Brasilianische Guave
Acca sellowiana
Die Brasilianische Guave ist als Kübelpflanze bei uns noch wenig verbreitet, obwohl die robuste Pflanze durch herrliche Blüten, immergrünes Laub und sogar durch essbare Früchte begeistert.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 200 cm bis 300 cm
- Wuchseigenschaften
-
- dicht
- buschig
- Blütenfarbe
-
- rot
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- achselständig
- Büschel
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- essbar
- zwittrig
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- elliptisch
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- grün
- Fruchtform
-
- Beere
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- Licht
-
- sonnig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht bis feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Winterhärte
-
- frostempfindlich
- Klimazonen nach USDA
-
- 8
- Verwendung
-
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
-
- Obstgarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Wie ihr Name schon sagt, ist die Brasilianische Guave (Acca sellowiana) in Südamerika beheimatet. Dort kommt sie in der Natur außer im südlichen Brasilien auch in Argentinien, Paraguay und Uruguay vor. Sie ist auch unter dem Namen Feijoa bekannt oder als Ananas-Guave. Mit der eigentlichen Guave (Psidium guajava) ist sie nur über die gemeinsame Pflanzenfamilie der Myrtengewächse (Myrtaceae) verwandt. Die immergrüne Pflanze findet man in den Subtropen und Tropen häufig sowohl als Zier- wie auch als Obstgehölz angepflanzt.
Wuchs
Die Brasilianische Guave wächst strauchig bis baumförmig. Ausgewachsen kann die Wildart in ihrer ursprünglichen Heimat bis zu sechs Meter hoch und ungefähr ebenso breit werden. Wird sie bei uns im Kübel kultiviert, bleibt die Brasilianische Guave meist deutlich kleiner.
Blätter
Die kleinen Blätter der Brasilianischen Guave sind elliptisch bis eiförmig, etwa vier Zentimeter lang und matt graugrün. Ihre Unterseite ist filzig grau behaart. Sie sitzen wechselständig an den Zweigen.
Blüten
Die Blüten der Ananas-Guave sind zwittrig und werden durch zahlreiche leuchtend rote Staubblätter mit gelbem Köpfchen (Antheren) charakterisiert, die pinselartig aus der Blütenmitte herausragen. Auch der Stempel in der Mitte ist rot gefärbt. Drumherum sind fünf nach oben gewölbte Blütenblätter angeordnet, die von innen rosarot und außen weiß gefärbt sind. Diese Blütenblätter sind essbar und schmecken lecker fruchtig nach Erdbeere und Ananas. Die Blüten haben einen Durchmesser von drei bis vier Zentimetern, Blütezeit ist ab Mai, unter Glas auch schon eher. Die Pflanzen blühen am geeigneten Standort üppig und werden in unseren Breiten durch Bienen bestäubt.

Gibt die Schale der Früchte der Brasilianischen Guave auf Druck leicht nach, können sie geerntet werden
Früchte
Die kleinen, je nach Sorte runden oder eiförmigen, beerenartigen Früchte der Brasilianischen Guave werden fünf bis zehn Zentimeter groß. Die Schale hat eine mattgrüne Farbe, die sich auch bei Fruchtreife nicht ändert. Die Früchte brauchen fünf bis sechs Monate zum Reifen. Genussreif sind sie, wenn die Schale auf Druck leicht nachgibt. Die Ananas-Guave ist selbstfertil, aber wenn man zwei Pflanzen unterschiedlicher Sorten hat, ist der Fruchtbehang üppiger. Stehen die Pflanzen in einem Wintergarten oder Gewächshaus, sollte man die Blüten zusätzlich mit einem Pinsel bestäuben, um einen besseren Fruchtertrag zu bekommen. Die Früchte können roh ähnlich wie Kiwis ausgelöffelt werden. Das Fruchtfleisch erinnert in der Konsistenz an eine Birne und schmeckt süß-säuerlich mit einer blumigen Note.
Standort
Acca sellowiana möchte sonnig und warm stehen, von Ende Mai bis Oktober auch gern im Freien an einem geschützten Standort, zum Beispiel auf einer sonnigen Terrasse.
Substrat
Die Brasilianische Guave braucht eine gut durchlässige, eher kalkarme Kübelpflanzenerde als Substrat.
Gießen
Beim Wässern der Pflanze ist zu beachten, dass sie mit kalkarmem Wasser versorgt wird. Verwenden Sie also am besten Regenwasser zum Gießen. Die Ananas-Guave braucht viel Wasser, vor allem an einem sonnigen, warmen Standort. Staunässe im Wurzelbereich sollte man aber vermeiden.
Düngen
Bei Acca sellowiana gibt man von Mai bis September einmal wöchentlich einen Flüssigdünger für blühende Kübelpflanzen oder Obstgehölze zum Gießwasser hinzu.

In den Sommermonaten fühlt sich die Brasilianische Guave auch auf der Terrasse wohl
Umtopfen
Die Pflanzen können je nach Bedarf alle zwei Jahre in einen etwa vier Zentimeter größeren Kübel umgesetzt werden.
Schneiden
Die Brasilianische Guave ist gut schnittverträglich. Der beste Zeitpunkt für einen Schnitt ist Anfang März oder nach der Ernte im November. Dabei kürzt man alle aus der Form gewachsenen Triebe ein. Die Pflanze verträgt bei Bedarf auch einen Rückschnitt aller Triebe auf wenige Zentimeter. Dies ist zum Beispiel bei als Hochstämmchen gezogenen Pflanzen manchmal nötig, um die Krone kompakt zu halten.
Überwinterung
Als Kübelpflanze verträgt die Brasilianische Guave Temperaturen bis -6 Grad Celsius. Man überwintert sie am besten in einem Wintergarten bei Temperaturen von sechs bis zwölf Grad Celsius. Da die Brasilianische Guave immergrün ist, braucht sie auch im Winter ausreichend Licht.
Sorten
Es gibt einige Fruchtsorten, die schon als junge Pflanzen Früchte tragen wie ‘Triumph’ oder ‘Mammouth’.

Das Fruchtinnere der Brasilianischen Guave können Sie einfach auslöffeln. Es schmeckt süß-säuerlich
Vermehrung
Die Brasilianische Guave lässt sich im späteren Frühjahr durch halbreife Stecklinge vermehren. Dafür schneidet man einige kräftige Triebspitzen von etwa zehn bis zwölf Zentimetern Länge. Das obere Drittel wird abgeknipst, vom unteren Drittel die Blätter entfernt. Die so entstandenen Stecklinge steckt man tief in einen Topf mit einem Erde-Sand-Gemisch. Dann feuchtet man die Erde an und lässt die Stecklinge an einem hellen, aber nicht zu sonnigen Platz unter Folie bewurzeln.
Krankheiten und Schädlinge
Die Pflanze ist sehr robust und neigt wenig zu einem Befall mit Schädlingen. Bei falscher Überwinterung können aber Blattläuse und Schildläuse auftreten.