Buchsbaumzünsler-Befall in drei Schritten beseitigen
Im April legt die erste Buchsbaumzünsler-Generation ihre Eier ab. Hier erklären wir Ihnen, welche drei Schritte wichtig sind, um stark befallene Pflanzen zu retten.

Die Raupen des Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis) vernichten in kurzer Zeit ganzen Buchsbaumbestände
Buchsbaum-Fans haben seit rund zehn Jahren einen neuen Erzfeind: den Buchsbaumzünsler. Der kleine, aus Ostasien eingewanderte Schmetterling sieht zwar harmlos aus, seine Raupen sind jedoch äußerst gefräßig: Sie fressen sowohl die Blätter der Buchsbäume als auch die Rinde der jüngeren Triebe. Befallene Pflanzen können daher so stark geschädigt werden, dass sie im äußeren Bereich nur noch kahle dürre Triebe tragen.
Viele Hobbygärtner machen daraufhin kurzen Prozess und trennen sich von ihren immergrünen Lieblingen. Das muss jedoch nicht sein, denn mit etwas Geduld und ein paar geeigneten Maßnahmen bekommen Sie das Problem in den Griff – und zwar ohne den Einsatz von aggressiver Chemie. Wie Sie dabei vorgehen, erklären wir Ihnen hier.
Schritt 1: Vom Buchsbaumzünsler stark befallene Buchsbäume zurückschneiden
Wenn Sie an Ihren Buchsbäumen die Raupen des Buchsbaumzünslers entdecken, sollten Sie zuerst nachschauen, wie stark der Befall ist. Wenn nach kurzer Inspektion bereits mehrere Gespinste sichtbar werden, können Sie davon ausgehen, dass sich in Ihrem Buchsbaum etliche Zünslerraupen tummeln. Sie sind schwer zu entdecken, weil sie sich vor allem im Innern der Krone aufhalten und sich mit ihrer grüngelben Farbe gut zu tarnen wissen.

Gespinste, Kothäufchen und angefressene Blätter sind eindeutige Hinweise auf einen Buchsbaumzünsler-Befall
Tragen einige Triebe bereits angefressene oder verwelkte Blätter, ist ein kräftiger Rückschnitt der Sträucher unumgänglich: Schneiden Sie alle Hecken, Einfassungen und Formgehölze etwa um die Hälfte ihrer Höhe und Breite auf das Grundgerüst zurück. Das macht den Pflanzen nichts aus, denn der Buchsbaum ist sehr schnittverträglich und treibt auch aus älteren Ästen problemlos wieder durch. Werfen Sie das Schnittgut gleich in einen Gartensack. Sie können es an einer entlegenen Stelle im Garten kompostieren oder verbrennen. Nach dem Rückschnitt und der weiteren Behandlung werden die Buchsbäume mit Hornmehl gedüngt, um den neuen Austrieb zu unterstützen.
Schritt 2: Pflanzen mit dem Hochdruckreiniger durchsprühen
Nach dem Rückschnitt gilt es, möglichst viele der noch verbliebenen Raupen aus den Buchsbäumen zu entfernen. Das geht mit einem Hochdruckreiniger besonders schnell und effizient: Bevor Sie beginnen, sollten Sie auf einer Seite der Einfassung oder Hecke ein Kunststoffvlies oder eine Folienbahn auslegen. Damit diese unter dem Druck des Wasserstrahls nicht hochfliegt, wird die Seite, die der Hecke zugewandt ist, mit Steinen beschwert. Anschließend blasen Sie Ihre Buchsbaumhecke von der anderen Seite bei maximalem Wasserdruck mit dem Hochdruckreiniger durch. Halten Sie die Sprühdüse ruhig in die Krone hinein – der Buchsbaum verliert dabei zwar einige seiner Blätter, aber Sie erwischen auf diese Weise auch die meisten Zünslerraupen. Sie landen auf der Folie und müssen dort zeitnah eingesammelt werden, damit sie nicht in die Buchsbäume zurückkriechen. Setzen Sie die eingesammelten Raupen einfach weit entfernt von Ihren Buchsbäumen auf der grünen Wiese wieder aus.
Schritt 3: Bio-Insektizide gegen letzte Buchsbaumzünsler-Raupen
Trotz der oben genannten Maßnahmen sollten Sie Ihre Buchsbäume zum Schluss noch einmal mit einem Insektizid behandeln, um auch die letzten Buchsbaumzünsler-Raupen zu beseitigen. Biologische Präparate, die sich für diesen Zweck sehr gut eignen, sind Mittel mit dem Wirkstoff "Xen Tari": Es handelt sich um ein schmarotzendes Bakterium namens Bacillus thuringiensis, das von einem japanischen Pflanzenschutzmittel-Hersteller entdeckt und auf den Markt gebracht wurde. Das Bakterium dringt durch Körperöffnungen in die Zünslerraupen ein, vermehrt sich im Innern und sondert ein giftiges Stoffwechselprodukt ab, das die Insektenlarven absterben lässt. Ausgebracht wird das Mittel als wässrige Dispersion mit einem herkömmlichen Sprühgerät. Achten Sie darauf, auch das Kroneninnere der Buchsbäume von allen Seiten gut zu benetzen. Die Präparate können übrigens gegen viele Arten von Schädlingsraupen eingesetzt werden und sind auch für Obst- und Gemüsekulturen im Haus- und Kleingarten zugelassen.

Die erwachsenen Buchsbaumzünsler ernähren sich vom Nektar verschiedenster Blütenpflanzen. Dennoch ist ihr gehäuftes Auftreten ein Alarmsignal
Buchsbaumzünsler bilden pro Jahr meist zwei, bei sehr günstigem Witterungsverlauf im Südwesten auch drei Generationen. Erfahrungsgemäß sind die optimalen Zeiträume für den Einsatz von Bacillus thuringiensis Ende April und Mitte Juli. Je nach Witterungsverlauf können sie sich aber auch nach vorn oder hinten verschieben. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte mehrere Gelbtafeln oder spezielle Buchsbaumzünsler-Fallen in der Nähe der Buchsbäume aufhängen. Wenn sich darin die ersten Falter sammeln, wird sieben Tage später das Mittel ausgebracht.