Blaue Mädchenkiefer
Pinus parviflora ‘Glauca’
Mit ihren blau schimmernden Nadeln ist die Blaue Mädchenkiefer eine zeitlose Schönheit, die auch als Bonsai von sich reden macht. So pflanzen und pflegen Sie das malerisch wachsende Kieferngewächs.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Wuchshöhe
- von 400 cm bis 600 cm
- Wuchsbreite
- von 100 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- locker
- Blütenfarbe
-
- rot
- rosa
- Blütenform
-
- Zapfen
- Blüteneigenschaften
-
- einhäusig
- Blattfarbe
-
- blaugrau
- Blattform
-
- nadelförmig
- sichelförmig
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Zapfen
- Fruchteigenschaften
-
- lange haftend
- Licht
-
- sonnig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis mäßig feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Hausbaum
- Gartenstil
-
- Heidegarten
- Innenhof
- Japangarten
Herkunft
Die Blaue Mädchenkiefer (Pinus parviflora ‘Glauca’) ist eine veredelte Sorte der Japanischen Mädchenkiefer (Pinus parviflora), einem immergrünen Nadelbaum aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die Art stammt ursprünglich aus Japan und wächst dort in Höhen von 1.300 bis 1.800 Metern. In Europa wurde sie 1846 eingeführt.
Wuchs
Die Blaue Mädchenkiefer zählt zu den beliebtesten Japanischen Mädchenkiefern. Ihre Krone zeichnet sich nicht durch regelmäßig angeordnete Äste und Zweige aus. Stattdessen macht sie mit malerisch verdrehten Ästen und einem lockeren Wuchs auf sich aufmerksam. Da sie im Jahr nur fünf bis zehn Zentimeter zulegt, vergeht viel Zeit, bis sie eine Höhe zwischen vier und acht Metern erreicht. Die jungen Zweige sehen graugrün bis gelbbraun aus und tragen einen Flaum oder sind unbehaart. Im Laufe der Zeit verfärbt sich die Rinde mattgrau und bekommt Längsrisse. Dabei blättert sie in Form von Schuppen ab.
Blätter
Die fünf bis sechs Zentimeter langen Nadeln sitzen zu fünft in Büscheln gruppiert an den Zweigenden. Dadurch erinnern ihre Spitzen an wuschelige Flaschenbürsten. Die Nadeln schimmern silbrig in Blaugrau und sind wie krumme, in sich gedrehte Sicheln geformt.
Blüten
Die Blaue Mädchenkiefer ist einhäusig. Jede Pflanze trägt sowohl männliche als auch weibliche Blütenzapfen. Die männlichen rosafarbenen, sieben Millimeter langen Blütenzapfen werden am Grund junger Triebe gebildet. Ihr Pollen befruchten die an den Triebspitzen der jungen Zweige angeordneten zwei bis drei Zentimeter langen, weiblichen roten Zapfen mit dem Wind. Nach der Bestäubung dauert es zwei Jahre, bis die Samen reif sind.

Die Zapfen der Blauen Mädchenkiefer hängen bis zu zehn Jahre an den Ästen
Früchte
Bereits bei jungen Exemplaren bilden sich abstehende Zapfen, die einzeln oder in Gruppen bis zu zehn Jahre an den Ästen hängen. Die weiblichen eiförmigen Zapfen werden zwischen vier und sieben Zentimeter lang. Ihre breiten, runden Schuppen leuchten zuerst grünbraun und färben sich beim Reifen braun.
Standort
Licht und Sonne stehen bei der Japanischen Mädchenkiefer ‘Glauca’ hoch im Kurs. Als Solitär sollte man ihr Raum gönnen. In unseren Regionen ist sie winterhart. Zudem hält sie auch industriell geprägtes Stadtklima gut aus.
Boden
Die Blaue Mädchenkiefer wächst auf allen Böden gut, nur zu trocken dürfen sie nicht sein, denn das Gehölz reagiert auf anhaltenden Wassermangel mit Nadelfall.
Pflanzung
In Baumschulen und Gartencentern werden Blaue Mädchenkiefern oft im Container angeboten, größere Exemplare auch mit Erdballen. Sie lassen sich problemlos in den Garten pflanzen, sollten aber nach dem Einsetzen gut feucht gehalten werden, damit sie tief einwurzeln. Ein doppelt so großes Pflanzloch wie der Wurzelballen garantiert einen guten Start, insbesondere wenn in leichten Böden Kompost unter den Aushub gemischt wird. Exemplare im Container oder ballierte Wurzeln in einer Kokosmatte können das ganze Jahr in den Garten einziehen, Drahtballen mit einer Juteumwicklung zwischen März und Mai und von September bis Anfang November.
Pflege
Viel Pflege braucht die Japanische Mädchenkiefer ‘Glauca’ nicht. Auf nährstoffarmen Böden sollte man sie regelmäßig mit einem speziellen Koniferendünger versorgen und in Trockenzeiten wässern. Vor starkem Schneefall ist es ratsam, ihre Zweige mit einer Schnur zu umwickeln. Andernfalls fallen ihre Äste schnell auseinander. Meist erholen sie sich eher schlecht von der weißen Last. Denken Sie daran, die Schnüre zu entfernen, wenn der Winter vorbei ist. Wer die Blaue Mädchenkiefer als Bonsai sein Eigen nennt und ihr Miniatur-Format erhalten möchte, muss zudem ihre Äste und Zweige regelmäßig schneiden, biegen und ausbrechen.

Pinus parviflora ‘Glauca’ wird gerne als Garten-Bonsai gezogen
Schnitt
Die natürliche, malerische Gestalt von Pinus parviflora ‘Glauca’ sollte nicht durch einen Schnitt beeinträchtigt werden. Lediglich abgebrochene, sich kreuzende und kranke Zweige darf man im Sommer umsichtig entfernen.
Verwendung
Unter den Kieferngewächsen zählt die Blaue Mädchenkiefer zu den schönsten ihrer Familie. Wegen ihrer zierlichen Form und den blaugrauen Nadeln ist sie häufig in Privatgärten anzutreffen und auch in Innenhöfen ein gern gesehener Gast. Der kleine immergrüne Baum wird – wie bereits erwähnt – auch gern als Bonsai gezogen.
Vermehrung
Das Vermehren der Japanischen Mädchenkiefer ‘Glauca’ ist schwierig und sollte den Profigärtnern überlassen werden.
Krankheiten und Schädlinge
Gelbe und braune Nadeln zeigen nicht zwangsläufig eine Krankheit an, denn Kiefern lassen alle drei Jahre ihre alten Nadeln fallen. Hingucken sollte man allerdings, wenn sich jüngere Nadeln verfärben. Die Ursachen können physiologischer Natur sein oder auf eine Pilzkrankheit, meist auf die Föhrenschütte, hinweisen. Woll- und Schildläuse siedeln sich auch manchmal auf der Blauen Mädchenkiefer an.