Cime di Rapa, Stängelkohl
Der Stängelkohl ist ein vitaminreiches Kohlgemüse mit zarten Stängeln und Knospen. Wir erklären Ihnen, wie Pflanzung, Pflege und Ernte gelingen.
Herkunft
Cime di Rapa (Brassica rapa var. cymosa), auch Stängelkohl oder Rappa genannt, ist ein Kohlgemüse aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Wie sein Verwandter, der Rübstiel, ist der Stängelkohl eine Varietät des Mairübchens. Cime di Rapa wird vor allem im südlichen Italien, in den Regionen Apulien und Kampanien, angebaut. Dort ist das Gemüse auch beheimatet. Der Vorteil am Stängelkohl: Er ist eine schnellwüchsige Spezialität, die schon nach wenigen Wochen erntefrisches Grün liefert, ohne einen Kohlkopf auszubilden.
Aussehen und Wuchs
Beim Stängelkohl handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die aus feinen Pfahlwurzeln zarte, fleischige und aufrecht wachsende Stängel ausbildet und insgesamt etwa 80 bis 100 Zentimeter hoch wird. An den Stängeln von Cime di Rapa entwickeln sich weiche, hellgrüne, steil angewinkelte und leicht gezackte Blätter. Die Pflanze schosst sehr schnell und bildet dann goldgelbe Blütentrauben, die denen des Raps ähneln. Noch bevor die Pflanze richtig blüht, wird sie abgeerntet.
Standort und Boden
Cime di Rapa benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. An den Boden stellt der Stängelkohl als Schwachzehrer keine besonderen Ansprüche.
Fruchtfolge und Mischkultur
Gute Nachbarn für Cime di Rapa sind Salat, Spinat, Erbsen, Buschbohnen und Stangenbohnen. Nicht von Vorteil sind Mischkulturen mit anderen Kreuzblütlern. Nach dem Stängelkohl sollte man besser eine Anbaupause von drei Jahren einhalten, um Krankheiten wie der Kohlhernie vorzubeugen.
Aussaat
Sie können den unkomplizierten Stängelkohl vom Frühjahr bis zum Herbst satzweise aussäen. Sogar in den Wintermonaten im unbeheizten Gewächshaus ist eine Kultur möglich. Säen Sie die Samen dünn aus, entweder breitwürfig oder in Reihen mit einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern, und zwar etwa ein bis zwei Zentimeter tief. Nach der Keimung, die nur ein bis zwei Wochen dauert, vereinzelt man die Pflänzchen auf einen Abstand von vier bis sechs Zentimetern.
Pflege
Da sich der Stängelkohl durch eine kurze Kulturdauer auszeichnet, braucht er keine intensive Pflege. Es genügt, den Boden ab und an zu hacken, um ihn zu lockern und von Unkraut zu befreien. Außerdem sollten Sie das Gemüse regelmäßig gießen, besonders während längerer Trockenzeiten. Eine Düngung des Stängelkohls ist nicht notwendig.
Ernte und Verwertung
Sie können Cime di Rapa meist schon fünf bis sieben Wochen nach der Aussaat ernten, wenn die Pflanzen etwa 20 bis 30 Zentimeter hoch sind. Die Knospen und ersten Blüten, die sich dann bilden, schmecken zart und können mitgegessen werden. Schneiden Sie die Stiele mitsamt Knospen und Blütentrieben ähnlich wie beim Rübstiel dicht über dem Boden ab. Da der Stängelkohl bei Zimmertemperatur nur ein bis zwei Tage haltbar ist, sollten Sie immer nur so viel Masse abernten, wie Sie direkt verwerten können. Den aromatisch aber eher mild schmeckenden Stängelkohl kann man dünsten und mit Salz und Pfeffer würzen. In Italien wird das Gemüse oft mit Essig und Öl angemacht oder in Salzwasser blanchiert und mit Sahne verfeinert. Er schmeckt als Gemüsebeilage, zu Pasta, Pizza oder als vegetarisches Hauptgericht. Roh ist er eine alternative Salat-Zutat und kann zu Smoothies verarbeitet werden.

Orecchiette mit Cime di Rapa ist ein traditionelles Gericht aus Apulien
Sortentipps
Vom Stängelkohl gibt es einige Sorten, die sich in der Kulturdauer und dem Anbauzeitraum unterscheiden.‘Trentina’ ist ideal für den Frühjahrsanbau. Die Sorte ‘Quarantina’ bildet relativ große Blätter aus und ist nach 35 bis 40 Tagen bereit zum Ernten. ‘Sessantina’ ist eine mittelspäte Sorte mit leicht bitterem Geschmack, die sich für den Anbau im Herbst eignet.
Krankheiten und Schädlinge
Da der Stängelkohl zügig wächst, sind Pflanzenkrankheiten eher selten. Als Schädlinge können Blattläuse und Erdflöhe auftreten. Vorbeugend hilft es, die Pflanzen ausreichend zu gießen und eventuell auf Gemüseschutznetze zurückzugreifen.