Chinesischer Judasbaum
Cercis chinensis
Der Chinesische Judasbaum ist mit seinen auffallenden violettroten Blüten, die sich teils direkt am Stamm öffnen, ein Schmuckstück unter den Frühlingsblühern. So pflanzen und pflegen Sie Cercis chinensis in Ihrem Garten.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Kleinbaum
- Strauch
- Wuchshöhe
- von 200 cm bis 1000 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- violett
- rot
- Blütezeit (Monat)
-
- April bis Mai
- Blütenform
-
- 5-zählig
- Einzelblüte
- Gruppen
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- herzförmig zugespitzt
- rundlich
- Blatteigenschaften
-
- Herbstfärbung
- Fruchtfarbe
-
- braun
- rot
- Fruchtform
-
- Hülse
- Fruchteigenschaften
-
- lange haftend
- Licht
-
- sonnig bis absonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis feucht
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Fruchtschmuck
- Blattschmuck
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Verwendung
-
- Einzelstellung
- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Blumengarten
- Innenhof
- Japangarten
- Parkanlage
- Steingarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Chinesische Judasbaum gehört zur Gattung der Judasbäume. Er ist sowohl mit dem in Südeuropa und Asien verbreiteten Gewöhnlichen Judasbaum (Cercis siliquastrum) wie mit dem nordamerikanischen Kanadischen Judasbaum (Cercis canadensis) verwandt. In seiner Heimat China wächst er meist zu einem kleinen Baum heran. Bei uns gedeiht er eher als großer Strauch. Im Handel wird hauptsächlich die klein bleibende Sorte Cercis chinensis ‘Avondale’ angeboten.
Wuchs
Das sommergrüne Gehölz Cercis chinensis wächst straff aufrecht, die Äste verzweigen sich meist dicht über dem Boden. Im weiteren Verlauf bildet sich oft eine breite Krone aus – vasenförmig nennt man das. Die maximale Höhe liegt bei zehn Metern. Die Sorte ‘Avondale’ bleibt sehr viel kleiner, in zehn Jahren erreicht sie kaum zwei Meter. Der Chinesische Judasbaum bildet eine Herzwurzel aus.
Blätter
Die rundlichen grünen Blätter glänzen oberseits, sie sind sieben bis zwölf Zentimeter lang und fühlen sich ledrig an. Sie sind etwas länger als breit – beim Kanadischen Judasbaum ist das genau umgekehrt. Das Laub von Cercis chinensis ist außerdem immer unbehaart. Die Blätter enden in einer Spitze, die Basis ist dagegen tief herzförmig. Typisch für den Chinesischen Judasbaum ist ein transparenter weißer und knorpeliger Rand, der anfangs rötlich schimmert. Alle Nerven gehen vom am Blattgrund sitzenden Stielansatz aus. Das Laub verfärbt sich im Herbst hellgelb.
Blüten
Die bis zu zwei Zentimeter langen Blüten vom Chinesischen Judasbaum sind violettrot gefärbt und erscheinen in überschwänglicher Fülle gegen Ende April und damit vor der Entfaltung des Laubs. Oft sind Zweige und Stamm unter der Blütenpracht nicht mehr zu sehen. Die Blüte hält bis in den Mai hinein, oft über mehrere Wochen an. Die Blüten stehen in Gruppen von bis zu zwölf beieinander. Die Einzelblüte ist fünfzählig, der glockige Kelch hat fünf kurze Zähne. Im Vergleich zum Kanadischen Judasbaum sind die Blüten vom Chinesischen Judasbaum größer und dunkler. Bei der Sorte ‘Avondale’ zeigen sich schon im jungen Alter die Blüten besonders üppig, oft direkt am Stamm – als Kauliflorie bezeichnet man dieses Phänomen, das bei tropischen Gehölzen verbreitet ist. Die Blüten sind bei Insekten sehr beleibt.
Früchte
Der Chinesische Judasbaum bildet Hülsenfrüchte aus. Die längliche Hülsenfrucht ist an der Bauchseite schwach geflügelt. Mehrere Samen sind darin enthalten. Oft bleiben die Hülsen den Winter über am Trieb.
Standort
Warm, geschützt und sonnig mag es der Chinesische Judasbaum am liebsten, denn er ist wärmeliebend und etwas frostempfindlich.
Boden
Cercis chinensis wächst am besten in einem durchlässigen, gerne kalkhaltigen Boden. Dieser sollte außerdem lehm- und nährstoffreich sein. Trockenheit wird gut toleriert.
Chinesischen Judasbaum pflanzen
Heben Sie für Cercis chinensis ein großzügig bemessenes Pflanzloch im Garten aus, in dem die Wurzeln problemlos Platz finden. Staunasse Schichten beseitigt man durch Zugabe von grobem Sand oder Kies. Man pflanzt wegen der anfänglichen Frostempfindlichkeit am besten im Frühjahr.
Pflege
Vor allem frisch gepflanzte Exemplare vom Chinesischen Judasbaum benötigen einen Winterschutz. Bei im Container wachsenden Vertretern umwickelt man den Topf mit Vlies. Einmal etabliert sollte man das Gehölz nicht mehr versetzen.
Chinesischen Judasbaum schneiden
Die Schere muss man bei dem zierlichen Gehölz selten ansetzen.
Verwendung im Garten
Der Chinesische Judasbaum verschönert Gärten jeder Größe, ebenso Atriumgärten im Topf. Auch im Steingarten kommt er wegen seiner Trockenheitstoleranz gut zurecht. Man kann das lichte Gehölz wunderbar mit Frühlingsblühern, Stauden oder Bodendeckern unterpflanzen.

Mit seinem vasenförmigen Wuchs passt der klein bleibende Chinesische Judasbaum ‘Avondale’ in fast jeden Garten und sorgt mit seiner Blüte für intensive Farbtupfer
Sorten
Die kleinwüchsige Sorte Cercis chinensis ‘Avondale’ ist am häufigsten im Handel zu finden. Diese Sorte ist Träger des Garden Merit der Royal Horticultural Society. Ebenso üppig in Weiß blüht die Sorte ‘Shirobana’, die ebenfalls ein Zwerg bleibt. Sie wird oft als Kleinbaum kultiviert. Der Chinesische Judasbaum ‘Don Egolf’ ist eine ebenfalls in Purpurrot blühende Sorte, die langsam wächst und etwa dreieinhalb Meter hoch und breit wird. Sie ist außerdem steril, sodass sich keine Hülsenfrüchte ausbilden.
Vermehrung
Im September/Oktober geerntete Samen sät man am besten gleich aus. Bei trockenem Saatgut raut man idealerweise die Samenschale auf. Im Sommer ist auch eine Vermehrung über ausgereifte, halb verholzte Kopfstecklinge möglich, ebenso die Absenkerbildung.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge treten am Chinesischen Judasbaum selten auf. Bei unpassendem Standort können Sekundärschädlinge wie Mehltau Probleme bereiten.