Blumenesche
Fraxinus ornus
Die Blumenesche ist dank ihrer cremeweißen, federleichten Blüten und der goldgelben Laubfärbung im Herbst rund ums Jahr attraktiv. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 600 cm bis 1500 cm
- Wuchseigenschaften
-
- kugelförmig
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- April bis Juni
- Blütenform
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- Rispen
- Blüteneigenschaften
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- leicht duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- eiförmig-lanzettlich
- gefiedert
- oval
- Blatteigenschaften
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- Herbstfärbung
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
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- steinig
- sandig
- Bodenfeuchte
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- trocken bis frisch
- ph-Wert
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- alkalisch
- Kalkverträglichkeit
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- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
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- mäßig nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blütenschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
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- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 7
- Verwendung
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- Bodenbefestigung
- Böschungen
- Einzelstellung
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Straßenbegrünung
- Gartenstil
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- Parkanlage
- Waldgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Die Blumenesche (Fraxinus ornus) ist in Trockenwäldern und an Berghängen in Südeuropa und im östlichen Mittelmeerraum beheimatet. Sie gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae). Blumenesche heißt sie wegen ihres aufsehenerregenden Blütenschmucks, denn die Blütenstände sehen von weitem wie kleine Blumensträuße aus, die in den Baum gehängt wurden. Ihr anderer Name, Mannaesche, leitet sich von dem süßen Saft ab, der aus Astwunden austritt und schnell aushärtet.
Dieser Saft besteht zum Großteil aus dem alkoholartigen Zucker Mannitol. In Italien, vor allem auf Sizilien, wird die Mannaesche zur Gewinnung dieses Safts in Plantagen angebaut. Den weißen Saft nutzt man in der Medizin als Abführmittel, bei drohendem Nierenversagen und als Binde- oder Füllmittel für Tabletten. Außerdem lässt sich aus dem Saft ein Süßstoff gewinnen, der für Diabetiker geeignet ist. In Deutschland gilt die Blumenesche in manchen Regionen als eingebürgert. Wegen ihrer Trockenheitsresistenz, guten Gesundheit und dem hohen Zier- und Nutzwert wird Fraxinus ornus als Klimawandelgehölz eingestuft.
Wuchs
Die sommergrüne, laubabwerfende Blumenesche besitzt von allen Eschenarten den langsamsten Wuchs und erreicht maximal 15 Meter Wuchshöhe. Sie bildet einen geraden, durchgehenden Stamm und eine gut verzweigte, aber lichte, kugelförmige Krone. Der Stamm hat eine hellgraue, glatte Rinde, die der Äste ist olivgrün. Fraxinus ornus ist sehr standsicher, da der Baum zu den Tiefwurzlern gehört und ein dichtes Faserwurzelsystem ausbildet.
Blätter
Die Blumenesche besitzt unpaarig gefiederte Blätter, die 15 bis 20 Zentimeter lang werden. Die einzelnen Fiederblättchen sind gestielt und von eiförmig-lanzettlicher Form mit leicht gesägtem Blattrand. Im Herbst nehmen sie vor dem Laubabwurf eine goldgelbe Färbung an.
Blüten
Die Blütezeit der Blumenesche beginnt im April und dauert bis Juni. Zeitgleich mit den Blättern entfalten sich die zuerst aufrechten, später überhängenden Blütenrispen, die aus vielen Einzelblüten bestehen. Von weitem wirken die etwa 10 bis 20 Zentimeter langen, federleichten Rispen wie kleine Blumensträußchen. Die cremeweißen Blüten der Mannaesche duften angenehm süß. Der Pollen ist eine wertvolle Nahrung für Bienen, Hummeln und andere Insekten.

Während der Blütezeit, die von April bis Juni dauert, ist die Blumenesche über und über mit Blüten besetzt
Früchte
Im Oktober reifen die Flügelfrüchte der Blumenesche, die wie Paddel aussehen. Sie färben sich glänzend dunkelbraun.
Standort
Die Blumenesche steht gerne an vollsonnigen Standorten und verträgt keinen Schatten oder konkurrenzstarke Bäume in der Nähe. Hitze und Trockenheit stellen für den aus dem Süden stammenden Baum Fraxinus ornus kein Problem dar. Allerdings sollte sein Standort nicht extremen Frösten ausgesetzt sein. Die Mannaesche, vor allem Jungpflanzen gelten bis -15 Grad Celsius als frosthart. Durch ihr starkes, tiefreichendes Wurzelwerk kann man die Blumenesche gut zur Hangsicherung verwenden.
Boden
Auf sandigen, steinigen und kalkhaltigen Böden fühlt sich die Blumenesche am wohlsten. Wichtig ist die gute Durchlässigkeit des Bodens, auf schweren, verdichteten Böden kümmert Fraxinus ornus.
Pflanzung
Im Container gezogene Exemplare der Blumenesche können praktisch die ganze Saison über gepflanzt werden, mit Ausnahme der Frostperioden. Wurzelnackte Pflanzen von Fraxinus ornus pflanzt man am besten im Herbst oder Winter und deckt die Baumscheibe nach der Pflanzung vorsorglich mit Laub und Reisig als Winterschutz ab.
Pflege
Am geeigneten Standort ist die Blumenesche völlig pflegeleicht und benötigt keine besonderen Pflegemaßnahmen.
Schnitt
Bei der Blumenesche verzichtet man am besten auf jeglichen Schnitt. Fraxinus ornus besitzt von Natur aus eine sehr harmonische Wuchsform, in die man nicht eingreifen sollte. Durch ihr langsames Wachstum und überschaubare Wuchshöhe lässt sie sich gut in den Garten integrieren.
Winterschutz
Einmal eingewurzelt, braucht die Blumenesche am geschützten Standort keinen Winterschutz. Jungpflanzen sollte man aber zur Sicherheit in den ersten Jahren mit einer Laubschicht und locker geschichtetem Reisig vor Beginn der kalten Jahreszeit abdecken.
Verwendung
Die Blumenesche ist ein wunderschöner und dankbarer Hausbaum, auch für kleinere Gärten. Wenn möglich, sollte man Fraxinus ornus eine Einzelstellung gönnen, damit der langsam wachsende Baum nicht dem Konkurrenzdruck von Nachbargehölzen ausgesetzt ist. Durch ihre Standfestigkeit eignet sich die Mannaesche auch für den Gehölzrand oder Böschungen. Allerdings sollte man darauf achten, dass diese Standorte nicht eisigen Winden ausgesetzt sind.

In Einzelstellung entwickelt sich die Blumenesche, hier mit leuchtend gelber Herbstfärbung, am besten
Vermehrung
Da die Anzucht aus Samen eine sehr langwierige Angelegenheit ist, versucht man die Blumenesche am besten durch Stecklinge zu vermehren. Dazu schneidet man im Juni von einem bereits älteren Exemplar (mindestens drei Jahre alt) eine Triebspitze von 20 bis 30 Zentimetern Länge ab. Wenn man die unteren Blätter entfernt hat, steckt man den Steckling in einen mit Sand und Torf befüllten Topf. Stellen Sie diesen an eine schattige, geschützte Stelle und halten Sie ihn stets ausreichend feucht. Im kommenden Frühjahr ist der Steckling dann bereit zum Auspflanzen, am besten wartet man damit bis nach den Eisheiligen.
Krankheiten und Schädlinge
Im Unterschied zu anderen Eschenarten wird die Blumenesche nicht vom Pilz befallen, der für das Eschentriebsterben verantwortlich ist. Selten kommt es zu einem Befall mit Gallmilben oder Schildläusen.