Bubikopf
Soleirolia soleirolii
Der Bubikopf ist mit seinem buschig-schönen Blattschmuck nicht nur eine beliebte Zimmerpflanze, sondern eignet sich auch als raschwüchsiger Bodendecker für den Wintergarten. Wie Sie ihn sonst noch in Szene setzen können und was es bei der Pflege zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 10 cm bis 15 cm
- Wuchsbreite
- von 15 cm bis 25 cm
- Wuchseigenschaften
-
- kugelförmig
- überhängend
- polsterbildend
- teppichbildend
- dicht
- buschig
- Blütenfarbe
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- weiß
- Blütenform
-
- klein
- unscheinbar
- Blüteneigenschaften
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- unscheinbar
- Blattfarbe
-
- grün
- gelbgrün
- Blattform
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- herzförmig
- rund
- zierlich
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Licht
-
- absonnig bis halbschattig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig feucht
- ph-Wert
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- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
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- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Verwendung
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- Bodendecker
- Gruppenpflanzung
- Innenraumbegrünung
- Pflanzgefäße
- Unterpflanzung
- Wintergarten
- Gartenstil
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- Topfgarten
Herkunft
Wer bei dem Wort Bubikopf zuerst an die modische Frisur aus den 1920ern denkt, liegt gar nicht so weit daneben. Zumindest optisch ähneln sich Pflanze und Haarschnitt durchaus. Unser Bubikopf (Soleirolia soleirolii), oft auch Bubiköpfchen genannt, ist ein dekoratives immergrünes Kraut aus der Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). Damit ist er zum Beispiel mit der Kanonierblume (Pilea glauca) verwandt. Ob als Zimmerpflanze, raschwüchsiger Bodendecker oder zur Unterpflanzung von großen Stammpflanzen im Wintergarten: Der pflegeleichte Bubikopf ist einfach ein Alleskönner. Zudem lässt er sich schön in Szene setzen und kann auch in Vitrinen, Terrarien oder im Flaschengarten gehalten werden.
Ursprünglich war er als Steingartenpflanze auf Mallorca, Korsika, Elba und Sardinien beheimatet. Mittlerweile hat er sich aber über den gesamten Mittelmeerraum ausgebreitet. Bei uns gedeiht er witterungsbedingt nur in Zimmerkultur.
Wuchs
Die kompakt-kugelige Pflanze bildet mit ihren winzigen Blättern dichte, teppichartige Polster aus, die leicht überhängend aus ihrem Pflanzgefäß wuchern. Der Bubikopf wächst mehr in die Breite als in die Höhe: Er wird 10 bis 15 Zentimeter hoch und etwa 25 Zentimeter breit.
Blätter
Die kleinen rundlichen bis leicht herzförmigen Blätter wachsen sehr dicht. Sie stehen wechselständig und sind gelblich grün bis grün. Die Triebe, an denen sie sitzen, sind kurz, sehr zart und weiß, manchmal auch rosa überhaucht.
Blüten

Man muss schon ganz genau hinsehen, um die winzigen weißen Blüten des Bubikopfs zu entdecken. In Zimmerkultur blüht er leider nur sehr selten
In Kultur blüht der Bubikopf nicht oder nur sehr selten. Seine Blüten sind winzig, weiß und sternförmig. Obwohl recht unscheinbar, treten sie, wenn sie sich denn zeigen, in einer solchen Fülle auf, dass sie einen sehr schönen Anblick bieten und den gesamten Pflanzenschopf überziehen.
Standort
Als Standort benötigt der Bubikopf einen ganzjährig hellen bis halbschattigen Platz, ohne direkte Sonneneinstrahlung. Je dunkler der Standort, desto länger werden seine Triebe und desto spärlicher die Blätter. Ansonsten sind Bubiköpfe sehr anpassungsfähig und fühlen sich bei ganz normaler Zimmertemperatur wohl. Fünf Grad Celsius sollten allerdings nicht unterschritten werden. Nichtsdestotrotz lieben sie frische Luft und können im Sommer sogar an einen geschützten Platz im Freien umziehen.

Wer braucht schon einen Teppich?
Substrat
An sein Substrat stellt der Bubikopf keine besonderen Ansprüche – er gedeiht in jeder handelsüblichen Blumenerde. Der optimale pH-Wert liegt zwischen fünf und sieben.
Gießen
Halten Sie die Pflanzen mäßig, aber konstant feucht. Ein bisschen zu viel Wasser ist dabei besser als zu wenig. Einmal ausgetrocknet, sind die zarten Blättchen nämlich meist nicht mehr zu retten. Gegossen wird am besten über einen Untersetzer. Nach etwa einer Stunde hat sich der Wurzelballen vollgesogen und Sie können das überschüssige Wasser entfernen.
Düngen
Von März bis August wird der Bubikopf alle vier Wochen normal dosiert gedüngt. Verwenden Sie dazu einen Blumenvolldünger. Dieser sollte, wie das Gießwasser, über die Wurzeln verabreicht und nicht von oben in die Pflanze gegossen werden.
Umtopfen
Im Frühjahr ist der richtige Zeitpunkt, um den Bubikopf umzutopfen. Als Gefäße eignen sich für die gerade in jungen Jahren sehr wuchsfreudige Pflanze breite, flache Schalen mit gutem Wasserabzug oder auch Ampeln. Sie können den Bubikopf jährlich umtopfen und im selben Zug gleich teilen (siehe Vermehrung): Das hält die Pflanze jung und ihren Wuchs ansprechend dicht.
Schneiden
Wuchert der Bubikopf zu stark, können Sie die Triebe problemlos zurückschneiden und wieder in die gewünschte Form bringen. Auch einen völlig anderen "Haarschnitt" nimmt einem die pflegeleichte Pflanze nicht übel. Ein regelmäßiger Schnitt im eigentlichen Sinn ist aber nicht notwendig.
Sorten
Die Sorten des Bubikopfs zeigen unterschiedliche, zum Teil sogar panaschierte Laubfärbungen. Die Blätter der Soleirolia soleirolii 'Aurea' sind zum Beispiel goldgrün, die der Soleirolia soleirolii 'Argentea' schimmern silbrig.

Pflanzt man mehrere Sorten des Bubikopfs nebeneinander, bilden sie schon bald einen bunten Teppich
Vermehrung
Die Vermehrung ist bei Bubiköpfen sehr einfach. Die Pflanzen werden im Frühling, in einem Aufwasch mit dem Umtopfen, vorsichtig in mehrere Teile getrennt und einzeln in flache Töpfe oder Schalen gesetzt. Das hält den Wuchs schön kompakt. Sie können aber auch Stecklinge nehmen und diese in feuchtes Substrat geben, in dem die Triebe bei normaler Zimmertemperatur sehr bald wurzeln und neue Blätter ausbilden. Für einen schön dichten Wuchs setzen Sie gleich mehrere Stecklinge in einen Topf.
Krankheiten und Schädlinge
Der Bubikopf ist äußerst robust und wird nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Allerdings reagiert er auf Kulturfehler sehr empfindlich. Unregelmäßiges Gießen oder gar Austrocknen führen oft zu Blattflecken, zum Verkahlen – oder die Pflanze geht vollständig ein.