Pflanzen

Cymbidium-Orchidee

Cymbidium

Große Blüten, große Ansprüche: Wer sich der anspruchsvollen Cymbidium-Orchidee gewachsen fühlt, wird mit einzigartigem Blütenschmuck belohnt. So klappt es mit der Haltung.

Wuchstyp
  • Rhizom
Wuchshöhe
von 15 cm bis 100 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • überhängend
Blütenfarbe
  • violett
  • gelb
  • orange
  • rot
  • rosa
  • weiß
  • braun
  • mehrfarbig
Blütezeit (Monat)
  • Januar bis März
  • Oktober bis Dezember
Blütenform
  • Einzelblüte
  • endständig
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • lang
  • schmal
Blatteigenschaften
  • immergrün
Licht
  • absonnig
Bodenart
  • kiesig bis sandig
Bodenfeuchte
  • frisch
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Nährstoffbedarf
  • mäßig nährstoffreich
Humus
  • humusarm
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • malerischer Wuchs
Winterhärte
  • frostempfindlich
Verwendung
  • Blumensträuße
  • Pflanzgefäße
  • Wintergarten
Gartenstil
  • Topfgarten

Herkunft

Ihren Namen verdanken die Cymbidium-Orchideen der Form ihrer Blüten. Denn die kahnartig gewölbten Lippen der Pflanze erinnern an ein Boot und das griechische Wort hierfür ist "kymbos". Davon wurde dann Cymbidium abgeleitet. Beheimatet sind die Naturformen, aus denen die Gattung entstanden ist, in Nordindien, Burma und Thailand. Man findet sie aber auch in Indonesien und Australien. Bei uns werden vor allem moderne Hybriden angeboten, die sich durch Kreuzung auch zur Zimmerkultur eignen. Es gibt sie in vielen Farben und Formen. Die einen werden über einen Meter hoch, die anderen wachsen eher kompakt. Auch wenn sich gerade die kleineren Pflanzen für die Fensterbank eignen, gedeihen sie doch am besten in temperierten Wintergärten mit viel Platz und Licht. Hier ist eine Nachtabsenkung der Temperatur – die wichtigste Voraussetzung für Gesundheit und reiche Blüte der Pflanzen – leichter zu bewerkstelligen.

Die sehr schönen Cymbidium-Orchideen stellen hohe Ansprüche an ihre Umgebung. Für erfahrene Orchideen-Halter oder überzeugte Liebhaber ist eine Cymbidium-Orchidee aber auf jeden Fall eine Bereicherung und ganz besonderes Schmuckstück in ihrer Sammlung.

Wuchs

Cymbidium-Orchideen, auch die hierzulande verbreiteten Hybriden, können sehr groß werden. Sie erreichen Höhen von über einem Meter, wobei die Blütenstiele die Pflanze noch überragen. Die Mini-Cymbidien bleiben mit 15 bis 25 Zentimetern deutlich kleiner.

Blätter

Die Blätter sind grün und können eine Länge von mehr als 100 Zentimetern erreichen. Sie sind schmal und überhängend.

Blüten

Die Dauer der Blütezeit (Winter bis Frühjahr) wird von der Umgebungstemperatur bestimmt. Blüht die Cymbidium-Orchidee, sollte sie bei maximal 14 Grad Celsius (gerne kälter) gehalten werden, sonst fallen die Knospen schnell ab. Ideal ist die Haltung in einem Wintergarten, dann steht die Pflanze gut zwei bis drei Monate in Blüte. Einige Arten verströmen einen angenehmen Duft. Die Blüten werden je nach Art bis zu 13 Zentimeter groß und befinden sich an langen Blütenstielen, die häufig gestützt und an Stäben befestigt werden müssen.

Cymbidium-Orchideen in Braun

Cymbidium-Orchideen gibt es sogar mit ausgefallenen Blüten in Braun

Schon gewusst? Cymbidium-Orchideen eignen sich als Schnittblumen und halten sich mindestens drei Wochen in der Vase. Vorausgesetzt, Sie wechseln regelmäßig das Wasser.

Standort

Großblütige Cymbidium-Orchideen benötigen einen kalten bis temperierten Standort. Mini-Cymbidien gedeihen auch im Wohnzimmer bei normaler Raumtemperatur – wenn eine Nachtabsenkung von acht bis zehn Grad Celsius gewährleistet ist. Von etwa Mai bis September, beziehungsweise je nach Witterung auch bis Oktober, können die Pflanzen draußen im Garten stehen. Hier müssen sie aber ebenso vor der prallen Sonne wie vor Regen geschützt werden. Danach eignet sich als Winterquartier am besten ein helles Fenster in einem unbeheizten Raum. Ein Wintergarten erfüllt am ehesten die Anforderungen der Exoten an Temperatur, Platz und Licht. Während der Blütezeit ist, wie bereits erwähnt, eine kühle Raumtemperatur unerlässlich. Haben sich die Knospen erst einmal geöffnet, kann man die Temperatur auch auf 16 Grad Celsius erhöhen. Alle Cymbidium-Orchideen bevorzugen einen hellen Standort, müssen aber vor direkter Sonneneinstrahlung, vor allem im Sommer, geschützt werden.

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Substrat

Cymbidium-Orchideen werden häufig in Steinwolle oder einem Torf-Rinden-Gemisch kultiviert. Sie können aber auch handelsübliche Orchideenerde, wie man sie für die Phalaenopsis verwendet, benutzen. Diese ist schön locker und krümelig und sorgt für gute Durchlüftung der Wurzeln.

Gießen

Während der Wachstumsphase brauchen Cymbidium-Orchideen reichlich Wasser. Das Substrat sollte aber zwischen den einzelnen Wassergaben vollständig austrocknen können. Sind die neuen Blätter und Pseudobulben (zwiebelähnlich verdickte Spross- oder Blattbasis, auch kurz Bulben genannt) ausgereift, können Sie etwas weniger gießen – das regt die Blütenbildung an.

Wenn Sie Ihre Pflanzen draußen "übersommern" lassen, ist es ratsam, sie täglich zu übersprühen. Das hält die Cymbidien gesund und beugt einem Befall durch Spinnmilben vor.

Düngen

Cymbidium-Orchideen lassen sich am besten über das Gießwasser düngen. Benutzen Sie dazu speziellen Orchideendünger in reichlicher Dosierung. Eine wöchentliche Düngung beugt Schädlingsbefall vor und unterstützt Wachstum und Blütenbildung der Pflanzen.

Wuchs der Cymbidium-Orchidee

Auch außerhalb der Blütenphase bietet die Cymbidium-Orchidee einen exotischen Anblick

Umtopfen

Aufgrund ihrer Größe und ihres schnellen Wachstums benötigen Cymbidium-Orchideen verhältnismäßig große Pflanzgefäße. Etwa alle zwei Jahre ist ein neuer Topf fällig, die beste Zeit dafür ist, wenn die frischen Triebe eine Größe von circa fünf Zentimetern erreicht haben und neue Wurzeln ausbilden. Lassen Sie die Pflanze so lange in ihrem Topf, bis die Wurzelknollen über den Topfrand hinauswuchern – ungewöhnlicherweise fühlt sie sich in engen Gefäßen sehr wohl. Beim Umtopfen selbst reicht es, das alte Substrat abzuschütteln und zu entfernen, bevor sie die Pflanze in ihr neues Zuhause setzen. Hat der Topf sehr viel Tiefgang, empfehlen wir eine Drainageschicht unten im Gefäß anzulegen.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie beim Umtopfen von Orchideen vorgehen.
Credits: MSG/Alexander Buggisch / Producer Stefan Reisch (Insel Mainau)

Schneiden

Einen Schnitt im eigentlichen Sinn benötigen Cymbidium-Orchideen nicht. Verblühtes kann entfernt und die Blütenstiele für Blumensträuße geschnitten werden.

Sonstige Pflege

Ältere Cymbidien-Bulben müssen geschält werden. Dies beugt Fäulnis und möglichem Schädlings- oder Pilzbefall vor – und sorgt nebenbei für ein hübsches und gepflegtes Aussehen. Beginnen Sie bei den Blättern und schneiden Sie alte und vertrocknete Exemplare direkt über der Bulbe ab. Das letzte Restchen wird in der Mitte eingerissen und Stück für Stück von außen nach innen abgezogen.

Hybriden

Für welche Cymbidium-Orchidee Sie sich entscheiden, hängt ganz von den Gegebenheiten bei Ihnen zu Hause und der Zeit ab, die Sie ihr widmen möchten. Hier einige bewährte Hybriden, die Sie bei uns im Handel finden können.

Cymbidium 'Jocelyn' ist eine Hybride, die im Winter für acht bis zehn Wochen ihre herrlichen altrosa Blüten öffnet. Eine Nachtabsenkung der Temperatur und ein Sommeraufenthalt im Freien sind für die Haltung unerlässlich.


Eine kleine Cymbidium-Orchidee, die sich auch für die Haltung außerhalb eines Wintergartens eignet, ist die Sorte 'Antarctic' aus der "Mini Ice"-Serie. Sie benötigt das ganze Jahr über reichliche Dünger- und Wassergaben.

Cymbidium-Hybride ‘Sayonara’

Die gelbblühende Cymbidium-Hybride ‘Sayonara’ ist leicht rosa überhaucht und hat eine dunkel gemusterte Lippe

Viel Platz dagegen beansprucht die Cymbidium 'Nevada': Ihre Blütenstände werden 150 Zentimeter hoch und ihre goldgelben Blüten erreichen einen Durchmesser von annähernd 13 Zentimeter. Sie bleibt bis ins hohe Alter schön.

Cymbidium erythrostylum verzaubert mit perfekten weißen Blüten, die sich bereits im Herbst zeigen und bis Winter an der Pflanze halten. Ursprünglich stammt die Art aus Vietnam.


Auf eine langjährige Zucht darf die grün-gelbe Cymbidium ‘Loch Lomond’ zurückblicken. Ihre Lippe ist weiß mit einem roten Muster.

Mit einer außergewöhnlichen Farbgebung wartet diese noch sehr neue Hybride auf: Cymbidium 'Aurora' aus der "Scotts Sunrise"-Serie blüht in Orange.

Vermehrung

Pflanzen mit mehr als sechs Bulben können ganz einfach geteilt werden. Jedes Teilstück sollte aber über mindestens einen Neutrieb und drei bis vier ältere Bulben verfügen. Da das Wurzelwerk sehr dicht und fest ist, scheuen Sie sich nicht, einen Spaten oder eine Handsäge bei der Teilung zu Hilfe zu nehmen.

Krankheiten und Schädlinge

Leider sind Cymbidium-Orchideen sehr anfällig für Schädlinge. In der Zimmerkultur treten Thripse, Schildläuse, Schmier- und Wollläuse sowie Rote Spinne auf. Wenn sie im Sommer draußen stehen, werden sie gerne von Kellerasseln, Tausendfüßlern, Ameisen und Schnecken heimgesucht. Zur Vorbeugung helfen nur eine bestmögliche Pflege und eine regelmäßige Kontrolle, vor allem, bevor es wieder zurück ins Haus geht.

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