Bogenhanf vermehren: So geht’s

Der Bogenhanf sieht schmuckvoll aus und ist sehr pflegeleicht – diese Zimmerpflanze hat man wirklich gerne um sich. Auch die Vermehrung gelingt ganz leicht, ob durch Blattstecklinge oder Ableger.

Der pflegeleichte Bogenhanf ist zurzeit äußerst beliebt. Was viele nicht wissen: Er lässt sich auch ganz leicht durch Blattstecklinge vermehren – man braucht dafür lediglich etwas Geduld. Pflanzenexperte Dieke van Dieken zeigt Ihnen in diesem Video, wie man das macht und wie man dabei einen häufig gemachten Fehler vermeiden kann
Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle

Inhaltsverzeichnis

Alle Arten und Sorten des Bogenhanfs lassen sich spielend leicht selbst vermehren. Dazu bieten sich vor allem Blattstecklinge oder auch Pflanzenableger an. Probieren Sie es einfach mal aus! Trockene Heizungsluft ist kein Problem für den Bogenhanf (Sansevieria), der wegen seiner spitzen Blätter gern auch mal etwas despektierlich "Schwiegermutterzunge" genannt wird. Dort, wo viele andere Zimmerpflanzen längst die Segel streichen, fühlt er sich ohne viel Pflege pudelwohl und bereichert das Zimmer mit seiner zeitlosen klaren Linie.

In Kürze: Bogenhanf vermehren

  • Durch Blattstecklinge: Ein Blatt wird von der Mutterpflanze abgetrennt und zerteilt. Die Teilstücke werden dann getrocknet und in geeignete Erde gesteckt.
  • Durch Ableger: Suchen Sie an der Wurzel der Mutterpflanze nach geeigneten Ablegern, die sich von der Hauptpflanze absetzen. Diese werden abgetrennt und in einen neuen Topf gepflanzt.
  • Verwenden Sie Kakteen- oder Sukkulentenerde und stellen Sie die Ableger oder Stecklinge an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung, damit sie erfolgreich anwachsen können.

Bogenhanf vermehren: Welches Substrat ist das richtige?

Für den Bogenhanf verwenden Sie am besten ein spezielles Substrat, das nährstoffarm ist. Kakteenerde ist im Falle der Sansevieria, die zu den Sukkulenten gehört, besonders gut geeignet oder aber ein Gemisch aus Zimmerpflanzenerde und Sand im Verhältnis 3:1. Nur mit dem richtigen Substrat bildet der Bogenhanf ein ausgedehntes Wurzelsystem, denn die Pflanze muss regelrecht nach Nährstoffen suchen und dabei ihre Fühler – sprich Wurzeln – in den ganzen Topf ausstrecken. Je mehr Nährstoffe das Substrat enthält, desto schlechter verläuft die Bewurzelung. Erst später wird der junge Bogenhanf in Erde mit mehr Nährstoffen verpflanzt. In jeder Phase muss aber das Substrat ein hohes Porenvolumen haben und verschlämmungsfrei sein, sodass es nicht zu schädlicher Staunässe im Boden kommen kann.

Bogenhanf durch Blattstecklinge vermehren: Schritt für Schritt

Sie möchten nicht nur sich selbst, sondern auch gleich Familie und Freunde mit einer kleinen Bogenhanf-Pflanze beglücken? Dann sind Blattstecklinge die beste Methode dafür! Die Sansevieria hat nämlich das Vermögen, nach der Abtrennung oder Verletzung eines Blattes neue Vegetationspunkte und Wurzeln auszubilden. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Bogenhanf durch Stecklinge vermehren können und geben Tipps zur Pflege danach.

Blatt abtrennen
Foto:MSG/Frank Schuberth
Bogenhanf-Blatt abtrennen
Blatt abtrennen
Foto:MSG/Frank Schuberth
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Bogenhanf-Blatt abtrennen

Für die Vermehrung des Bogenhanfs schneiden Sie als Erstes ein oder mehrere Blätter mit einem scharfen Messer oder einer Schere direkt über dem Boden von der Mutterpflanze ab. Das ist ganzjährig möglich. Achten Sie darauf, dass die Klinge möglichst sauber ist, damit keine Krankheitserreger in die Wunde gelangen.

Blatt zerteilen
Foto:MSG/Frank Schuberth
Blatt zerteilen
Blatt zerteilen
Foto:MSG/Frank Schuberth
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Blatt zerteilen

Anschließend zerteilt man jedes Blatt in mindestens fünf Zentimeter lange Teilstücke, gerne dürfen sie auch doppelt so lang sein. Zwei kleine Tipps: Wenn Sie die Unterseite beim Schneiden der Blattstecklinge ein wenig abschrägen, tun Sie sich später beim Eintopfen mit der Wuchsrichtung leichter. Wer einen Faserstift zur Hand hat, kann auch einfach kleine Pfeile auf den Blättern auftragen – die zeigen dann an, wo unten ist.

Blattstecklinge
Foto:MSG/Frank Schuberth
Schnittstellen trocknen lassen
Blattstecklinge
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Schnittstellen trocknen lassen

Ehe die Teilstücke in die Erde gesteckt werden, sollten die Schnittstellen erst einmal ein paar Tage an der Luft trocknen. Wie lange man warten sollte, ist auch von der Blattdicke und damit von der verwendeten Bogenhanf-Sorte abhängig. Je dünner die Blätter, desto geringer die Trocknungszeit.

Erde einfüllen
Foto:MSG/Frank Schuberth
Topf mit Kakteenerde befüllen
Erde einfüllen
Foto:MSG/Frank Schuberth
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Topf mit Kakteenerde befüllen

Legen Sie Tonscherben auf die Abzugslöcher des Topfes und füllen Sie eine dünne Schicht Tongranulat als Drainage ein. Durch die Drainage wird Staunässe verhindert, die schädlich für die Pflanzen ist. Jetzt kann der Topf mit Erde befüllt werden. Am besten geeignet für die Stecklinge ist Kakteen- oder Sukkulentenerde. Alternativ können Sie auch ein Gemisch aus Zimmerpflanzenerde und Tongranulat oder grobem Sand im Verhältnis 3:1 verwenden.

Stecklinge einpflanzen
Foto:MSG/Frank Schuberth
Stecklinge einpflanzen
Stecklinge einpflanzen
Foto:MSG/Frank Schuberth
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Stecklinge einpflanzen

Stecken Sie die Abschnitte etwa drei Zentimeter tief in die Erde. Wenn Sie sie eng hintereinander fischgrätenartig im Anzuchttopf anordnen, können Sie die meisten potenziellen Jungpflanzen platzsparend unterbringen. Die Seite, die vorher schon beim Wachsen nach unten gerichtet war, sollte auch wieder so in das Substrat gesteckt werden.

Stecklinge gießen
Foto:MSG/Frank Schuberth
Stecklinge hell aufstellen und pflegen
Stecklinge gießen
Foto:MSG/Frank Schuberth
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Stecklinge hell aufstellen und pflegen

Suchen Sie einen hellen Standort aus. Direkter Sonne sollten die Stecklinge vom Bogenhanf in der Anwuchsphase allerdings nicht ausgesetzt sein. Bei einer Vermehrungstemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius wachsen die Pflanzen gut an, später darf es auch etwas kühler sein. Und jetzt heißt es warten! Einige Wochen, manchmal sogar Monate kann es schon dauern, bis sich Wurzeln bilden. Bei der Pflege gilt: Mit dem Gießen sollte man in dieser Zeit vorsichtig sein, die Bogenhanf-Kinder sind sehr nässeempfindlich. Das Substrat darf zwischendurch immer wieder gern oberflächlich abtrocknen – schließlich gehört der Bogenhanf zu den Sukkulenten.

Übrigens: Leider funktioniert diese Vermehrungsmethode nur bei grünen Sansevieria-Arten. Pflanzen mit gelbem oder weißem Rand verlieren ihre Musterung.

Diese Bogenhanf-Arten können Sie durch Blattstecklinge vermehren

Wie kann man Ableger vom Bogenhanf gewinnen?

Ihr Bogenhanf ist zu groß geworden oder Sie möchten aus einer Pflanze zwei machen? Dann ist das Teilen eine gute Möglichkeit zur Vermehrung. Am erfolgreichsten ist die Vervielfältigungsaktion im Frühjahr oder wenn sowieso ein Umtopfen des Bogenhanfs ansteht, weil beispielsweise die Wurzeln des Bogenhanfs den Kübel zu sprengen drohen. Diese Methode eignet sich auch für gemusterte Arten wie die Sansevieria trifasciata, bei bunten Sorten bleiben Farbe und Musterung erhalten.

Holen Sie den Bogenhanf zuerst vorsichtig aus seinem Wuchsgefäß. Lose Erde können Sie vorsichtig abschütteln. Ist das Wurzelgeflecht sehr dicht, zieht man die Wurzeln mit Gefühl auseinander. Oft erkennt man nun Tochterrosetten oder Ableger, die sich von der Hauptpflanze etwas absetzen. Nun teilt man die Mutterpflanze, dabei kann man durchaus ein sauberes Messer einsetzen. Anschließend pflanzen Sie jedes Bogenhanf-Stück in einen neuen Topf mit dem passenden Anzuchtsubstrat. Erfolgsversprechend ist auch jetzt ein warmer und heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.

Tipp: Bei einem Bogenhanf mit sehr langen Blättern besteht die Gefahr, dass er samt Anzuchtgefäß umkippt. Hier ist es sinnvoll, vor dem Umtopfen am Topfboden einige schwerere Steine einzufüllen, um den Schwerpunkt nach unten zu verlegen.

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