Blaue Agave, Tequila-Agave
Agave tequilana
Aus der genügsamen Blauen Agave wird in ihrer Heimat der hochprozentige Tequila gemacht! So pflanzen und pflegen Sie die Zimmer- und Kübelpflanze richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Sukkulente
- Wuchshöhe
- von 60 cm bis 90 cm
- Wuchsbreite
- von 120 cm bis 180 cm
- Wuchseigenschaften
-
- ausladend
- aufrecht
- rosettenbildend
- Ausläufer
- Blütenfarbe
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- grün
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Rispen
- verzweigt
- Blattfarbe
-
- grün
- blaugrün
- Blattform
-
- gezähnt
- lanzettlich
- zugespitzt
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Rosette
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- kiesig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis mäßig trocken
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- Winterhärte
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- frostempfindlich
- Klimazonen nach USDA
-
- 10
- Verwendung
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- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Kalthaus
- Warmhaus
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Die Blaue Agave oder Tequila-Agave, botanisch Agave tequilana, gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Wild wachsend findet man die sukkulente Pflanze ausschließlich in einigen Teilen Mexikos. Das heißt, eigentlich wurde sie bereits von den spanischen Eroberern im 16. Jahrhundert nur noch als Kulturpflanze dort angetroffen. Vor allem im mexikanischen Bundesstaat Jalisco sowie in vier weiteren an den Pazifik angrenzenden Regionen wird Agave tequilana schon seit jeher kultiviert, vor allem, um daraus den für das Land berühmten Tequila herzustellen.
Diese spezielle Mezcal-Spirituose wird, in Höhenlagen bis 2.500 Meter, tatsächlich nur aus dieser Agaven-Art gebrannt. Oft werden zum Destillieren noch die antiken Öfen verwendet, in denen die Agavenherzen, die sogenannten "Piñas", zuerst für ein bis zwei Tage gegart und danach gepresst werden, um das wertvolle "Honigwasser" daraus zu gewinnen. Der darin enthaltene Zucker bringt die Gärung in Gang, manchmal wird auch natürliche Hefe zugegeben. Bis die Pflanzen erntereif sind, dauert es acht bis zehn Jahre. Deshalb sollen auf den Feldern gut 500 Millionen Pflanzen stehen. Abgesehen vom Anbau als Nutzpflanze hat Agave tequilana aber als Zierpflanze auch den Weg in unsere Wohnzimmer und Wintergärten oder auf die Terrasse gefunden.
Wuchs
Typisch für die Blaue Agave sind der kurze dicke Stamm und das darum herum in einer strahlenförmigen Rosette angeordnete Laub. Die Pflanzen erreichen mit den Jahren einen Durchmesser von 120 bis 180 Zentimetern und nur etwa halb so viel an Höhe. An den Rosetten bilden sich zahlreiche Ausläufer mit Kindeln.
Blätter
Die starren, an der Basis breiteren und zur Spitze hin schmaler werdenden Blätter sind in der Mitte am dicksten und insgesamt fleischig verdickt. Das rührt daher, dass die Blaue Agave zu den Sukkulenten zählt, die Wasser für Notzeiten speichern können. Die Blätter stehen in der Mitte aufrecht, nach außen hin immer waagerechter. Sie werden bis zu 120 Zentimeter lang und an der dicksten Stelle bis zu zwölf Zentimeter breit. Sie sind blaugrün bis graugrün mit gewelltem und gezähntem Blattrand. An der Blattspitze befindet sich ein oben abgeflachter, ein bis zwei Zentimeter langer Enddorn.

Aus dem Herz der Blauen Agave wird der beliebte Tequila gewonnen
Blüten
Wenn Agaven blühen, dann richtig. So auch bei der Tequila-Agave, deren verzweigter, rispenähnlicher Blütenstand sich nach ein paar Jahren scheinbar aus dem Nichts am Ende eines fünf bis sechs Meter hohen Stiels entfaltet. Jede "Rispe" besteht aus 20 bis 25 kleineren Blütenständen und diese wiederum aus trichterförmigen, bis 75 Millimeter langen grünlichen Röhrenblüten. Nach der Blüte stirbt die Rosette ab. Für Nachwuchs hat die Pflanze jedoch schon durch ihre Kindel oder Tochterrosetten gesorgt.
Standort
Wie die meisten Agaven wünscht sich auch Agave tequilana einen Platz an der Sonne, die sie braucht, um optimal zu gedeihen. Den Sommer über kann die Pflanze nach draußen ziehen, dabei stellt man sie anfangs halbschattig, damit sie sich an die Sonnenbestrahlung im Freien gewöhnen kann. Über den Winter muss sie weitgehend frostfrei stehen. Wer weder Terrasse noch Balkon hat, hält die Agave das ganze Jahr über als Zimmerpflanze.
Substrat
Verwenden Sie nur sehr durchlässige Erde, denn die Tequila-Agave verträgt absolut keine Staunässe. Am besten geeignet ist ein spezielles Substrat für Sukkulenten oder Kakteen. Wenn Sie Blumenerde verwenden wollen, dann sollten Sie sie mit gröberen Materialien wie Kies oder Lavagranulat mischen, damit sie luftig genug ist. Eine Drainageschicht am Topfboden schützt zusätzlich davor, dass die Wurzeln im Nassen stehen. Wichtig ist auch, dass der Topf oder Kübel über ausreichende Abzugslöcher verfügt.
Gießen
Agaven im Allgemeinen und die Blaue Agave im Speziellen brauchen nur wenig Wasser. Lieber stehen sie zu trocken als zu nass. Für Notzeiten haben sie als Sukkulenten ohnehin noch Reserven in ihren Blättern gespeichert. Im Zimmer gehaltene Exemplare werden nur etwa alle 10 bis 14 Tage gegossen, dann aber durchdringend. Lassen Sie die Erde dann wieder gut abtrocknen bis zur nächsten Wassergabe. Bei Tequila-Agaven, die im Sommer draußen stehen, ist das schon etwa nach einer Woche der Fall. Richten Sie beim Gießen den Wasserstrahl an die Basis der Pflanzen und benetzen Sie nie die Blätter, da diese sonst faulen können oder Risse entstehen. Im Winter wird noch weniger gegossen, an einem kühlen Standort sogar gar nicht.

In ihren sukkulenten Blättern kann die Blaue Agave Wasser speichern. Gießen muss man sie deshalb nur sparsam
Düngen
Allzu viele Nährstoffe brauchen die Pflanzen nicht. Es genügt, wenn Sie von April bis September dem Gießwasser einmal im Monat einen flüssigen Dünger für Sukkulenten oder Kakteen beimischen. In den restlichen Monaten wird nicht gedüngt. Statt Flüssigpräparaten eignen sich auch wasserlösliche Pulver oder Düngesticks, die einfach in die Erde im Topf gedrückt werden. Dort lösen sie sich mit der Zeit auf und geben ihre Nährstoffe ab.
Umtopfen
Alle drei bis vier Jahre können Sie Ihre Blaue Agave in einen größeren Topf und neue Erde pflanzen. Die beste Zeit dafür ist nach der Winterruhe im Frühling. Ziehen Sie dazu am besten Handschuhe an, um sich an den Enddornen nicht zu verletzen oder stülpen Sie diesen ein Stück Korken über.
Schneiden
Generell brauchen Agaven keinen Schnitt. Wer mag, kappt im Frühjahr die Dornen an den Blattspitzen, an denen man sich schnell verletzen kann. Immer entfernt werden alle abgestorbenen Blätter, aber erst, wenn sie ganz und gar eingetrocknet sind.

Um die 500 Millionen Blaue Agaven werden in Mexiko nur für die Tequila-Produktion angebaut
Überwinterung oder Winterschutz
Agave tequilana wächst in Mexiko zwar in Höhenlagen bis 2.500 Meter, bei uns jedoch würde sie einen richtigen Winter im Freien nicht überstehen. Während der kalten Jahreszeit wird die Pflanze in einen unbeheizten Wintergarten, ins Treppenhaus oder in ein nicht allzu warmes Zimmer gestellt. Optimal sind Temperaturen von 10 bis 15 Grad Celsius. Auch im Winter wünschen sich die Pflanzen einen hellen Platz. Wasser braucht die Blaue Agave in dieser Zeit (fast) keins.
Vermehrung
Wie andere Agaven bildet auch die Tequila-Agave reichlich Nebensprosse, sogenannte Kindel, die im Schutz der Mutterpflanze heranwachsen. Sie lassen sich für die Vermehrung leicht abtrennen und ausgraben, danach pflanzt man sie in einen eigenen Topf.
Krankheiten und Schädlinge
Nur sehr selten werden Blaue Agaven von Pilzen, Bakterien oder Schädlingen geplagt. Die Pflanzen sind eigentlich sehr robust. Sehr übel nehmen sie jedoch Pflegefehler, insbesondere zu viel Nässe, ein nicht ausreichend durchlässiges Substrat oder zu viel Wärme in den Wintermonaten.