Blasenstrauch
Colutea arborescens
Mit seinen eigenwilligen Früchten ist der Blasenstrauch ein ganz besonders Ziergehölz für den Garten. Wir geben Tipps zum Pflanzen und Pflegen.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 400 cm
- Wuchsbreite
- von 100 cm bis 400 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- dicht
- buschig
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis August
- Blütenform
-
- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- breit oval
- gefiedert
- gestielt
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Hülse
- Fruchteigenschaften
-
- giftig
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- steinig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis mäßig trocken
- ph-Wert
-
- alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Giftigkeit
-
- giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
-
- G1
- FR1
- ST1
- Verwendung
-
- Bodenbefestigung
- Einzelstellung
- Blütenhecken
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Steingarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Blasenstrauch (Colutea arborescens) ist im Mittelmeerraum und in Nordafrika heimisch. In der Natur besiedelt der zu den Hülsenfrüchtlern (Fabaceae) gehörende Strauch trockene Hänge und Felsfluren und fühlt sich in mediterranen Laubwäldern wohl. Bereits seit dem 16. Jahrhundert wird er als Zierpflanze in Mitteleuropa kultiviert. Im Oberrheingebiet ist der Blasenstrauch inzwischen eingebürgert. Als typischer Schmetterlingsblütler bindet er mittels Knöllchenbakterien in den Wurzeln den Stickstoff aus der Luft. Die Samen und Blätter des Strauches enthalten Verbindungen, die für Menschen und Tiere giftig sind.
Wuchs
Der reich verzweigte Blasenstrauch wird je nach Standort ein bis vier Meter hoch und wächst sehr ausladend in der Breite. Im Herbst wirft das sommergrüne Gehölz seine Blätter ab. Anfangs ist die Rinde des Blasenstrauchs noch behaart, später kahl und im Alter fasert sie in Längsstreifen von den Ästen ab. Dank seiner langen Pfahlwurzel kann sich Colutea arborescens auch auf steinigen Hanglagen gut verankern.
Blätter
Die Blätter des Blasenstrauchs sind frischgrün, lang gestielt und unpaarig gefiedert. Die Einzelblättchen werden etwa drei Zentimeter lang und besitzen eine breit-ovale Form.
Blüten
Die goldgelben Blüten des Blasenstrauchs zeigen die typische asymmetrische Form der Schmetterlingsblütler mit "Schiffchen" und "Fahne". Mehrere Einzelblüten stehen in 2- bis 8-blütigen traubigen Blütenständen zusammen. Der Blasenstrauch schmückt sich von Mai bis August mit Blüten. Als Bestäuber dienen Bienen und Hummeln.
Früchte

Die blasenartigen Früchte des Blasenstrauchs vertrocknen mit zunehmender Reife und geben dann die Samen frei
Die ersten Früchte entwickelt der Blasenstrauch noch während der Blütezeit im Hochsommer. Die blasig aufgetrieben Hülsenfrüchte gaben Colutea arborescens seinen deutschen Namen. Sie werden bis zu acht Zentimeter lang und drei Zentimeter breit. In ihrem Inneren entwickeln sich 20 bis 30 Samen. Mit zunehmender Austrocknung öffnet sich Rücken- und Bauchnaht der Früchte und die braunschwarzen, linsenartigen Samen können austreten. Noch einmal: Die interessant aussehenden Früchte dürfen wegen der Giftigkeit ihrer Samen nicht verzehrt werden!
Standort
Der Blasenstrauch bevorzugt warme, sonnige Standorte, gibt sich aber auch mit halbschattigen Plätzen zufrieden. Sonnenexponierte Hanglagen sind für ihn kein Problem.
Boden
Entsprechend des natürlichen Verbreitungsgebiets gibt sich Colutea arborescens sehr anspruchslos, was den Boden betrifft. Das Gehölz kommt mit allen durchlässigen, auch nährstoffarmen Böden zurecht. Allein auf dauerfeuchten oder sauren Böden verkümmert es.
Pflanzung
Als Containerware gezogen kann der Blasenstrauch praktisch die ganze Saison über gepflanzt werden. Anfangs sollte man auf eine regelmäßige Wasserversorgung der Jungpflanze achten.
Pflege
Der Blasenstrauch ist sehr genügsam und muss nur in länger anhaltenden Trockenperioden gegossen werden. Eine organische Düngegabe in Form von Kompost oder Hornspänen im zeitigen Frühjahr regt seinen Neuaustrieb an.
Schnitt

Die gelben Blüten des Blasenstrauchs bilden sich nur an den neuen Zweigen
Nur durch einen regelmäßigen Schnitt kann man eine attraktive Wuchsform des Blasenstrauchs erzielen und erhalten. Da Colutea arborescens an den neuen Zweigen blüht, schneidet man ihn am besten im zeitigen Frühjahr – zur Zeit der Forsythienblüte – zurück. Dabei entfernt man alte und abgestorbene Äste direkt an der Basis. Sich kreuzende oder ins Strauchinnere gerichtete Zweige kürzt man ebenfalls entsprechend ein. Zu lang gewordene Triebe kann man um etwa ein Drittel zurückschneiden. Ziel ist ein lockeres, luftiges Strauchgerüst. Es gilt: Je stärker der Rückschnitt, umso stärker ist der Neuaustrieb.
Verwendung
Colutea arborescens eignet sich sowohl für die Solitärstellung als auch als Bestandteil einer gemischten Hecke. Selbst extreme Trockenlagen können mit dem genügsamen Strauch begrünt werden.
Vermehrung
Am einfachsten gelingt die Vermehrung des Blasenstrauchs durch Stecklinge. Dazu schneidet man im Frühsommer halb verholzte Triebspitzen in einer Länge von etwa 15 Zentimetern ab. Entblättern Sie den unteren Teil des Stecklings und stecken Sie ihn in einen Topf mit Anzuchterde. Colutea arborescens kann aber auch durch Aussaat vermehrt werden. Die beste Zeit für die Vorkultur der im Herbst gesammelten Samen ist das zeitige Frühjahr.
Krankheiten und Schädlinge
Der Blasenstrauch zeigt keinerlei Anfälligkeiten gegenüber bestimmten Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.