Clematis-Sorten: Blütenpracht von Frühling bis Herbst

Clematis-Sorten gibt es in fast allen Farben. Mit dieser Auswahl können Sie sich die ganze Saison über an neuen Clematis-Blüten erfreuen.

Clematis Nelly Moser

Ein Klassiker unter den Clematis-Hybriden ist die fein gemusterte ‘Nelly Moser’

Die auffälligen Blüten der zahlreichen Clematis-Sorten stehen bei Hobbygärtnern nach wie vor hoch im Kurs. Besonders beliebt sind die großblumigen Clematis-Hybriden, die ihre Hauptblütezeit im Mai und Juni haben. Nicht so bekannt sind die sogenannten botanischen Arten. Viele blühen während der Blühpause der Hybriden, sodass Sie mit einer geschickten Kombination von April bis Oktober eine ununterbrochene Blütenpracht genießen können.

Empfehlenswerte Clematis-Sorten im Überblick
  • Frühblühende Clematis-Sorten: Clematis alpina ‘Ruby’, Clematis macropetala ‘White Lady’
  • Mittelfrüh blühende Clematis-Sorten ‘Asao’, ‘Nelly Moser’ oder ‘Wada’s Primerose’
  • Spätblühende Clematis-Sorten: Clematis viticella ‘Etoile Violette’, Clematis x fargesioides ‘Paul Farges’

Clematis-Sorten richtig schneiden

Viele Clematis-Sorten entwickeln eine enorme Wuchskraft und erklimmen im Nu Bäume und Sichtschutzwände. Bei einigen der Kletterpflanzen muss man regelmäßig nachschneiden, um die Blühwilligkeit zu erhalten. Beim Schneiden der Clematis gibt es aber je nach Gruppe Unterschiede hinsichtlich des Zeitpunkts und der Art: Clematis alpina und Clematis montana brauchen zum Beispiel allenfalls einen leichten Rückschnitt, der direkt nach der Blüte erfolgen sollte.

In diesem Video zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie man eine Italienische Waldrebe schneidet.
Credits: CreativeUnit/David Hugle

Die Triebe der großblumigen Clematis-Hybriden können Sie in den Wintermonaten etwa um die Hälfte kürzen. Je stärker Sie schneiden, desto mehr fördern Sie bei den zweimal blühenden Sorten die zweite Blüte am neuen Austrieb im Spätsommer. Das geht allerdings zu Lasten der ersten Blütenphase. Deshalb ist ein ausgewogener Rückschnitt, bei dem genügend einjährige Triebe mit Blütenknospen erhalten bleiben, der Königsweg. Für spät blühende Clematis-Sorten (Blüte nach dem 10. Juni) gilt: An einem frostfreien Tag im November oder Dezember 20 bis 30 Zentimeter über dem Boden abschneiden. So treiben die Pflanzen im nächsten Jahr wieder frisch aus.

Frühblühende Clematis-Sorten

Clematis alpina ‘Ruby’ und Clematis macropetala ‘White Lady’

Zu den frühblühenden Clematis-Sorten gehören zum Beispiel die Hybriden der Berg-Waldrebe (Clematis montana), der Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) oder der Großblumigen Waldrebe (Clematis macropetala). Clematis-Sorten, die schon im Frühling blühen, bevorzugen meist einen sonnigen und geschützten Standort und einen gut durchlässigen Boden. Schwere Böden sollten Sie vor der Pflanzung mit etwas Sand verbessern. Die Blüten der frühblühenden Sorten erscheinen an den Vorjahrestrieben. Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig, falls erforderlich – zum Beispiel, weil die Pflanze zu groß geworden oder überaltert ist – können die Arten und Sorten dieser Gruppe direkt nach der Blüte eingekürzt werden. So haben sie ausreichend Zeit, um bis zum nächsten Jahr neue Triebe mit Blüten zu bilden. Frühblühende Clematis-Sorten besitzen meist ungefüllte und glockige Blüten. Die Blätter können je nach Sorte immer- oder sommergrün sein.

Clematis gehören zu den beliebtesten Kletterpflanzen – man kann beim Pflanzen der blühenden Schönheiten allerdings einige Fehler machen. Gartenexperte Dieke van Dieken erklärt Ihnen in diesem Video, wie man die pilzempfindlichen Großblumigen Waldreben pflanzen muss, damit sie sich nach einer Pilzinfektion gut wieder regenerieren
MSG/Kamera+Schnitt: CreativeUnit/Fabian Heckle

Unter den frühblühenden Clematis-Sorten gibt es auch einige Ausnahmen, die einen kühleren Standort bevorzugen. Vor allem Sorten der im Frühling blühenden Arten alpina, macropetala und Hybriden – zusammenfassend als "atragene" bezeichnet – eignen sich hervorragend für einen schattigeren Standort. Die Sorten der Clematis alpina erfreuen ihre Besitzer zudem mit einer Nachblüte im Sommer. Im Spätfrühling blühende Sorten der starkwachsenden Clematis montana werden gerne zur Begrünung von großen Bäumen, Pergolen und Gebäuden verwendet. Die Sorte Clematis montana ‘Rubens’ ist hierfür zum Beispiel sehr gut geeignet.

Mittelfrühe Clematis-Sorten

Clematis-Hybriden ‘Asao’ und ‘Beauty of Worcester’

Zur Gruppe der mittelfrüh, also im Mai und Juni, blühenden Clematis-Sorten gehören vor allem die großblumigen Hybriden, die durch Züchtung aus den verschiedenen Wildarten entstanden sind. Viele von ihnen begeistern zudem durch eine Nachblüte im August/September. Sie gedeihen am besten an einem Standort im lichten Schatten. Die Blüten werden an den Seitentrieben aus dem Vorjahr gebildet und sind meist schalenförmig. Je nach Sorte sind die Blüten gefüllt, halbgefüllt oder ungefüllt. Die mittelfrühen Clematis-Sorten sind zwar alle frosthart, werfen ihr Laub aber grundsätzlich ab. In besonders kalten Wintern kann es zur Schädigung der Wuchsspitze kommen. Clematis-Sorten wie ‘Asao’ und ‘Nelly Moser’ oder ‘Wada’s Primerose’ sind für einen blütenreichen Sommer ideal.

Spätblühende Clematis-Sorten

Clematis viticella ‘Etoile Violette’ und Clematis x fargesioides ‘Paul Farges’

Spätblühende Clematis-Sorten wie die Hybriden der Italienischen Waldrebe (Clematis viticella) oder der Gewöhnlichen Waldrebe (Clematis vitalba) präsentieren im Sommer und im Frühherbst ihre überreiche Blütenpracht. Es gibt sogar Sorten spät blühender Arten, die bis in den Spätherbst hinein ihre Blüten tragen. Besonders Sorten von Clematis viticella, vitalba und campaniflora (Glockenblütige Waldrebe) sind für ihre langanhaltende und reiche Blüte bekannt. Alle Sorten werfen zwar ihr Laub im Herbst ab, sind aber voll frosthart. Die Blüten dieser Clematis-Gruppe können einfach oder gefüllt sein.

Clematis-Sorten für den Topf

Bis auf die sehr starkwüchsigen Waldreben gedeihen prinzipiell alle Clematis im Kübel. Die einschlägigen Kataloge empfehlen zudem besonders geeignete Clematis-Sorten. Auf Balkon und Terrasse schmücken sie sonnige wie schattige Ecken, nur muss die Wasserversorgung stimmen: Die Erde sollte stets leicht feucht sein, in der Sonne muss man entsprechend mehr gießen. Eine Unterpflanzung mit Sommerblumen schafft ein schattig-kühles Kleinklima im Wurzelbereich. Alternativ können Sie die kleinen Töpfe einfach auf den Wurzelballen der Clematis stellen – so konkurrieren die Pflanzen nicht um Wasser und Nährstoffe.

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