Breitblättige Lorbeerrose, Großer Berglorbeer
Kalmia latifolia
Geheimtipp für kleine Gärten: Die immergrüne Lorbeerrose besticht durch bezaubernde Blüten und kompaktes Wachstum.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 100 cm bis 200 cm
- Wuchsbreite
- von 100 cm bis 200 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- dicht
- buschig
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- becherförmig
- Doldentrauben
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- elliptisch
- lanzettlich
- oval
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- ph-Wert
-
- neutral bis sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkempfindlich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Giftigkeit
-
- giftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
-
- Naturgarten
- Rhododendrongarten
- Topfgarten
Herkunft
Kalmia latifolia ist eine von acht Arten aus der Gattung der Lorbeerrosen. Die immergrünen Sträucher sind im östlichen Nordamerika, von New Brunswick über Ohio, Tennessee bis Florida und Louisiana heimisch. Sie wachsen dort an offenen Trockenhängen, aber auch in feuchten, lichten Wäldern. Die Blüten sind die "Staatsblume" von Pennsylvania. Der botanische Name der Gattung "Kalmia" geht auf den schwedischen Botaniker Peter Kalm zurück.
Wuchs
Die Lorbeerrose entwickelt sich zu einem dichten, buschigen Strauch. Er erreicht bei uns eine Höhe von etwas mehr als zwei Metern und wird ebenso breit. In seiner Heimat wird er um einiges höher. Mit einem Zuwachs von 10 bis 20 Zentimetern pro Jahr wächst Kalmia latifolia ausgesprochen langsam. Der Berglorbeer erinnert in Aussehen und Ansprüchen stark an Rhododendren und Azaleen, ist aber insgesamt pflegeleichter. Der gleichmäßig aufgebaute Strauch wird mit dem Alter zunehmend sparrig und locker, kann sich gar zu einem Kleinbaum mit bizarrem Habitus entwickeln. Das Wurzelwerk verläuft flach.
Blätter
Die gegenständigen Blätter des Berglorbeers sind oval-lanzettlich bis elliptisch-lanzettlich geformt und werden bis zu zwölf Zentimeter lang. Sie glänzen dunkelgrün und hellen sich im Lauf der Zeit etwas auf.

Die Blätter von Kalmia latifolia erinnern an die des Echten Lorbeers, daher auch der treffende deutsche Name „Lorbeerrose“
Blüten
Zwischen Mai und Juni erscheinen an den Triebenden große, acht bis zehn Zentimeter breite, drüsig behaarte Doldentrauben. Die außen leicht klebrigen Blüten sind becher- oder schüsselförmig und etwa zwei Zentimeter breit. Ihre Farben variieren zwischen weiß, blass- und tiefrosa. Die Knospen sind auffällig zerknittert und sehr viel dunkler gefärbt als die Blüten.
Eine Besonderheit ist der Bestäubungsmechanismus: Die fünf Blütenblätter haben nach außen gebogene "Säcke". In ihnen bleiben die Staubblätter bis zu ihrer Reife, die Staubfäden sind gespannt. Auf einen Berührungsreiz – etwa durch ein Insekt – entlassen sie den Blütenstaub.
Früchte
Die Kapselfrüchte bestehen aus fünf Kammern. Die geflügelten Samen sind knapp einen Millimeter groß.
Standort
Kalmia latifolia bevorzugt Sonne bis Halbschatten. Je sonniger der Platz, desto besser sollte die Wasserversorgung sein. Der frostharte Strauch mag es kühl und luftfeucht sowie geschützt vor Wind, Spätfrost und starker Mittagssonne.
Boden
Die Lorbeerrose wächst gut auf frischen bis feuchten, ja sogar nassen Böden. Eine Drainage sollte immer vorhanden sein. Der kalkfeindliche Strauch mag es stark sauer bis neutral, dabei aber gern humos.
Pflanzung
Die Lorbeerrose kann im September oder im Frühjahr gepflanzt werden. Schweren, staunassen Boden sollte man gut lockern, sowie groben Sand und kleinere Kieselsteinen untermischen. Da der Berglorbeer einen leicht feuchten, humushaltigen Boden liebt, kann man bei der Pflanzung gleich noch reichlich Humus mit einarbeiten.
Pflege
Im Frühjahr sind Gaben von Kompost oder organischem Dünger, zum Beispiel Hornspäne, zu empfehlen. Bei anhaltender Trockenheit sollte man regelmäßig wässern, und zwar mit kalkfreiem (Regen-)Wasser. Während der Blütezeit zupft man hin und wieder Verwelktes ab, um die weitere Blütenbildung anzuregen. Eine Mulchschicht hält besonders im Winter die Feuchtigkeit im Boden. Auf Hacken sollte man wegen der flach streichenden Wurzeln verzichten. Besonders junge Pflanzen sind für einen Windschutz dankbar. Kübelpflanzen schlägt man gut in Vlies, Folie oder Jute ein und stellt den Topf auf Füßchen. Achtung: Während der Arbeit an der giftigen Pflanze wird empfohlen, nicht nur Handschuhe, sondern auch einen Augen- und Mundschutz zu tragen.
Schnitt
Ein Rückschnitt erübrigt sich beim Berglorbeer aufgrund des langsamen Wachstums meistens. Lediglich vertrocknete, sich kreuzende oder nach innen gerichtete Zweige oder Äste sollte man regelmäßig entfernen.

Im Garten kann man den Berglorbeer ähnlich wie Rhododendren verwenden
Verwendung
Wie Rhododendren kommt Kalmia latifolia im Halbschatten größerer Bäume bestens zur Geltung, bei guter Wasserversorgung auch in der Sonne in Gruppen oder als Solitär. Der Berglorbeer ist eine hervorragende Ergänzung zu gleichzeitig blühenden Azaleen und Rhododendren. Ältere, im unteren Bereich verkahlende Sträucher kann man beispielsweise mit Purpurglöckchen oder anderen buntlaubigen Stauden unterpflanzen. Auch die Kübelkultur ist problemlos möglich. Aus dem Holz wurden früher Löffel hergestellt. Achtung: Alle Pflanzenteile sind giftig, auch für Hunde, Katzen und Pferde. Symptome sind Übelkeit, Schwindel und eine Lähmung von Herz und Atemfunktion.
Sorten
Die Sortenvielfalt steigt stetig an; Unterschiede bestehen hauptsächlich in Blütenfarbe, -zeichnung, -größe und -anzahl, doch alle Vertreter sind dekorativ und blühen intensiv. Die Sorten sind meist deutlich kleiner als die Wildform, meist erreichen sie lediglich eine Höhe um einen Meter. ‘Ostbo Red’ ist eine bekannte amerikanische Sorte mit rot glühenden Knospen, die später hellrosa verblassen. Bemerkenswert ist die lange Blütezeit. ‘Sarah’ gilt als hervorragende sattrosa Sorte, die über moosgrünen Blättern blüht. Die Blüten von ‘Clementine Churchill’ sind außen tizianrot, innen dunkelpink. ‘Peppermint’ fasziniert mit roten Streifen auf weißem Grund, in leuchtendem Weiß mit rosa Zeichnung im Kelch besticht ‘Vanilla Creme’, ‘Nani’ ist weiß mit einem brombeerfarbenen Rand. Einfach mal umschauen: Das Sammeln von Lorbeerrosen hat Suchtpotenzial!

Die Blütenknospen einiger Berglorbeer-Sorten sind leuchtend rot gefärbt
Vermehrung
Die Lichtkeimer lassen sich gut durch Aussaat vermehren. Allerdings dauert es mindestens fünf Jahre, bis sich die ersten Blüten zeigen. Für sortenreine Vermehrung verwendet man Stecklinge, allerdings ist die Anwachsrate gering, man kann es auch mit Absenkern versuchen. Seit man Kalmia latifolia erfolgreich durch Mikrovermehrung vervielfältigen kann, ist das Angebot in Gartencentern an Lorbeerkirschen allerdings sprunghaft angestiegen.
Schädlinge und Krankheiten
Schädlinge interessieren sich wenig für die Lorbeerrose, Buchtenfraß kann auf den Gefurchten Dickmaulrüssler hinweisen, tritt er an den Wurzeln auf, kann er Kalmia latifolia zum Absterben bringen. Oft entstehen Blattrandnekrosen durch Salzschäden oder zu starke Düngung. Blattfleckenkrankheiten verursachen nur optische Beeinträchtigungen.