Bittermelone, Bittergurke
Bittermelonen oder Bittergurken werden unter anderem gegen Diabetes eingesetzt. So pflanzen und pflegen Sie das asiatische Gemüse richtig.
Herkunft
Die Bittermelone (Momordica charantia), auch Bittergurke oder Balsambirne genannt, gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und stammt ursprünglich aus China und Indien. Daneben wird das tropische Gemüse vor allem in Nordamerika und der Karibik angebaut. In der ayurvedischen Medizin wird die Gemüsepflanze traditionell bei Diabetes eingesetzt.
Aussehen und Wuchs
Die Bittermelone ist eine krautige und schlank wachsende Kletterpflanze mit zwei bis fünf Meter langen Sprossachsen, die am Naturstandort mehrjährig ist, bei uns aber nur einjährig kultiviert wird. Sie bildet lange, weinlaubartige Laubblätter aus, die spärlich behaart sind. Die fünf- bis siebenlappigen Blattspreiten werden bis zu zehn Zentimeter lang. Sie haben einen grobgezähnten Blattrand.
Die Blüten der einhäusigen Art erscheinen im Juni/Juli. Sie sind leuchtend gelb und duften nach Vanille. Die sich an dem langen weiblichen Blütenstiel entwickelnde Frucht ist gurkenähnlich, oval-länglich geformt, etwa zehn Zentimeter lang, warzenähnlich genoppt und anfangs hellgrün. Später färben sich die Früchte gelb bis orange und platzen auf. In stark rotem Fruchtfleisch eingehüllt sind etwa zehn ovale Samen mit gerilltem Rand.

Die Früchte der Bittergurke haben warzenähnliche Noppen und sind hellgrün, später orange
Standort und Boden
Generell wächst die Bittermelone an feuchtwarmen und sonnigen Standorten, weshalb sich bei uns ein Anbau im Gewächshaus oder in sehr milden Regionen anbietet. Der Boden sollte nährstoffreich, humusreich und tiefgründig sein und Feuchtigkeit speichern können.
Fruchtfolge und Mischkultur
Wie andere Kürbisgewächse sollten Sie die Bittermelone nicht nach sich selbst oder anderen Kürbisgewächsen anbauen.
Aussaat
Es empfiehlt sich, die Bittergurke im März/April im Haus oder in einem beheizbaren Gewächshaus vorzuziehen. Säen Sie jeweils zwei Samen in Anzuchttöpfe mit humoser Gartenerde und stellen Sie diese an einem Zimmerfenster warm (bei etwa 22 bis 25 Grad Celsius) und hell auf. Für die Keimung der Bittermelone ist es wichtig, dass die Saat immer gleichmäßig feucht bleibt. Nach zwei Wochen zeigen sich die Keimlinge, die in größere Töpfe umgepflanzt werden, sobald sie eine Höhe von etwa 15 Zentimetern erreicht haben.
Pflanzung

Um in die Höhe wachsen zu können, benötigt die Bittermelone eine Rankhilfe
Nach den Eisheiligen können die Jungpflanzen an einen warmen und geschützten Platz mit einem Pflanzabstand von 30 x 40 Zentimeter ins Freie. Die besten Ernteerfolge werden aber im Gewächshaus erzielt. Sie können die Pflanzen alternativ auch in großen Kübeln halten. Bringen Sie in jedem Fall eine Rankhilfe, etwa ein Gitter oder dünne Schnüre, an. Die kletternde Bittermelone macht sich auch gut an der Außenwand einer Pergola. Gießen Sie die Jungpflanzen gut an.
Pflege
Bittermelonen gehören wie andere Kürbisgewächse zu den Starkzehrern und sollten ausreichend gewässert und mit Nährstoffen versorgt werden. Eine wöchentliche Gabe von handelsüblichem Flüssigdünger in der Hauptwachstumszeit sowie Beinwell-Jauche ist außerdem zu empfehlen. Sobald die Ranken der Bittergurke 80 bis 100 Zentimeter lang sind, sollten Sie die Seitentriebe nach dem ersten Blattansatz abschneiden – so werden mehr Triebe und Früchte gebildet. Leiten Sie die Ranken ähnlich wie bei Schlangengurken in die Höhe. Dies gilt insbesondere für eine Kultur im großen Kübel. Entfernen Sie Verblühtes regelmäßig.
Ernte und Verwertung
Etwa drei Wochen nach der Blüte können Sie die noch etwas unreifen Früchte ernten, denn reife Früchte platzen auf. Wie ihr Name verrät, enthält die Bittermelone Bitterstoffe. Daher sollten Sie bereits junge Früchte vor dem Verzehr kurz in Wasser aufkochen, damit sie das bittere Aroma etwas verlieren. Sie können das Gemüse jedoch auch roh als Salat zubereiten. Schneiden Sie die Enden ab, schälen Sie die Bittermelone wie eine Gurke und entkernen Sie die Frucht. In der asiatischen Küche werden die Früchte sowie Sprosstriebe und Blätter des Gemüses gegart und zu Fleisch- und Fischgerichten gereicht. Die gemahlenen Samen dienen als Gewürz.

Wenn die Früchte reif sind, platzen sie auf und geben das signalrote Fruchtfleisch und die Samen frei
Bittermelone als Heilpflanze
Nicht nur als Nahrungsmittel ist die Bittergurke beliebt. Sie wird vor allem in der Traditionellen Chinesischen Medizin und im Ayurveda als Heilpflanze geschätzt: Die Früchte enthalten neben Carotinoiden, Vitaminen und Kalzium Charantin, eine chemische Substanz, die in ihrem Aufbau Insulin ähnelt. Zusammen mit Eiweißen wirkt sich Charantin blutzuckersenkend aus und hilft, Diabetes Typ II zu lindern. Außerdem wird dem Gemüse eine appetitzügelnde Wirkung bescheinigt. Die Wirkung wurde von der Universität Gießen und dem Internationalen Gemüse-Forschungszentrum Taiwan bestätigt: Die in den Gurken enthaltenen Lipide senken den Blutzucker, ebenfalls vorhandene Saponine reduzieren das Körpergewicht.
Krankheiten und Schädlinge
Beim Anbau im Gewächshaus können Spinnmilben oder der Echte Mehltau auftreten. Ausreichend große Pflanzabstände können die Gefahr eines Befalls mindern.