Bienenbaum, Honigesche
Tetradium daniellii var. hupehensis
Der Bienenbaum trägt seinen Namen zu Recht: Kaum ein anderes Gehölz produziert dermaßen viel Blütennektar. Aber auch optisch ist der kleine Baum eine Bereicherung für den Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Laubgehölz
- Kleinbaum
- Wuchshöhe
- von 1000 cm bis 1200 cm
- Wuchsbreite
- von 800 cm bis 1000 cm
- Wuchseigenschaften
-
- kugelförmig
- ausladend
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis September
- Blütenform
-
- Trugdolden
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- ungefüllt
- einhäusig
- zweihäusig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- gefiedert
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- duftend
- Fruchtfarbe
-
- braun
- rot
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- lange haftend
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Blattschmuck
- Vogelschutz
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- bedingt winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Hausbaum
- Rasenflächen
- Blütenhecken
- Gartenstil
-
- Innenhof
- Naturgarten
- Rhododendrongarten
- Waldgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Bienenbaum (Tetradium daniellii var. hupehensis, früher Euodia hupehensis) ist in mehreren chinesischen Provinzen heimisch, unter anderem in der namensgebenden Provinz Hubei (früher Hupeh genannt). Auch in Korea kommt das Gehölz vor. Es trägt neben der deutschen Bezeichnung Bienenbaum auch die Namen Honigesche oder Tausendblütenstrauch und gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae).
Wuchs
Der Bienenbaum ist ein relativ kurzlebiges Gehölz und wird kaum älter als 40 Jahre. Auf armen Sandböden zeigt er mitunter schon nach 15 Jahren erste Anzeichen einer Vergreisung. Der Bienenbaum wächst meist einstämmig als kleiner Baum und bildet einen relativ krummen Stamm. Er wächst pro Jahr 20 bis 40 Zentimeter, wird in unseren Breiten meist nicht höher als 12 Meter und erreicht eine Kronenbreite von 8 bis 10 Metern. Die Äste und Zweige besitzen eine auffallend glatte graue Rinde.
Blätter
Die gegenständigen sommergrünen Blätter werden 20 bis 30 Zentimeter lang. Sie sind unpaarig gefiedert und bestehen aus neun bis elf zugespitzten, fünf bis zwölf Zentimeter langen Fiederblättchen. Ihre Oberseiten glänzen ledrig dunkelgrün und die Unterseiten sind blaugrün gefärbt. Der Geruch des Laubs wird von einigen Menschen als eher unangenehm empfunden, daher bezeichnet man den Bienenbaum manchmal auch als "Stinkesche". Im Herbst vor dem Laubfall zeigen die Blätter eine gelbe Laubfärbung.
Blüten
Die knapp einen Zentimeter großen cremeweißen Blüten des Bienenbaums erscheinen ab Juli bis Ende September und besitzen meist vier Blütenblätter. Sie stehen in 10 bis 20 Zentimeter großen, stark verästelten aufrechten Trugdolden an den Enden der neuen Triebe. Bienenbäume sind manchmal zweihäusig, meistens aber einhäusig. Es gibt zwar auch rein männliche Bäume, die meisten tragen jedoch in ihren Blütenständen sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Die Blüten sind äußerst nektarreich und locken mit ihrem leichten süßlichen Duft zahlreiche Bienen an. Honigeschen sind auch wegen ihrer späten Blütezeit eine äußerst wertvolle Bienennahrung und werden daher von Imkern sehr gerne gepflanzt. Eine Biene muss im Idealfall nur drei Blüten anfliegen, um ihren Honigmagen komplett mit Nektar zu füllen.
Früchte
Aus den Blüten des Bienenbaums entstehen ab August purpurrote fünfteilige Kapselfrüchte, die kleine blauschwarze Samen enthalten. Die Samen sind sehr ölhaltig und werden gerne von Vögeln gefressen. Auch in der Floristik werden die Fruchtstände häufig verwendet.

Die roten Fruchtstände des Bienenbaums sind fast noch dekorativer als die Blüten
Standort
Der Bienenbaum braucht einen möglichst geschützten und warmen, vollsonnigen bis halbschattigen Platz im Garten. Vor allem junge Pflanzen sind frostempfindlich, daher sollte der Standort ein günstiges Kleinklima haben und gut vor kalten Ostwinden geschützt sein. Hitze und trockene Luft machen dem Bienenbaum hingegen nichts aus.
Boden
Ideal sind frische und humusreiche, durchlässige Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7. Trockenere Sandböden und feuchte Lehmböden werden zwar toleriert, können aber zu vorzeitiger Vergreisung der Pflanzen führen.
Pflanzung
Empfehlenswert ist die Pflanzung im Frühjahr, damit der Bienenbaum gut durch den ersten Winter kommt. Verbessern Sie sandige Böden mit reichlich Humus und lockern Sie sehr lehmige, feuchte Böden durch Einarbeiten von Sand. Nach dem Pflanzen sollten Sie den Wurzelbereich mit Hornspänen bestreuen und eine Schicht Rindenhumus als Mulch auftragen.
Pflege
In sehr trockenen Jahren brauchen Bienenbäume zusätzliche Wassergaben. Ansonsten sind sie pflegeleicht und kommen auch ohne regelmäßige Düngung aus.
Schneiden
Da Bienenbäume am neuen Holz blühen, können Sie im Spätwinter den Blütenansatz verbessern, indem Sie die Blütentriebe aus dem Vorjahr auf kurze Triebstummel mit wenigen Augen zurückschneiden. Auf diese Weise lässt sich auch die Kronengröße der Pflanzen gut regulieren. Von Zeit zu Zeit sollte die Krone außerdem ausgelichtet werden, damit sie nicht zu dicht wird.
Winterschutz
In kalten Lagen ist ein Winterschutz jüngerer Pflanzen dringend zu empfehlen. Mulchen Sie den Wurzelbereich dick mit Herbstlaub und stabilisieren Sie dieses anschließend mit Tannenreisig. Weil die glatten Stämme anfällig für Frostrisse sind, sollten Sie diese im Winter mit Stammmanschetten aus Schilfrohr oder Jutestreifen schattieren.
Verwendung
Bienenbäume sind nicht nur eine wichtige Bienennahrung, sondern machen mit ihren prächtigen Blütenrispen auch optisch einiges her. Sie eignen sich sehr gut für geschützte Standorte wie zum Beispiel Innenhöfe und sollten nach Möglichkeit freistehend in Einzelstellung gepflanzt werden. Wenn man sie in der Nähe von Terrassen platziert, kann man im Sommer die leichten süßlichen Duftwolken der Blüten genießen.
Das Unterpflanzen von Bienenbäumen ist nicht ganz einfach, da die Gehölze den Oberboden sehr intensiv durchwurzeln. Balkan-Storchschnabel, Funkien, Rodgersien, Bergenien und verschiedene Schattengräser kommen mit dem hohen Wurzeldruck am besten zurecht.
Vermehrung
Bienenbäume lassen sich am besten durch Aussaat vermehren. Das im Herbst gesammelte Saatgut wird trocken gelagert und im Mai am besten im unbeheizten Gewächshaus ausgesät. Zuvor lässt man sie mindestens acht Stunden in lauwarmem Wasser quellen. Man übersiebt die Samen nach der Aussaat nur wenige Millimeter hoch mit Sand und deckt die Anzuchtkisten mit Folie oder transparenten Kunststoffhauben ab. Den ersten Winter sollten die frostempfindlichen Sämlinge unbedingt im Gewächshaus verbringen.
Krankheiten und Schädlinge
Der Bienenbaum ist gegenüber Krankheiten und Schädlingen völlig unempfindlich.
Noch mehr über wertvolle Gehölze für Bienen im Podcast
In unserer Podcast-Sonderfolge „Bees & Trees“ stellen Karina Dinser-Nennstiel und Gartenfriese Dieke van Dieken die besten und wertvollsten Blütengehölze für Bienen vor. Welche Bäume sind gute Futterquellen für Bienen, aber klein genug für den Garten? Wie kann man blühende Bäume und Sträucher in seinem Garten sinnvoll einsetzen? Und worauf muss man achten, wenn man Bäume für Bienen pflanzen will? All das und mehr hören Sie in „Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast“.