Pflanzen

Blutweiderich

Lythrum salicaria

Er trägt leuchtende Blüten, zieht Schmetterlinge und Bienen magisch an, birgt Heilkräfte, besitzt ein unkompliziertes Naturell und liebt feuchtnasse Plätze. Kein Wunder, dass der Blutweiderich in vielen Gärten den Prachtstauden die Schau stiehlt.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 100 cm bis 120 cm
Wuchsbreite
von 40 cm bis 40 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • horstbildend
  • buschig
Blütenfarbe
  • rosa
Blütezeit (Monat)
  • Juli bis September
Blütenform
  • Ähre
  • lockere Ähren
  • Scheinähren
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • lanzettlich
  • oval
  • ungestielt
Fruchtform
  • Kapsel
Fruchteigenschaften
  • lange haftend
  • unscheinbar
Licht
  • sonnig bis halbschattig
Bodenart
  • lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis Wasser
ph-Wert
  • schwach alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend bis kalktolerant
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Heilpflanze
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • ungiftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 3
Lebensbereiche
  • FR3
  • WR4
  • WR5
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Blumensträuße
  • Teichbepflanzung
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Naturgarten
  • Wassergarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria) ist in Europa und Asien heimisch. Im 19. Jahrhundert wurde Lythrum salicaria in Nordamerika eingebürgert und hat den Kontinent im Sturm erobert. Dort breitete sich die Wildstaude aus der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae) sehr stark aus. Heute wird sie vielerorts eher geduldet als geschätzt. Manchmal werden die Pflanzen sogar bekämpft. Einheimische Pflanzenarten verdrängt der Gewöhnliche Blutweiderich in Nordamerika nachweislich aber nicht.

Wuchs

Mit seinen 100 bis 120 Zentimetern Höhe und seiner buschigen Statur ist der Gewöhnliche Blutweiderich eine ausgesprochen große Wildstaude. Die kantigen, behaarten und sehr standfesten Stängel sind teilweise verzweigt. Sie wachsen aus einem unterirdischen Wurzelstock (Rhizom) heran. Mit zunehmendem Alter verholzen die Stängel von Lythrum salicaria am Grund.

Blätter

Die Laubblätter der Stauden haben keine Stiele. Sie sitzen entweder zu dritt als Quirle, zu zweit gegenständig oder auch wechselständig am Stängel. Die Blätter sind lanzettlich bis oval geformt und haben einen abgerundeten bis herzförmigen Blattgrund. Die schmalen Blattspreiten des Blutweiderichs sind weich behaart. An der Unterseite treten die Nerven deutlich hervor.

Blüte

Die leuchtend dunkelrosaroten Blüten vom Gewöhnlichen Blutweiderich sind nicht nur eine Augenweide, sie locken auch viele Bienen und Schmetterlinge in den Garten. Die Blütezeit ist von Juli bis September. In diesen Monaten öffnen sich die Blüten der Staude in Form einer schmalen Scheinähre. Blutweiderich ist eine äußerst bliebte Futterquelle vieler Insekten.

Blütenkerzen des Blutweiderich

Die Blüten des Gewöhnlichen Blutweiderichs sind bei Bienen und Schmetterlingen beliebt

Früchte

Im Spätsommer trägt der Gewöhnliche Blutweiderich eiförmige, drei bis vier Millimeter lange Kapseln.

Standort

Die Staude bevorzugt einen sonnigen Standort, kommt aber auch im Halbschatten gut zurecht. Im Schatten fällt ihr das Blühen eher schwer. Noch mehr als das Licht braucht der Gewöhnliche Blutweiderich Wasser für eine gute Lebensqualität. Am wohlsten fühlt Lythrum salicaria sich entlang von Teichrändern oder Bachläufen mit einem bis zu zehn Zentimeter hohem Wasserstand. Auch im Garten ist der Weiderich auf viel Wasser angewiesen und so eine gute Wahl für dauerfeuchte Rabatten.

Boden

Der Gewöhnliche Blutweiderich mag es nass. Dabei sollte der Boden nicht nur feucht, sondern gerne auch dauerhaft von Wasser überschwemmt sein. Lythrum salicaria schätzt es zudem sehr, wenn er in einer nährstoff- und humusreichen Erde wächst. Wenig Nässe toleriert die Pflanze im Beet nur auf schweren, lehmigen Böden, in denen sich die Feuchtigkeit lange hält.

Blutweiderich pflanzen

Den Nachwuchs vom Gewöhnlichen Blutweiderich kann man außer zur kalten Winterzeit das ganze Jahr pflanzen. Der Abstand zwischen den Jungpflanzen sollte 50 Zentimeter betragen, das entspricht etwa vier Stück pro Quadratmeter. Nach dem Einsetzen ins Pflanzloch wird die ausgehobene Erde rundum wieder eingefüllt, leicht angedrückt und gut gewässert. Soll der Gewöhnliche Blutweiderich ein Leben im flachen Teichwasser führen, pflanzt man ihn am besten von Mai bis Ende August. Wo Erde im Uferbereich fehlt, pflanzt man Lythrum salicaria in Gitterkörbe mit Teicherde, die man mit Steinen kaschiert.

Blutweiderich am Teichrand

Am Teichrand fühlt sich der Gewöhnliche Blutweiderich besonders wohl

Pflege

Gewöhnlicher Blutweiderich ist eine äußerst genügsame Staude. Im Frühling ist für Lythrum salicaria eine Grunddüngung von zwei Litern Kompost pro Quadratmeter als Pflegemaßnahme ausreichend.

Teilen

Der Gewöhnliche Blutweiderich lässt sich gut teilen. Die besten Zeitpunkte sind im Frühjahr, sobald die ersten Triebe sprießen, oder im Sommer direkt nach der Blüte. Dafür hebt man den Wurzelstock behutsam aus der Erde und schneidet ihn in circa 10 bis 15 Zentimeter lange Stücke. Vor dem Einpflanzen ist es ratsam, die Wurzeln und gegebenenfalls die Erdsprosse (Rhizom) einzukürzen. Es reicht, den Gewöhnlichen Blutweiderich alle fünf Jahre zu verjüngen.

Winterschutz

Lythrum salicaria ist eine winterfeste Staude, die keinen speziellen Schutz braucht.

Verwendung

Im Mittelalter war der Gewöhnliche Blutweiderich eine geschätzte Heilpflanze, dessen Inhaltstoffe bei Hautproblemen und Durchfallkrankheiten wie Ruhr sowie zur Senkung des Blutzuckerspiegels eingesetzt wurden. Zugleich fanden die im Blutweiderich enthaltenen Gerbstoffe Verwendung zum Gerben von Leder. Heute macht er vor allem in naturnahen Gärten als Bienen- und Schmetterlingsmagnet von sich Reden. In Beeten glänzt er zwischen Hohem Wiesenknopf (Sanguisorba), Indianernessel (Monarda) und Gewöhnlichem Wasserdost (Eupatorium cannabinum).

Am Teichrand sind Schlangen-Knöterich (Polygonum bistorta), Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) oder Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus) schöne Begleiter. Da Weiderich eine wasserreinigende Wirkung hat, wird der Blutweiderich auch gerne in Klärzonen von Schwimmteichen eingesetzt. Im Sommer ist Lythrum salicaria in Sträußen sehr dekorativ. Ab Herbst sind auch die trockenen Stängel mit den Samenständen eine echte Zierde.

Sorten

Für die Gestaltung von Beeten sind die Sorten des Blutweiderichs häufig attraktiver als die Wildart. Diese drei Sorten sind besonders empfehlenswert:

  • Lythrum salicaria ‘Feuerkerze’: 120 bis 150 Zentimeter hohe Sorte, Blüte leuchtend rosa, schmucke vertikale Samenstände
  • Lythrum salicaria ‘Robert’: 60 bis 80 Zentimeter niedrige, kompakte Sorte, Blüte intensiv karminrot
  • Lythrum salicaria ‘Blush’: 70 Zentimeter niedrige Sorte, Blüte zeigt ein helles Pfirsichrosa
Lythrum salicaria ‘Feuerkerze’

Lythrum salicaria ‘Feuerkerze’ erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 150 Zentimetern und begeistert von Juli bis September mit auffälligen Blütenähren

Blutweiderich vermehren

Der Gewöhnliche Blutweiderich verteilt seine Samen reichlich. Wer dem Ausbreitungsdrang der Pflanzen Grenzen setzen oder eine Sorte erhalten möchte, sollte die Stängel nach dem Verblühen schnell abschneiden. Saatgut gibt es auch im Fachhandel zu kaufen. Zudem kann der Gewöhnliche Blutweiderich durch Stecklinge vermehrt werden. Bei dieser vegetativen Vermehrungsmethode sind die Nachkommen exakte Kopien der Mutterpflanzen.

Krankheiten und Schädlinge

Gerbstoffe und ätherische Öle sind dafür verantwortlich, dass Schnecken und Blattläuse den Gewöhnlichen Blutweiderich meiden. Auch ein Befall von anderen Schädlingen hält sich in Grenzen. Nur die Blattfleckenkrankheit kann ihm schwer zu schaffen machen. Man erkennt sie an den dunklen, schwarzen und scharf umrandeten Flecken auf den Blättern. Später werden die Blätter braun und vertrocknen. Begünstigt wird die Krankheit durch hohe Bodenfeuchtigkeit und Regen. Sind nur wenige Blätter von der Blattfleckenkrankheit befallen, können diese einfach entfernt werden. Ist der Befall stark ausgeprägt, sollte man die betroffenen Pflanzen vernichten.

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