Chinesische Hanfpalme
Trachycarpus fortunei
Mit diesen Tipps zur Pflanzung und Pflege kultivieren Sie die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) auch in unseren Breiten erfolgreich auf der Terrasse.
Steckbrief
- Wuchshöhe
- von 200 cm bis 400 cm
- Wuchseigenschaften
-
- schirmförmig
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- gelb
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- Rispen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- fächerförmig
- gestielt
- Blatteigenschaften
-
- immergrün
- Fruchtfarbe
-
- schwarz
- blau
- Fruchtform
-
- Beere
- Licht
-
- absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch
- ph-Wert
-
- neutral bis schwach sauer
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blattschmuck
- malerischer Wuchs
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Verwendung
-
- Pflanzgefäße
- Wintergarten
- Gartenstil
-
- Dachgarten
- Mediterraner Garten
- Topfgarten
Herkunft
Die Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) oder Chinesische Hanfpalme zählt botanisch zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Burma über China bis nach Japan. Vereinzelt findet man die Hanfpalme auch im Himalaya-Gebiet, wo sie in Höhen von bis zu 2.400 Metern wächst. Weil die robuste Palme ebenso gut mit Meeresklima wie mit Höhenluft zurechtkommt, hat sich Trachycarpus fortunei mittlerweile selbst in Europa etabliert und wächst wild sowohl in Italien als auch in den milden Küstenregionen Englands, Schottlands und Irlands.
Eingeführt wurde die Hanfpalme bereits 1795 in Frankreich, keine 50 Jahre später kam sie in Deutschland und England an, wo sie aufgrund ihres palmenartigen Aussehens sofort begeisterte Anhänger fand und zahlreiche Salons und Wintergärten schmückte. Im asiatischen Raum kommt Trachycarpus fortunei nach wie vor eine wirtschaftliche Bedeutung zu: Man verwendet die Fasern zur Herstellung von Flechtwerk, Tauen und Matten, während das Holz wegen seiner hohen Witterungsbeständigkeit als Baumaterial geschätzt wird. Auch der deutsche Trivialname "Hanfpalme" spielt auf die festen Fasern der Pflanze an, die an der Basis der einzelnen Blattwedel zu finden sind und einen wertvollen natürlichen Rohstoff darstellen.
Wuchs
Bei der Hanfpalme handelt es sich um eine optisch sehr ansprechende, immergrüne Fächerpalme. Sie wächst aufrecht mit einem schlanken, unverzweigten Stamm, der dicht behaart und von abgestorbenen Blattansätzen besetzt ist. An seinem Ende sitzen die großen, dekorativen Blattwedel von Trachycarpus fortunei und bilden einen schirmförmigen Schopf. Je nach Klima wird die Hanfpalme zwischen vier und zwölf Metern hoch. Als Kübelpflanze erreicht sie in unseren Breiten im Schnitt zwei bis vier Meter Höhe, wobei sie in der Anfangszeit jährlich etwa um 15 Zentimeter zulegt und sechs bis acht neue Blätter ausbildet.
Blätter
Die Blätter der Hanfpalme sind 50 bis 90 Zentimeter lang und hand- beziehungsweise fächerförmig angeordnet. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, während die Unterseite bläulich-weiß ist und manchmal wie gestreift wirkt. Die Blätter sitzen endständig an langen, kräftigen Blattstielen, die an den Rändern mit winzigen Dornen bewehrt sind.
Blüten
Die 30 bis 60 Zentimeter langen Blütenrispen von Trachycarpus fortunei bestehen aus kleinen sternförmigen Einzelblüten. Sie sind auffällig gelb gefärbt und zeigen sich von Mai bis Juni in großer Zahl.

Die Blütenrispen der Hanfpalme können ein imposantes Ausmaß erreichen
Früchte
Neben den Blüten sind auch die Früchte der Hanfpalme ein echter Blickfang. Es handelt sich dabei um blauschwarze, leicht bohnenförmige Beeren. Sie werden etwa 12 Millimeter groß. Der botanische Name "Trachycarpus" bezieht sich auf die Fruchtstände der Pflanze an: Das griechische "trachos" steht für rau und "karpos" für Frucht.
Standort
Die Hanfpalme steht am liebsten ganzjährig hell, bevorzugt einen sonnigen bis leicht halbschattigen Standort. Von Mai bis September sollte sie unbedingt im Freien – auf der Terrasse oder einem großen Balkon – stehen. Vermeiden Sie es, die Pflanze zu sehr dem Wind auszusetzen: Die langen Blattstiele können leicht knicken. Außerdem neigt die hochgewachsene und etwas "kopflastige" Hanfpalme zum Umkippen, was ein exponierter Stand natürlich noch begünstigt.
Substrat
Trachycarpus fortunei entwickelt sich am besten in lehmig-sandigem Substrat, das humusreich, aber nur mäßig nährstoffreich ist. Außerdem sollte es locker und durchlässig sowie leicht sauer sein.
Gießen
Halten Sie den Wurzelballen der Hanfpalme stets gleichmäßig feucht. Im Winter fällt das Gießen zwar sparsamer aus, die Erde darf aber trotzdem nie ganz austrocknen. Grundsätzlich gilt: Die Hanfpalme kommt besser mit kurzzeitiger Trockenheit zurecht als mit Staunässe.
Düngen
Die Hanfpalme wird nur in der Wachstumszeit, also von März bis Oktober, gedüngt. Gute Ergebnisse erzielen Sie mit Langzeitdünger oder Sie geben wöchentlich etwas schwach dosierten Flüssigdünger mit ins Gießwasser.
Umtopfen
Etwa alle vier Jahre wird die Hanfpalme umgetopft. Da die Wurzeln von Trachycarpus fortunei sehr in die Tiefe wachsen, ist ein großes Pflanzgefäß angemessen. Außerdem sollte es massiv sein und über ausreichend Gewicht verfügen, um der Kübelpflanze einen sicheren Stand zu bieten.
Schneiden
Schneiden müssen Sie Ihre Hanfpalme nicht, den beeindruckenden Habitus bildet sie auch ganz ohne Zutun aus. Vertrocknete oder geknickte Blattwedel können aber – allein, um die ansprechende Optik zu erhalten – nah am Stamm entfernt werden.
Sonstige Pflege

Selbst bei optimalen Kulturbedingungen entwickelt die Hanfpalme in unseren Breiten nur selten Früchte
Da Trachycarpus fortunei verhältnismäßig lange im selben Topf verbleibt, sollte man gelegentlich im Frühjahr die oberste Erdschicht durch frisches Substrat ersetzen. Stark verdichtetes Substrat wird etwas aufgelockert. Achtung: Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um die Wurzeln nicht zu verletzen.
Überwinterung
Sofern Sie über ausreichend Platz (und eine Sackkarre) verfügen, gestaltet sich die Überwinterung der Hanfpalme als sehr unkompliziert. Im Grunde fühlt sich die Kübelpflanze an jedem frostfreien Standort wohl. Das Winterquartier kann sowohl hell als auch dunkel sein. Nach einer dunklen Überwinterung ist allerdings eine stückweise Gewöhnung an Licht ratsam, sonst drohen Blattverbrennungen. Eingeräumt wird die Hanfpalme in der Regel erst Ende September/Anfang Oktober. Zurück ins Freie kann sie ab April/Mai. In milden Regionen kann man Trachycarpus fortunei – ähnlich wie die Honigpalme (Jubaea chilensis) – tatsächlich auch auspflanzen. Hier sollte man aber ab -6 Grad Celsius unbedingt für einen Winterschutz im Wurzelbereich sorgen.
Vermehrung
Die Vermehrung gelingt durch Aussaat, dauert aber relativ lange, da die Samen der Hanfpalme eine Keimzeit zwischen 2 und 4 Monaten haben. Stellen Sie die Töpfe an einem hellen und warmen Standort mit Temperaturen von 20 bis 25 Grad Celsius auf. Da die Hanfpalme bei uns nur selten fruchtet, muss man dabei in der Regel auf Saatgut aus dem Handel zurückgreifen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Hanfpalme ist sehr robust. Gelegentlich können Schildläuse auftreten. Extreme Lufttrockenheit führt auf Dauer zu vertrockneten Blattspitzen.