrosafarbenen ‘Glory of Edzell‘ mit heller Mitte und einer auffallend kirschroten ‘Red Nelly’ (auch ‘Single Red’ genannt). Sie alle blühen wie die Wildart nur einmal. Begehrt sind Kreuzungen, die remontieren. Dazu gehört die großblütige ‘Golden Wings’ in einem Schwefelgelb mit orangeroten Staubgefäßen. Der bis zu 150 Zentimeter hohe Strauch trägt orangefarbene Hagebutten. Unermüdlich bis zum Frost blüht die fantastische ‘Stanwell Perpetual’. Sie ist dichtgefüllt, zartrosa und wächst im Unterschied zur Wildart mehr in die Breite als in die Höhe.

Vermehrung

Bibernellrosen kann man sehr gut durch Aussaat vermehren. Den sichersten Keimerfolg erzielen Sie durch Stratifizieren. Der Gärtnertrick bezeichnet eine Methode, bei der man die Samen – in diesem Fall die vom Hagebuttenfleisch gereinigten Kerne – in dünnen Schichten in feuchten Sand kalt einlagert. Das verwendete Gefäß gräbt man an einer sonnigen Stelle im Garten ebenerdig ein. Sollte die Saat der Dünenrose noch nicht im Folgejahr keimen, warten Sie bis zum darauffolgenden Vorfrühling ab.

Krankheiten und Schädlinge

Die Bibernellrose zeichnet sich durch sehr gesundes Laub aus und ist praktisch frei von Pilzkrankheiten und Schädlingen.

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