Christrosen: Keine Angst vor dem Frost

Strahlend weiße Blüten unterstreichen den winterlichen Charakter der heimischen Christrose (Helleborus niger), die dem Frost trotzt und schon im Januar ihre Blüten öffnet.

Christrose Helleborus

Als Winterblüher trumpfen Christrosen während der frostigen Jahreszeit auf. Von ihren weißen oder rosafarbenen Blüten geht ein besonderer Zauber aus

Die Christrose wird auch Schneerose oder – weniger charmant – Nieswurz genannt, weil aus den Pflanzen früher Niespulver und Schnupftabak hergestellt wurden. Da Blätter und Wurzeln aber hochgiftig sind, gab es bei der Verwendung immer wieder Todesfälle – von einer Nachahmung wird deshalb ausdrücklich abgeraten.

Die bunte Vielfalt der Christrosen

Die große Beliebtheit der Christrosen hat dazu geführt, dass auch Sorten gezüchtet wurden, die schon früher ihre Knospen öffnen, wie zum Beispiel die auch als Weihnachts-Christrose bezeichnete ‘HGC Joseph Lemper’. Ihre Knospen öffnen sich bereits im Dezember. Die bis zu 50 Zentimeter hohe Sorte hat sehr große Blüten.

Für besonders ungeduldige Christrosenfans eignet sich ‘HGC Jakob’ – sie blüht schon im November. Die immergrüne Christrosen-Neuheit wird 30 Zentimeter hoch und eignet sich auch gut zur Bepflanzung von Töpfen oder Blumenampeln. Für Liebhaber besonders romantischer Blüten gibt es zudem gefüllte Christrosen, eine davon ist die ganz neue Sorte ‘Schneeball’. Die kompakt wachsenden Pflanzen sind allerdings bisher nur selten zu bekommen. Doch nicht nur die schönen weißen Christrosen öffnen früh im Jahr ihre Blüten, auch andere Nieswurze, wie die zartgrüne Duftende Nieswurz (Helleborus odoratus) oder die ihr ähnliche Grüne Nieswurz (Helleborus viridis) blühen schon im Februar.

Die Lenzrose

Die ursprünglich vom schwarzen Meer stammende Lenzrose (Helleborus orientalis), ist in unzähligen weiß- und rosafarbenen Varianten sowie Auslesen mit purpurnen oder sogar gelben Blüten erhältlich. Außerdem gibt es viele Sorten mit reizvoll gesprenkelten Blüten wie ‘White Spotted Lady’. Diese extravagante Lenzrose wird 40 Zentimeter hoch. Dass die meisten Lenzrosen erst ab März blühen, ist wohl der Grund für die Namensgebung – und wohl auch der einzige, der einen großen Unterschied zur heimischen Christrose ausmacht. Achtung: Manche Lenzrosen-Sorten wie ‘Metallic Blue’ (Helleborus Orientalis-Hybride) werden nicht aus Stecklingen vermehrt, sondern durch Samen. Das hat zur Folge, dass die Farbgebung der Sorten etwas variiert.

Helleborus orientalis

Hybriden von Helleborus orientalis blühen zur rechten Zeit im Frühjahr

Stinkende Nieswurz

Eine Besonderheit im Helleborus-Sortiment ist die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus), deren abschreckender deutscher Name sich auf den Geruch der Blätter und nicht auf einen fürchterlichen Blütenduft bezieht. Heraus sticht die Art zum einen durch ihre stark gefiederten Blätter, ihre zahlreichen nickenden Blüten und ihren buschigen Wuchs, der sie zu einer schönen Solitärstaude macht. Blütezeit der Immergrünen ist von März bis April. Noch dekorativer als die Wildart ist die Sorte ‘Wester Flisk’ deren hellgrünen Blütenränder oft von einem roten Rand geschmückt werden.

Pflegetipps für Christrosen

Doch egal ob Christrose, Lenzrose oder Nieswurz, alle Helleborus-Arten sind ausgesprochen langlebig und können Jahrzehnte alt werden, ohne dass sie umgesetzt werden müssen. Die langsamwüchsigen Pflanzen werden – am richtigen Platz – mit den Jahren immer schöner. Die Stauden lieben es im Halbschatten oder Schatten von Bäumen und Sträuchern zu wachsen. Nur wenige Ausnahmen wie die Stinkende Nieswurz wachsen auch in der Sonne. Da sie nässeempfindlich sind, brauchen sie einen durchlässigen Gartenboden, der optimalerweise lehm- und kalkhaltig ist. Kein Problem für die meisten Helleborus ist ein im Sommer trockener und schattiger Standort. Worauf die Stauden allerdings empfindlich reagieren sind Wurzelverletzungen, weshalb man sie nicht durch graben oder hacken stören sollte.

Stinkende Nieswurz Helleborus foetidus

Der etwas strenge Blütenduft der Stinkenden Nieswurz (Helleborus foetidus) lockt schon im Januar Fliegen zum Bestäuben an

Christrosen im Herbst pflanzen

Pflanzzeit ist im Oktober, auch wenn die Pflanzen dann noch unscheinbar aussehen. Die beste Wirkung hat die Staude, wenn sie in einer Gruppe von drei bis fünf Pflanzen oder zusammen mit Frühjahrsblühern gesetzt wird. Bei der Pflanzung im Kübel sollte man auf einen ausreichend hohen Topf achten, weil Christrosen Tiefwurzler sind. Mischen Sie Kübelpflanzenerde mit lehmiger Gartenerde und füllen Sie den Boden mit einer Dränageschicht aus Blähton.

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