Chinesische Ulme
Ulmus parvifolia
Ob ausgepflanzt im Garten oder als Bonsai in der Schale: Die Chinesische Ulme bezaubert auf vielfältige Art und Weise. Hier kommen unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Baum
- Wuchshöhe
- von 1000 cm bis 2000 cm
- Wuchseigenschaften
-
- kugelförmig
- aufrecht
- Blütenfarbe
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- grün
- weiß
- Blütezeit (Monat)
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- September bis Oktober
- Blütenform
-
- Büschel
- unscheinbar
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
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- eiförmig
- elliptisch
- gesägt
- verkehrt eiförmig
- Fruchtform
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- Nussfrucht
- Licht
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- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
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- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- frisch bis feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
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- Blattschmuck
- Rindenschmuck
- malerischer Wuchs
- Winterhärte
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- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Verwendung
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- Einzelstellung
- Hausbaum
- Landschaftsgehölz
- Straßenbegrünung
- Kalthaus
- Gartenstil
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- Japangarten
- Parkanlage
- Topfgarten
Herkunft
Die Chinesische Ulme (Ulmus parvifolia) ist ein schmuckvoller Baum aus der Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae). Ihr Name weist bereits darauf hin: Ihre Heimat liegt in Ostasien. Dabei gedeiht sie nicht nur in China, sondern auch in Japan, Korea und Taiwan.
Wuchs
Die Chinesische Ulme bildet einen kurzen Stamm und eine breite Kugelkrone aus. Dabei erreicht der sommergrüne Baum Wuchshöhen zwischen 10 und 20 Metern – im Vergleich zu anderen Ulmen bleibt er damit mittelgroß. Bei älteren Stämmen löst sich die Borke in großen, rundlichen Fetzen ab. Die rötlichen Lentizellen – Poren im Korkmantel – sind dann deutlich sichtbar. Gerne wird Ulmus parvifolia auch als kleines Bonsai-Bäumchen gezogen.
Blätter
An den behaarten Trieben von Ulmus parvifolia entwickeln sich zwei bis fünf Zentimeter lange Blätter. Sie erscheinen elliptisch bis eiförmig, oftmals auch verkehrt-eiförmig. Auf der Oberseite sind sie glatt und glänzend, auf der Unterseite sind sie anfangs weich behaart. Die Ränder der Blätter sind in der Regel einfach gesägt. Spät im Herbst wirft die Chinesische Ulme ihr Laub ab.

Die Chinesische Ulme, hier die Sorte ‘Athena’, entwickelt sich zu einem anmutigen Baum mit dichter Krone
Blüten
Im September und Oktober öffnen sich die unscheinbaren, grünlich-weißen Blüten der Chinesischen Ulme in achselständigen Büscheln.
Früchte
Aus den Blüten entwickeln sich etwa ein Zentimeter lange Nussfrüchte, die von häutigen Flügeln eingefasst sind.
Standort
Die Chinesische Ulme bevorzugt einen sonnigen, warmen Platz, gedeiht aber auch im Halbschatten.
Boden
Der Boden für die tiefwurzelnden Bäume sollte tiefgründig, nährstoffreich und tendenziell feucht sein. Ansonsten ist Ulmus parvifolia recht anpassungsfähig.
Pflanzung
Die Pflanzung der Chinesischen Ulme ist im Frühjahr oder Herbst möglich. Lockern Sie die Erde im Pflanzloch auf und sorgen Sie für eine gute Drainage aus Sand oder Kies. Ganz entscheidend ist das Wässern der Bäume vor und nach der Pflanzung.
Pflege
Besonders in jungen Jahren muss Ulmus parvifolia ausreichend gegossen werden. Im Frühjahr empfiehlt sich eine Gabe Kompost.
Schnitt
Damit sich ihre rundliche Krone frei entwickeln kann, lässt man die Chinesische Ulme im Garten in der Regel ungeschnitten – maßvolles Auslichten ist jedoch meist kein Problem. Anders sieht es bei den Bonsai-Bäumchen aus: Damit sie kompakt bleiben, schneidet man im Frühjahr die letztjährigen Triebe um die Hälfte auf zwei oder drei Augen zurück. Auch die neu erscheinenden Triebe schneidet man im Laufe des Sommers mehrmals leicht zurück, sodass der Bonsai mit der Zeit die gewünschte Form annimmt.
Winterschutz
In unseren Breiten benötigt Ulmus parvifolia keinen Winterschutz. Als Bonsai überwintert die Chinesische Ulme am besten bei 5 bis 15 Grad Celsius an einem hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Verwendung
Die Chinesische Ulme eignet sich für große Gärten, wobei die zierlichen, strauchartig wachsenden Sorten durchaus auch in kleineren Gärten Platz finden. Am besten wirkt der Baum in Einzelstellung. Gerne wird er auch in Parks und zur Straßenbegrünung eingesetzt.

Die Chinesische Ulme wird häufig als Bonsai gezogen
Bei Hobbygärtnern ist die Erziehung von Ulmus parvifolia als Bonsai äußerst beliebt. Das Bäumchen kann zwar das ganze Jahr über im Zimmer gehalten werden, im Sommer fühlt es sich allerdings auf dem Balkon oder der Terrasse wohler. Da die Chinesische Ulme zu den Kalthauspflanzen zählt, sollte sie im Winter unbedingt kühl stehen – zum Beispiel in einem unbeheizten Wintergarten oder Gewächshaus.
Sorten
Wer auf der Suche nach einer Chinesischen Ulme mit zierlichem Wuchs für den Garten ist, wird bei den Sorten ‘Frosty’ und ‘Geisha’ fündig. Beide Sorten wachsen strauchig. ‘Frosty’ besitzt dünne Blätter mit weiß gefärbten Zähnen, während ‘Geisha’ sehr kleine, grüne Blätter mit weißem Rand ausbildet. Eine Zwergsorte mit zierlichen Blättern ist ‘Hokkaido’.
Vermehrung
Die reine Art lässt sich durch Aussaat vermehren. Dazu überwintert man die Samen, die von September bis Oktober reif werden, und sät sie frühestens Ende April nach einer achtwöchigen Kaltstratifikation aus. Möglich ist auch eine Vermehrung durch Kopfstecklinge, die im Juni oder Juli geschnitten werden. Die Sorten werden in der Regel veredelt.
Krankheiten und Schädlinge
Die Chinesische Ulme ist relativ resistent gegen die Holländische Ulmenkrankheit – die gefürchtete Pilzkrankheit wird auch Ulmensterben genannt. Was Schädlinge betrifft, können Blattläuse und Schildläuse an Ulmus parvifolia auftreten.