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Buchweizen

Gesundes Pseudogetreide, beliebte Gründüngung und Bienenweide – Buchweizen hat zahlreiche Vorzüge. So pflanzen, pflegen und ernten Sie das Knöterichgewächs.

Herkunft

Der Echte oder Gewöhnliche Buchweizen (Fagopyrum esculentum) gehört zur Gattung Buchweizen (Fagyprum) innerhalb der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Bei Buchweizen handelt es sich um sogenanntes Pseudogetreide: Er gehört zwar nicht zur Familie der Süßgräser (Poaceae), wird aber ähnlich wie Getreide verwendet. Sein alternativer Name "Heidekorn" weist auf seine Ursprünge aus nicht christlichen Ländern, wahrscheinlich der Türkei und dem asiatischen Raum, hin. In unseren Gefilden wird Buchweizen seit dem 13. Jahrhundert angebaut. Im Mittelalter war er eine bewährte Alternative zu Roggen, Hafer und Weizen. Als alte Kulturpflanze wird Fagopyrum esculentum vor allem als Zweitfrucht auf abgeerntete Getreidefelder gesät. Aufgrund seiner öl- und stärkehaltigen Früchte wird Buchweizen in der Vollwertküche, von Menschen mit Glutenunverträglichkeit sowie Vegetariern und Veganern sehr geschätzt.

Aussehen und Wuchs

Bei Buchweizen handelt es sich um eine einjährige, krautige und rasch wachsende Pflanze. Die eher schwachen Faserwurzeln reichen bis zu einem Meter tief, wurzeln aber auch gern oberflächlich. An den rot überlaufenen, 50 bis 70 Zentimeter hohen und stark verzweigten Stängeln sitzen herzförmige, ganzrandige Blätter. Ab Juni erscheinen in den Achseln der Hochblätter zahlreiche, in lockeren Trauben stehende, kleine weiße oder rötliche Blüten. Diese locken zahlreiche Insekten an, von denen sie bestäubt werden. Aus den Blüten reifen anschließend essbare, braune, nussähnliche Früchte heran.

nussartige Früchte des Buchweizens

Ab August sind die nussartigen braunen Früchte des Buchweizens erntereif

Standort und Boden

Egal ob trocken oder moorig: Buchweizen wächst besonders gut auf leichten, sauren Böden. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein.

Fruchtfolge und Mischkultur

Was die Fruchtfolge und Mischkultur betrifft, gibt es keine besonderen Ansprüche, da Buchweizen auch mit sich selbst verträglich ist. Besonders gut eignet sich Buchweizen als Gründüngung, da er Quecken und andere Unkräuter unterdrückt und den Boden gut für den Gemüseanbau vorbereitet. Er bietet sich aufgrund seiner kurzen Keimdauer für alle abgeernteten Beete an. Man kann die Pflanzen nach der Blüte und vor dem ersten Frost mit in den Boden einharken und als Schutz auf dem Beet belassen. Während der Blüte ist er eine beliebte Bienenweide.

Aussaat

Sie können Buchweizen breitwürfig etwa drei Zentimeter tief und relativ dünn aussäen. Wählen Sie sieben bis zehn Gramm Saatgut pro Quadratmeter. Da Buchweizen frostempfindlich ist, sollte dies erst nach den letzten Frösten, etwa ab Mai, geschehen. Zur Gründüngung sät man Buchweizen normalerweise ab Juli bis Mitte August aus. Als Saatgut eignet sich ungeschälter Buchweizen aus dem Reformhaus oder dem Bio-Supermarkt. Die Kulturdauer beträgt etwa zehn bis zwölf Wochen. Man sollte ihn stets so aussäen, dass man die Früchte noch vor den ersten Frösten ernten kann.

Pflege

Buchweizen ist sehr genügsam und breitet sich auch ohne Pflegemaßnahmen zügig aus. Aber Achtung: Nach einem Schnitt treibt er nicht wieder aus.

Ernte und Verwertung

Der ideale Erntezeitpunkt von Buchweizen ist schwierig zu bestimmen, da die Samen nach und nach reifen. Meist ist das Pseudogetreide Ende August erntereif, wenn die unteren Blätter abgefallen und drei Viertel der Körner hart sind. Schneiden Sie die Samenstände am besten mit einer Sichel ab, dreschen Sie die Körner aus und reinigen Sie die Nüsschen mithilfe eines Siebes. Ebenso können Sie die Körner mit einer Haushaltsmühle mahlen und anschließend mit einem Mehlsieb reinigen. Lagern Sie die Buchweizen-Körner kühl und trocken in einem Stoffsack – so sind diese lange haltbar.

Buchweizen als Nahrungsmittel

Die Körner des Buchweizens können gemahlen und dann weiterverarbeitet werden – zum Beispiel zu Pfannkuchen oder Brei

Buchweizen als gesundes Scheingetreide

Aus dem Buchweizenmehl können Sie Pfannkuchen, Grütze oder Fladenbrot herstellen. Da die Früchte kein Klebereiweiß (Gluten) enthalten, eignen sie sich gut für Menschen mit Zöliakie und als Ersatz für kohlenhydratreiche Nahrungsmittel und Speisen. In Frankreich werden Galettes häufig aus Buchweizenmehl hergestellt, in der japanischen Küche sind die aus Buchweizen hergestellten Soba-Nudeln beliebt.

Buchweizen als Heilpflanze bei Venenleiden

Nicht nur in der Vollwertküche ist Buchweizen mit seinen Körnern eine beliebte Pflanze. In der Naturheilkunde schätzt man das Knöterichgewächs als Heilpflanze vor allem wegen seines Wirkstoffs Rutin. Der sekundäre Pflanzenstoff hilft gezielt Menschen mit Venenproblemen wie Krampfadern. Der Inhaltsstoff kann Schwellungen im Bein verhindern, indem er die Durchlässigkeit der Blutgefäßwände verringert und so weniger Wasser ins Gewebe gelangt. Venenpatienten übergießen einen Esslöffel Buchweizen-Kraut mit einer Tasse kochendem Wasser, lassen die Mischung 10 bis 15 Minuten ziehen und trinken täglich zwei bis drei Tassen davon über einen längeren Zeitraum hinweg.

Krankheiten und Schädlinge

Beim Buchweizen sind kaum Krankheiten und Schädlinge bekannt.

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