Blaue Säckelblume
Ceanothus x delilianus ‘Gloire de Versailles’
Die Säckelblume (Ceanothus) überzeugt mit kompaktem Wuchs, blauen Blüten und langer Blütezeit. Der beliebte Rosenbegleiter fühlt sich auch im Steingarten wohl.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Laubgehölz
- Kleinstrauch
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 150 cm
- Wuchsbreite
- von 100 cm bis 150 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- überhängend
- locker
- Blütenfarbe
-
- blau
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis November
- Blütenform
-
- Rispen
- Blüteneigenschaften
-
- ungefüllt
- zwittrig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- elliptisch
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- lange haftend
- unscheinbar
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- steinig bis sandig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis frisch
- ph-Wert
-
- alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusarm
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Winterhärte
-
- bedingt winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Einfassungen
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Rosenbegleiter
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Dachgarten
- Innenhof
- Präriegarten
- Rosengarten
- Steingarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Blaue Säckelblume (Ceanothus x delilianus ‘Gloire de Versailles’) ist eine speziell für den Garten gezüchtete Hybride aus der Amerikanischen Säckelblume (Ceanothus americanus) und der Mexikanischen Säckelblume (Ceanothus coeruleus). Die in Frankreich entstandene Sorte ‘Gloire de Versailles’ ist die mit Abstand bekannteste Sorte und eine der wenigen, die für das mitteleuropäische Klima ausreichend winterhart ist. Die Wildarten der Säckelblumen sind ausnahmslos im westlichen Nord- und Mittelamerika beheimatet und wachsen dort meist auf kargen und trockenen, kalkhaltigen Böden in Küstennähe. Die Säckelblume wird wegen ihrer blauen, fliederähnlichen Blütenrispen auch Amerikanischer Flieder oder Kalifornischer Flieder genannt und gehört zur Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae).
Wuchs
Die Blaue Säckelblume ist ein Strauch und wächst breit aufrecht bis überhängend mit locker verzweigten Trieben. Sie wird bei uns meist rund 150 Zentimeter hoch und ebenso breit. In milden Regionen kann sie Wuchshöhen über zwei Meter erreichen. Sie bildet eine kräftige und nur schwach verzweigte Hauptwurzel mit flach durch den Oberboden verlaufenden Seitenwurzeln.
Blätter
Die Blätter der Säckelblume sind wechselständig und elliptisch bis eiförmig. Sie werden rund fünf bis sieben Zentimeter lang und haben eine dunkelgrüne glänzende Oberfläche. Die Blattunterseiten sind filzig behaart. Die Blätter zeigen keine Herbstfärbung und sind in milden Wintern wintergrün.
Blüten
Die kleinen hell- bis lilablauen zwittrigen Blüten bilden sich an den Enden der neuen Triebe und an kurzen Seitentrieben. Sie öffnen sich pausenlos von Juli bis zum ersten Frost. Die aufrechten Rispen sind locker verzweigt und sechs bis zehn Zentimeter lang. Sie werden stark von Schmetterlingen und anderen Insekten beflogen.
Früchte
Die Blaue Säckelblume bildet kleine Kapselfrüchte mit winzigen Samen, die je nach Blütezeit nach und nach ausreifen.
Standort
Säckelblumen brauchen in unseren Breiten einen vollsonnigen und warmen Standort mit günstigem Kleinklima, der vor kalten Ostwinden geschützt sein sollte. Ideal ist ein Platz vor einer nach Süden exponierten Hauswand.
Boden
Der Boden sollte sandig bis leicht lehmig, durchlässig und kalkhaltig sein. Vor allem im Winter ist es sehr wichtig, dass er nicht vernässt. Da die Säckelblumen in ihrer Heimat in Küstennähe wachsen, vertragen sie auch höhere Salzgehalte im Boden. Mineralische Böden sind besser geeignet als sehr humusreiche Erde.
Pflanzung
Wegen der Frostempfindlichkeit ist die Frühjahrspflanzung dringend zu empfehlen. Säckelblumen werden in der Regel mit Topfballen angeboten, sodass auch eine Pflanzung im Frühsommer noch möglich ist. Beachten Sie, dass die Blütensträucher sich schon nach wenigen Jahren Standzeit nur noch sehr schlecht verpflanzen lassen und suchen Sie den Standort entsprechend sorgfältig aus.
Pflege
Da Säckelblumen keine allzu hohen Humusgehalte im Boden mögen, sollten Sie auf regelmäßiges Mulchen und Kompostgaben verzichten. Auch eine Düngung ist nicht erforderlich. Wässern müssen Sie die Pflanzen nur, wenn sie noch nicht gut eingewachsen sind oder der Sommer außergewöhnlich trocken ist.
Schnitt
Säckelblumen blühen am neuen Holz. Wer kompakte Sträucher mit großen Blütenständen möchte, schneidet deshalb die alten Blütentriebe wie beim Sommerflieder jedes Frühjahr nach Abklingen der stärksten Fröste auf kurze Ansätze mit wenigen Augen zurück. Im Sommer können Sie zudem die verblühten Rispen entfernen, um die Bildung neuer Blütentriebe anzuregen.
Winterschutz
In unseren Breiten sind Säckelblumen etwas frostempfindlich. Damit sie die kalte Jahreszeit ohne Komplikationen überstehen, brauchen sie neben einem sehr durchlässigen Boden auch einen leichten Winterschutz. Vor allem die Wintersonne und eisige, trockene Winde können den Sträuchern Probleme bereiten. Einen ausreichenden Winterschutz bietet Tannenreisig, mit dem Sie die Strauchbasis abdecken sollten. Wenn Sie Ihre Blaue Säckelblume im Kübel kultivieren, muss das Pflanzgefäß im Winter gut isoliert und regengeschützt aufgestellt werden. Der Ballen darf weder durchfrieren noch vernässen.
Verwendung
Säckelblumen sind im Steingarten sehr gut aufgehoben und eignen sich wegen ihrer langen Blütezeit auch sehr gut als Rosenbegleiter für Beet- oder Strauchrosen. Die hellblauen Blütenrispen harmonieren vor allem mit weißen, gelben und roten Rosenblüten sehr gut. Niedrige Blütenhecken aus Säckelblumen sind ebenfalls sehr schön und zudem pflegeleicht, da sie mit einem kräftigen Rückschnitt im Spätwinter auskommen.
Als Kübelbepflanzung sind die kleinen Sommerblüher auch eine gute Wahl: Sie gehen nicht gleich ein, wenn man mal das Gießen vergisst.
Weitere Sorten

Säckelblume ‘Marie Simon’
- ‘Marie Simon’: Gartensorte mit relativ kleinen rosafarbenen und locker verzweigten Rispen, etwas frosthärter als ‘Gloire de Versailles’
- ‘Victoria’: immergrüne Züchtung mit intensiv blauen Blütenrispen; etwas frostempfindlich; kompakter Wuchs; wird rund einen Meter hoch und breit
Vermehrung
Die Zuchtformen der Säckelblume können Sie durch Absenker oder Stecklinge sortenecht vermehren. Für die Stecklingsvermehrung verwendet man im Juni die neuen Triebe, bevor sie ihre Blütenknospen öffnen. Am besten bewurzeln sich Basalstecklinge der kurzen Seitentriebe, die vom Haupttrieb abgerissen werden. Man schneidet die Rindenzungen ab taucht die Basis kurz in ein Bewurzelungspulver (z. B. "Neudofix"), und steckt die Stecklinge im mit Anzuchterde gefüllte Multitopfplatten. An einem hellen Standort werden sie unter Folie oder einer transparenten Abdeckhaube bei 20 bis 25 Grad gleichmäßig feucht gehalten. Die ersten Wurzeln bilden sich in der Regel erst nach drei bis vier Wochen. Im Spätsommer verpflanzt man die angewachsenen Stecklinge in einzelne Töpfe und überwintert die Jungpflanzen im ersten Jahr im unbeheizten Gewächshaus.
Für die Vermehrung durch Absenker können Sie im Frühjahr einen vorjährigen bodennahen Trieb auf der Unterseite mit einem Messer anritzen und den mittleren Triebabschnitt mit Erde bedecken. Im nächsten Frühjahr haben sich so viele Wurzeln gebildet, dass Sie den Trieb von der Mutterpflanze trennen und verpflanzen können.
Krankheiten und Schädlinge
Wenn die Standortbedingungen passen, ist die Säckelblume kaum anfällig für Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. Die einzigen Schadinsekten, die den Pflanzen häufiger zu schaffen machen, sind Blattwanzen. Sie durchstechen mit ihren Saugorganen die noch jungen Blätter, richten damit aber keinen allzu großen Schaden an. In trockenen heißen Sommern können außerdem Spinnmilben auftreten.