Blauer Eisenhut
Aconitum napellus
Der Blaue Eisenhut ist ein Klassiker unter den Gartenstauden. Die giftige Pflanze, der auch eine Heilwirkung zugesprochen wird, ziert halbschattige Plätze im Garten. So pflanzen und pflegen Sie das Hahnenfußgewächs.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 120 cm bis 160 cm
- Wuchsbreite
- von 30 cm bis 40 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- violett
- blau
- Blütezeit (Monat)
-
- Juli bis August
- Blütenform
-
- Rispen
- Trauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- handförmig geteilt
- rhombisch
- Fruchtform
-
- Balgfrucht
- Licht
-
- halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Giftigkeit
-
- stark giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- GR1
- GR2
- FR1
- FR2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Unterpflanzung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Naturgarten
- Waldgarten
Herkunft
Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus), auch Berg-Eisenhut, Apponienkraut, Mönchskappe, Venuswagen oder Sturmhut genannt, ist eine ausdrucksstarke Staude aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Der Eisenhut kommt in fast ganz Mittel- und Nordeuropa in höheren Lagen der Mittelgebirge vor. Dort wächst die Staude vornehmlich an Bachufern und in lichten Auenwäldern.
Wuchs
Aconitum napellus bildet Horste und wächst aufrecht. Aus der knolligen Wurzel wachsen mehrere Triebe, die bis zwischen 120 und 160 Zentimeter hoch werden können.
Blätter
Die dunkelgrünen Blätter sind in schmal-rhombische Abschnitte geteilt und fein geschlitzt.
Blüten
Die violett-blauen Blüten erscheinen von Anfang Juni bis August. Sie stehen in dichten Trauben und sind etwa vier bis fünf Zentimeter groß. Die Blütenhülle besteht aus fünf Perigonblättern, das heißt, sie ist nicht in Kelch und Krone gegliedert. Das obere Blütenblatt hat eine auffallende Helm-Form.
Früchte
Aus den Fruchtblättern werden Balgfrüchte mit mehreren Samen gebildet.
Aconitum
Der Blaue Eisenhut gedeiht am besten an halbschattigen Standorten. Sofern es nicht zu trocken ist, verträgt er auch sonnige Plätze.

Im halbschattigen Beet ist der Blaue Eisenhut ein absoluter Blickfang
Boden
Aconitum napellus bevorzugt nährstoffreichen und feuchten Boden mit gutem Wasserhaltevermögen.
Pflanzung
Damit der Eisenhut bis zum ersten Winter gut einwurzeln kann, sollten Sie ihn am besten schon im Frühjahr pflanzen. Geben Sie etwas Kompost und Hornspäne mit ins Pflanzloch, um der Pflanze einen guten Start zu verschaffen.
Pflege
Der Eisenhut freut sich über gelegentliche Gaben von Hornspänen als Düngung. Das Entfernen von verwelkten Blüten regt eine Nachblüte ab August an. Wenn die Blütenstände zu hoch werden und dazu neigen, auseinanderzufallen, sollten Sie sie mit einem Staudenring oder Stützstab stützen.
Teilen
Zur Vermehrung können Sie den Eisenhut im Frühjahr oder Herbst teilen. Graben Sie den Wurzelstock aus und trennen Sie kleine Knollen vom Wurzelstock ab. Setzen Sie die Stücke mit etwas Kompost in neue Erde. Wichtig: Da alle Pflanzenteile vom Eisenhut giftig sind und Hautkontakt in jedem Fall vermieden werden sollte, müssen Sie dabei unbedingt Handschuhe tragen!
Verwendung
Wegen der Höhe und seines aufrechten Wuchses ragt der Blaue Eisenhut aus der Rabatte heraus. Er bildet einen Kontrast zu buschig wachsenden Pflanzen und lockert Beete auf. Besonders gut kommt er in gehölznahen Pflanzungen mit Astilbe und Silberkerze zur Geltung. Durch eine Kombination mit niedrigeren Stauden lassen sich die unten oft kahlen Stängel der Pflanze kaschieren. Vermeiden Sie die Pflanze in Gärten, in denen Kinder spielen und sich Haustiere aufhalten.

Mit seinen blau-violetten Blüten ist der Eisenhut ein absoluter Hingucker im Staudenbeet
Blauer Eisenhut als Heil- und Giftpflanze
Eisenhut ist eine der giftigsten Gartenpflanzen. Schon zwei Gramm der Wurzel reichen aus, um einen Menschen umzubringen. Das Eisenhutgift wurde schon von den Römern und im Mittelalter für Giftmischungen verwendet. Darum sollte man bei der Arbeit mit der Pflanze stets Handschuhe tragen.
Doch auch Heilwirkung wird dem Blauen Eisenhut nachgesagt. Schon Dioskurides schrieb über die als "akoniton" bezeichnete Pflanze, sie helfe in geringer Konzentration gegen Schmerzen. Der griechische Arzt Galen (129 – 200 nach Christus) vermerkte, dass der Eisenhut für die Wundreinigung eingesetzt werden kann. In der frühen Neuzeit wurden Auszüge von Aconitum napellus als Salben gegen Läuse verwendet. Presssaft des Eisenhutes wurde gegen rheumatische Beschwerden angewendet, zum Beispiel von Samuel Hahnemann (1755 – 1843), dem Begründer der Homöopathie. Auch heute findet der Eisenhut in homöopathischen Behandlungen bei plötzlich auftretenden Kopfschmerzen und Entzündungen Verwendung.
Sorten
‘Bergfürst’ ist eine Sorte mit matt-dunkelblauen Blüten, die im Juli und August erscheinen.
‘Blue Valley’ bildet schlanke Rispen aus großen, dunkelblauen Blüten an einem verzweigten Trieb aus. Sie wird nur einen Meter hoch.
‘Kleiner Ritter’ ist mit 80 Zentimetern kompakter und standfester als die Art. Die Blüten der Sorten sind meist violett-blau, es gibt aber auch weiße Sorten (zum Beispiel ‘Album’, ‘Schneewittchen’ oder Aconitum napellus subsp. vulgare ‘Albidium’ mit dichten Rispen aus weißen Blüten im Juli und August, die schnell vergrauen).

Die Einzelblüten des Blauen Eisenhuts sehen aus wie kleine Helme
Vermehrung
Sie können den Eisenhut entweder durch Teilung des Wurzelstocks oder durch Aussaat vermehren. Die Aussaat sollte im Zeitraum von November bis März erfolgen, da der Eisenhut ein Kaltkeimer ist.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten treten eher selten auf. Gelegentlich kann es zu einem Befall mit bakteriellen Blattfleckenkrankheiten oder Mehltau kommen.