Blaugrüne Binse
Juncus inflexus
Die Blaugrüne Binse bringt einen interessanten Farbaspekt in den Uferbereich des Wassergartens oder belebt Feuchtwiesen. So pflanzen und pflegen Sie Juncus inflexus richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wasserpflanze
- Wuchshöhe
- von 80 cm bis 120 cm
- Wuchseigenschaften
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- aufrecht
- horstbildend
- Blütenfarbe
-
- braun
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis August
- Blütenform
-
- Büschel
- Blattfarbe
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- blaugrün
- Blattform
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- binsenartig
- rundlich
- Fruchtfarbe
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- braun
- Fruchtform
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- Kapsel
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- lehmig bis tonig
- Bodenfeuchte
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- feucht bis nass
- ph-Wert
-
- alkalisch
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- heimische Wildpflanze
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Lebensbereiche
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- FR3
- WR3
- WR4
- Verwendung
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- Teichbepflanzung
- Gartenstil
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- Naturgarten
- Topfgarten
- Wassergarten
Herkunft
Die Blaugrüne Binse (Juncus inflexus) ist eine häufig auftretende Art der Feuchtwiesen von Europa bis Mittelasien und Nordafrika. Dabei bevorzugt sie basenreiche Standorte und ist damit das Gegenstück zur Flatter-Binse (Juncus effusus), die nur auf kalkarmen Torfböden vorkommt. Wie bei allen Binsengewächsen (Juncaceae) scheinen ihre Blüten direkt dem Halm zu entspringen. Wegen der auffällig graugrünen Färbung ihrer Halme wurde diese ausdauernde Sumpfstaude früher botanisch als Juncus glaucus benannt.
Wuchs
Aus ihrem kriechenden Wurzelsystem treibt Juncus inflexus etwa 80 Zentimeter, seltener auch bis 120 Zentimeter hohe Halme, die einen grasähnlichen, dichten Horst bilden. Die runden, straff aufrechten Stängel sind innen in Kammern unterteilt und mit einem schwammigen Mark gefüllt. Nur die Stängelbasis ist von Blattscheiden umgeben. Unterhalb des Blütenstands besitzen die Halme eine auffällige Längsrippung. Ihre Sommerfärbung ist charakteristisch blau-grün, im Herbst stirbt ein Großteil ab, bleibt aber als grau-brauner Horst über den Winter stehen.
Blätter
Zur Blütezeit überragt das Tragblatt des Blütenstands den Stängel, ansonsten sind die Stängel von Juncus inflexus mit Ausnahme der basalständigen Blattscheiden unbeblättert.
Blüten
Von Juni bis August erscheinen bei Juncus inflexus seitlich an den Halmen die lockeren, büschelförmigen Blütenstände. Es handelt sich dabei um eine bis zu fünf Zentimeter lange, ungestielte Spirre von bräunlicher Färbung.

Die Blüten von Juncus inflexus sitzen direkt an den Halmen
Früchte
Nach der Blüte entwickelt die Blaugrüne Binse dreikantige, dunkelbraune Kapselfrüchte, die viele kleine braune Samen enthalten.
Standort
Juncus inflexus ist sehr lichtliebend und benötigt unbedingt einen sonnigen Platz im Garten.
Boden
Wie an ihrem Naturstandort, sollte der Boden für Juncus inflexus zumindest feucht bis nass und gern basenreich sein. Ständige Wasserstände bis zehn Zentimeter verträgt die Staude gut. Der Untergrund darf ruhig schwer und verdichtet sein.
Pflanzung
Juncus inflexus pflanzt man am besten in kleinen Gruppen mit einem Pflanzenabstand von etwa 40 Zentimetern. Da sie nicht so stark wie andere Juncus-Arten wuchert, kann man sie auch direkt, ohne die Verwendung eines Gitterkorbs, einpflanzen. Als Pflanzzeit empfehlen sich das Frühjahr oder der Herbst.
Pflege
Am richtigen Standort gedeiht die Blaugrüne Binse völlig problemlos, sogar kurze Trockenphasen schaden der heimischen Sumpfstaude nicht. Ihre im Herbst absterbenden Halme kann man über den Winter stehen lassen, da sie eine gute Strukturstabilität besitzen. Vor dem Neuaustrieb im Frühjahr sollte man sie jedoch tief zurückschneiden.
Teilen
Eine Teilung des Wurzelballens von Juncus inflexus ist dann angebracht, wenn die Horste zu mächtig werden oder man Nachwuchs gewinnen möchte. Die beste Zeit dafür ist das zeitige Frühjahr nach dem Rückschnitt.
Verwendung
Die Blaugrüne Binse ist eine ideale Sumpfstaude und Matrixpflanze für den Gewässerrand mit wasserreinigender Wirkung. Naturnahe Bilder ergeben sich, wenn man sie mit mittelhohen Sumpfstauden wie Sumpfdotterblume, Trollblume, Blutweiderich oder der Herbstzeitlose kombiniert. Juncus inflexus ist aber nicht nur eine Bereicherung für den Uferbereich stehender und fließender Gewässer, sondern eine ideale Wahl zur Bepflanzung dauerfeuchter Wiesen. Auch für die Kübelkultur eignet sie sich, vorausgesetzt man verwendet ein Pflanzgefäß ohne Wasserabzugslöcher, damit das Substrat schön feucht bleibt.
Sorten

Wer nach einem echten Blickfang für den Gewässerrand sucht, liegt mit Juncus inflexus ‘Afro’ goldrichtig
Bei der Sorte ‘Afro’ sind die Halme auffällig korkenzieherartig verdreht.
Vermehrung
Die Teilung des dichten Wurzelballens ist zwar ein Kraftakt, aber beschert einem sofort verwendbare Nachkommen. Holen Sie dazu am besten im Frühjahr den Ballen aus dem Boden und teilen Sie ihn mit dem scharfen Spatenblatt in mehrere Teilstücke, die man anschließend sofort wieder einpflanzen sollte. Auch durch Aussaat kann man die Wildart im Garten ansiedeln. Idealerweise bringt man ihre Samen bereits im Herbst an Ort und Stelle aus.
Krankheiten und Schädlinge
Juncus inflexus zeigt keine besondere Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen.