Bonsai-Pflege: 3 Profi-Tricks für schöne Pflanzen

Sie haben einen Bonsai zu Hause, tun sich aber mit der Pflege etwas schwer? Wenn Sie diese Tipps beherzigen, wächst Ihr kleines Kunstwerk zu einem schönen, gesunden Bonsai-Baum heran.

Alle zwei Jahre braucht auch ein Bonsai einen neuen Topf. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie's funktioniert.

Credit: MSG/Alexander Buggisch / Producer Dirk Peters

Ein Bonsai ist ein kleines Kunstwerk, das nach dem Vorbild der Natur geschaffen wird und vom Hobbygärtner viel Wissen, Geduld und Hingabe fordert. Ob Ahorn, Chinesische Ulme, Kiefer oder Satsuki-Azaleen: Die kleinen Pflanzen mit Bedacht zu pflegen, ist das A und O, damit sie schön und vor allem gesund wachsen und man sich viele Jahre an ihnen erfreuen kann. Ein wichtiger Punkt, damit ein Bonsai gut gedeiht, ist natürlich die Qualität des Baumes sowie der passende Standort, der – im Zimmer wie im Freien – stets nach den Bedürfnissen der Art gewählt wird. Man kommt allerdings nicht umhin, sich eingehend mit den entsprechenden Pflegemaßnahmen zu beschäftigen. Ein paar Tipps und Tricks möchten wir Ihnen hier an die Hand geben.

Tipp 1: Den Bonsai regelmäßig umtopfen, die Wurzeln dabei beschneiden

Damit er gesund wachsen kann, müssen Sie Ihren Bonsai regelmäßig umtopfen. Allerdings darf man das nicht so wörtlich nehmen – in den nächst größeren Topf setzt man ältere Bäume nämlich nicht mehr. Vielmehr nimmt man den Bonsai aus seiner Schale, beschneidet die Wurzeln um etwa ein Drittel und setzt ihn mit frischer und am besten spezieller Bonsai-Erde zurück in seinen gesäuberten Topf. Das schafft neuen Raum, in dem sich die Wurzeln weiter ausbreiten können. Außerdem regt es die Pflanze an, neue Feinwurzeln und damit Wurzelspitzen zu bilden. Nur über diese kann sie die im Boden enthaltenen Nährstoffe sowie Wasser aufnehmen – eine Voraussetzung dafür, dass die kleinen Bäume lange vital bleiben. Auch ihrer Gestalt nutzt der Wurzelschnitt, da er zunächst das Triebwachstum bremst.

Stellen Sie fest, dass Ihr Bonsai kaum noch wächst oder das Gießwasser nicht mehr in der Erde versickert, weil sie stark verdichtet ist, ist es Zeit zum Umtopfen. Übrigens auch, wenn anhaltende Staunässe zum Problem wird. Grundsätzlich aber sollten Sie diese Pflege-Maßnahme etwa alle ein bis drei Jahre durchführen. Am besten geeignet ist das Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Topfen Sie fruchttragende und blühende Bonsais aber erst nach der Blütezeit um, damit die Wurzeln nicht beschnitten werden, bevor die darin gespeicherten Nährstoffe der Blütenbildung zugute kommen konnten.

Bonsai umtopfen
Schritt für Schritt
Einen Bonsai sollten Sie etwa alle zwei bis drei Jahre umtopfen. Dazu wird nicht nur die Schale mit neuer Erde aufgefüllt – auch der Wurzelballen muss beschnitten werden.

Tipp 2: Tauchgänge für den Bonsai und niemals trocken düngen

In ihren verhältnismäßig kleinen Schalen sind die Wurzeln nur von wenig Substrat umgeben, aus dem sie sich mit Wasser und Nährstoffen versorgen können. Einen Bonsai im richtigen Maße zu gießen und zu düngen ist daher essentiell für schönes und gesundes Wachstum. Dabei ist aber Fingerspitzengefühl gefragt und grundsätzlich gilt: Lassen Sie die Erde nie ganz austrocknen! Andernfalls riskieren Sie, dass Teile oder sogar der ganze Baum abstirbt. Das passiert auch beim anderen Extrem, nämlich wenn der Bonsai unter Staunässe leidet. Behalten Sie ihn daher im Blick und machen Sie notfalls die Fingerprobe. Ist die Oberfläche der Erde angetrocknet, gegebenenfalls schon rissig oder löst sich das Substrat vom Topfrand, wässern Sie das Bäumchen durchdringend.

Zum Gießen eignen sich Gießkannen mit sehr feiner Brause. Für einen gleichmäßig durchfeuchteten Topfballen hat es sich aber bewährt, die Schale des Bonsais in Wasser zu tauchen, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Wichtig: Lassen Sie überschüssiges Wasser anschließend immer gut und vollständig ablaufen und warten Sie mit dem nächsten Tauchgang, bis die Substratoberfläche wieder abgetrocknet ist. Tipp: Verwenden Sie am besten Regenwasser oder alternativ entkalktes Leitungswasser für die Bonsai-Pflege.

Bonsai gießen

Steht keine Wanne zum Tauchen des Bonsais zur Verfügung, eignen sich auch Gießkannen mit feiner Brause. Manch ein Bonsai schätzt gerade im Sommer auch mal einen Schwung Wasser von oben

Während Freiland- und Gartenbonsais nur während der Wachstumszeit zwischen Frühjahr und Herbst mit speziellem Dünger versorgt werden, muss man einen Zimmer-Bonsai auch im Winter düngen – allerdings etwas reduzierter. Wer mit anorganischem Flüssigdünger düngt, verabreicht diesen gemäß der Angaben vom Hersteller über das Gießwasser. Aber Achtung: Düngen Sie nie, wenn die Erde trocken ist, sondern erst etwa eine Stunde nach dem Gießen. Andernfalls drohen die Feinwurzeln durch die Lösung zu verbrennen. Verliert der Bonsai seine Blätter, kann dies ein Anzeichen dafür sein. Wer organischen Dünger verwendet, umgeht bei korrekter Dosierung die Gefahr der Überdüngung.

Tipp 3: Den Bonsai richtig und mit idealem Werkzeug schneiden

Das Schneiden von Bonsais ist eine Wissenschaft für sich und eine wichtige Pflegemaßnahme, um die gewünschte Form der Pflanzen zu erhalten – und die Harmonie zwischen Schale und Baum. Unterschieden wird zwischen dem Grundschnitt, bei dem die Gestalt und damit auch die Wuchsrichtung der Zweige bestimmt wird, und dem Erhaltungsschnitt. Dieser ist nötig für den dauerhaft kompakten Wuchs.

Ersterer erfolgt bei heimischen Laubgehölzen im Frühjahr vor dem Austrieb, wobei störende Äste und Zweige entfernt, andere auf zwei bis drei Augenpaare gekürzt werden. Im Laufe des Sommers, spätestens aber im August, stutzt man dann die neuen Triebe zurecht. Einen blühenden Bonsai schneiden Sie erst nach der Blütezeit in Form. Um außerdem die Blattgröße mittels Schnitt zu beeinflussen, greift man im Frühsommer zur Schere. Bei Nadelbäumen kommt es auf die Art an, grundsätzlich aber werden bis auf ausgewählte Seitentriebe und deren Nadelbüschel die Nebentriebe entfernt. Frisch sprießende Triebspitzen, welche die Form stören, knipst man dann jährlich aus.

Das beste Werkzeug für ein kleines Indoor-Bäumchen ist eine scharfe Bonsai-Schere, die glatte Schnitte auch an kniffligen Stellen ermöglicht. Größere Garten-Exemplare schneidet man mit einer Gartenschere oder einer Konkavzange. Tipp: Schneiden Sie junge Triebe von Nadelbäumen wie zum Beispiel Kiefern nicht mit der Schere, sondern nutzen Sie Ihre Finger. Mit den Kuppen von Daumen und Zeigefinger lassen sich die unerwünschten Spitzen präzise abzupfen, ohne dabei die Nadeln zu beschädigen, die sich sonst braun verfärben würden.

Bonsai schneiden
Ziergärten
Bonsais sind wieder Trend – ob als kleine Kunstwerke auf der Fensterbank oder beeindruckende, mannshohe Zierbäume im Garten. So schneiden Sie Ihren Bonsai richtig.
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