Dahlien: Die besten Pflegetipps
Dahlien zählen als farbenprächtige, blühfreudige Sommerblumen zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Mit diesen Pflegetipps trimmen Sie die mexikanischen Schönheiten auf maximale Blütenpower.

Die aus rund 35 Arten bestehende Pflanzengattung Dahlia aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) stammt ursprünglich aus Mittelamerika und hat in den letzten 200 Jahren im Gartenbau eindrucksvolle Spuren hinterlassen. Tatsächlich beruht die heutige Vielfalt von weit über 10.000 Sorten auf nur einer Handvoll zugrundeliegender Arten. Die wichtigsten Ausgangsarten der heutigen Gartenformen sind Dahlia coccinea und Dahlia pinnata – sie wurden miteinander gekreuzt und die daraus entstandenen Hybriden bildeten den Grundstein für alle weiteren züchterischen Aktivitäten.

Die Schmuck-Dahlie ‘Uchuu’ bildet kindskopfgroße Blüten
Die Wuchshöhe der Dahlien variiert je nach Sorte zwischen 30 und 180 Zentimeter und die Blüten erscheinen in Größen von wenigen Zentimetern bis über 30 Zentimeter Durchmesser. Bis auf Schwarz und Dunkelblau gibt es Dahliensorten in allen erdenklichen Farben, viele Züchtungen sind sogar zwei- oder mehrfarbig. Zur besseren Orientierung wurden die Sorten anhand ihrer Blütenform in 10, heute sogar bis zu 13 verschiedene Dahlienklassen oder Gruppen eingeteilt. Wer Insekten anlocken möchte, sollte zu ungefüllten Dahlien greifen. Nur diese halten für die Blütenbesucher Pollen und Nektar bereit. Auch ist es bisher nicht gelungen, eine duftende Sorte zu züchten.
Bodenansprüche und Pflanzung
Dahlien mögen die volle Sonne und eine gute Wasserversorgung – pflanzen Sie die Knollen daher nicht unter Bäumen. Sie benötigen einen durchlässigen, leicht sauren und nährstoffreichen Boden, bei Staunässe faulen die Knollen schnell. Daher sollte der Boden vor dem Pflanzen durch tiefgründiges Umgraben gelockert und bei Bedarf mit etwas Pflanzerde, Laubkompost oder Stallmist und etwas Bausand verbessert werden.

Ein Beet mit Orchideenblütigen und Einfachen Dahlien hat das natürliche Flair einer Wildblumenwiese
Ende April bis Anfang Mai können die Dahlienknollen ins Beet ausgepflanzt werden. Bei Mehrfachknollen trennt man am besten einige kleinere ab, denn das fördert einen kräftigeren Wuchs. Die Knollen werden mit den Triebknospen nach oben nur drei bis fünf Zentimeter tief in die Erde gesetzt. Halten Sie dabei mindestens 60 Zentimeter Abstand zu den Nachbarpflanzen ein. In unmittelbarer Nähe auf der Westseite des Pflanzlochs (Hauptwindrichtung) stecken Sie bei höheren Sorten gleich einen Stab in die Erde, der zunächst als Markierung und später als Stütze dient. Angegossen wird nur bei trockener Erde. Tipp: Geben Sie unten in jedes Pflanzloch gleich einen Teelöffel Hornspäne. Damit ist der Grundbedarf an Nährstoffen fürs ganze Jahr gedeckt.
Vorsicht bei der Farbkombination! Die große Auswahl an Farben und Blütenformen verführt leicht zur (zu) bunten Mischung. Harmonischer wirken Kombinationen aus Pastelltönen oder Einzelfarben im Zusammenspiel mit zurückhaltenden Begleitpflanzen wie Spinnenblume (Cleome), Eisenkraut (Verbena bonariensis), Zinnien, Ziergräser, Sonnenhut, Fetthenne und Aster.
Verblühtes frühzeitig entfernen
Schneiden Sie welkende Blüten oder Schnittblumen für die Vase samt Stängel über einem gut entwickelten Blattpaar ab. Aus den gegenständigen Blütenknospen in den Blattachseln entwickeln sich dann neue Triebe. Wenn Sie größere und kräftigere Blüten möchten, können Sie einzelne Trieb-Enden vor dem Aufblühen abschneiden, dann wachsen die Seitentriebe entsprechend stärker. Schwer beladene Triebe mit großen Blüten sollten Sie rechtzeitig mit Pflanzenstäben oder Staudenstützen fixieren, damit sie nicht abknicken.
Dahlien vor Schnecken schützen
Dahlien sind extrem anfällig für Schneckenfraß. Frühzeitiges Ausbringen von Schneckenkorn dezimiert die gefräßigen Weichtiere. Schneckenkragen aus Kunststoff halten die Nacktschnecken so lange von den jungen Trieben fern, bis die Pflanzen kräftig genug sind. Auch Blattläuse und die Rote Spinnmilbe lassen sich gerne auf Dahlien nieder. Um Pilzerkrankungen zu vermeiden, sollten Sie die Pflanzen nicht zu eng setzen und nicht über die Blätter gießen. Zum Schutz vor Wühlmäusen werden die Knollen am besten in Drahtkörbe gepflanzt.
Dahlien im Topf richtig pflegen
In großen Pflanzkübeln mit 10 bis 12, besser 15 bis 20 Litern Fassungsvermögen machen Dahlien auch auf dem Balkon oder der Terrasse Freude. Hierfür zieht man die Knolle am besten auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vor und setzt sie nach den Eisheiligen zusammen mit anderen Sommerblumen in den großen Topf. Die Dahlie sollte dabei immer in der Topfmitte platziert werden, da sie aufrecht wächst und hier zudem am meisten Raum zur Verfügung hat. Im Topf braucht die Dahlie etwas mehr Wasser als im Beet und vor allem regelmäßig Dünger, da die Nährstoffvorräte der Blumenerde in der Regel schnell verbraucht sind. Düngen Sie die Pflanzen daher ab Juni wöchentlich mit einem flüssigen Blühpflanzendünger, der mit dem Gießwasser verabreicht wird.

Dahlien lassen sich auch gut im Topf auf Balkon und Terrasse kultivieren
Blüten für die Blumenvase schneiden
Dahlien für den Blumenstrauß sollten Sie am besten am frühen Morgen mit einem scharfen Messer schneiden und so schnell wie möglich ins Wasser stellen – nehmen Sie dazu einfach einen kleinen mit Wasser gefüllten Eimer mit in den Garten. Wählen Sie für die volle Pracht Blüten, die gerade aufgegangen sind und schneiden Sie den Stängel nicht zu kurz ab. Damit die Hauptblüte genug Kraft hat, um lange in der Vase zu strahlen, werden alle Nebenknospen und die unteren Blätter entfernt. Das Wasser sollte täglich austauscht und die Stiele dabei immer etwas nachgeschnitten werden.

Dahlien im Keller überwintern
Wer über mehrere Jahre Freude an seinen Dahlien haben will, muss die nicht frostharten Knollen im Herbst ausgraben und überwintern. Leichte Minusgrade halten die Pflanzen zwar aus, vor dem ersten richtigen Bodenfrost sollten die Knollen aber in Sicherheit gebracht werden. Ideal ist ein möglichst kühler und frostfreier Keller mit gleichbleibend hoher Luftfeuchte.
Vermehrung durch Tochterknollen und Stecklinge

Dahlien können leicht und kostengünstig von März bis April über die Teilung älterer Wurzelknollen vermehrt werden (der Rekord liegt bei 127 Knollen an einer Pflanze!). Auch eine Vermehrung aus Stecklingen während des Winters ist möglich. Aus einer Knolle können Sie so rund 20 neue Dahlien heranziehen. Dazu wird die Knolle Ende Januar in einem Topf mit Blumenerde auf der Fensterbank vorgetrieben. Der Stängelhals darf dabei nicht mit Erde bedeckt werden. Wenn die neuen Triebe drei Zentimeter lang sind, bricht man diese an der Knolle ab und steckt sie in Anzuchterde. Nach etwa zwei bis drei Wochen bei Wärme und viel Licht bilden die Stecklinge Wurzeln und können nach drei bis vier Wochen in größere Töpfe umgesetzt werden. Werden die Pflanzen im Mai ins Beet ausgesetzt, kann man im Herbst die neu gebildeten Knollen einfach ausgraben und wie gewohnt überwintern.