Pflanzen

Echter Seidelbast

Daphne mezereum

Daphne mezereum, der Echte Seidelbast, ist hübsch, duftend – und hochgiftig. Darauf sollten Sie beim Pflanzen und Pflegen achten.

Wuchstyp
  • Kleinstrauch
Wuchshöhe
von 60 cm bis 100 cm
Wuchsbreite
von 60 cm bis 100 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • locker
  • buschig
Blütenfarbe
  • rot
  • rosa
Blütezeit (Monat)
  • Februar bis April
Blütenform
  • achselständig
Blüteneigenschaften
  • stark duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • länglich lanzettlich
  • lanzettlich
Blatteigenschaften
  • Herbstfärbung
Fruchtfarbe
  • rot
Fruchtform
  • Steinfrucht
Fruchteigenschaften
  • giftig
Licht
  • halbschattig bis schattig
Bodenart
  • lehmig
Bodenfeuchte
  • frisch bis feucht
ph-Wert
  • alkalisch bis schwach sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkliebend
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Fruchtschmuck
  • Vogelschutz
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Giftigkeit
  • stark giftig
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 4
Verwendung
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
  • Vogelschutzhecken
Gartenstil
  • Blumengarten
  • Naturgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Im zeitigen Februar ist es immer eine schöne Überraschung, in Laub- oder Laubmischwäldern auf den kleinen Strauch namens Daphne mezereum zu stoßen, der in herrlichem Pink opulent an noch kahlen Zweigen blüht – und das bis in den April hinein. Das auch Echter Seidelbast genannte Gehölz trägt viele Trivialnamen wie "Pfefferstrauch", "Läuskraut" oder "Menschendieb". Von Europa bis Kleinasien, ja bis zum Kaukasus und Sibirien ist Daphne mezereum verbreitet.

Es gibt noch einige weitere Vertreter der Gattung Daphne (zu deutsch: Seidelbast) in Mitteleuropa. Da die Früchte im Hals brennen und so den Patienten "chellen" – das heißt quälen – ist auch der Name "Kellerhals" geläufig. Alle Bestandteile des Strauchs sind hochgiftig, teils wurden sie jedoch früher in der Volksmedizin verwendet. Die Pflanze steht unter Naturschutz!

Wuchs

Einen guten Meter wird der sommergrüne Echte Seidelbast hoch und meist ebenso breit. Der jährliche Zuwachs liegt meist unter zehn Zentimetern. Er wächst strauchförmig mit dicken, biegsamen, aufrechten Ästen. Die Wurzeln sind fleischig und sehr empfindlich, sie wurzeln tief. Die Gehölze werden meist nicht älter als 25 Jahre.

Blätter

Die graugrünen, lanzettlichen Blätter von Daphne mezereum sind bis zu acht Zentimeter lang, sie stehen wechselständig und gehäuft am Triebende. Ihre Unterseite schimmert leicht bläulich. Im Herbst färben sie sich gelb. Bei Berührung können sie Hautreizungen verursachen.

Blüten

Noch vor dem Laubaustrieb öffnen sich die pinkrosa bis karminrot gefärbten stammblütigen Knospen, die von vielen Insekten wie Faltern, Bienen und Hummeln umschwärmt werden. Sie erinnern an die des Flieders: Die Basis ist röhrenförmig, oben stehen dann vier Zipfel ab. Die Blüten von Daphne mezereum verströmen einen betörenden Duft.

Früchte

Früchte des Echten Seidelblasts

So verlockend sie auch aussehen: Die roten Beerefrüchte von Daphne mezereum sind hochgiftig und dürfen von Menschen nicht verzehrt werden

Die etwa einen Zentimeter dicken runden Beeren glänzen rot. Vögel lieben sie, für Menschen sind sie äußerst giftig – sie sollen aber dermaßen unangenehm stechend schmecken, dass man sie sofort wieder ausspuckt.

Standort

Als Waldbewohner bevorzugt der Echte Seidelbast lichten Schatten oder Halbschatten, er mag es eher kühl. Der Strauch ist frosthart.

Boden

Kalkreich muss der Boden sein, dazu locker im Untergrund, gut wasserversorgt und humusreich. Gern darf der Lehmanteil hoch sein. Saurer Boden wird von Daphne mezereum lediglich toleriert, bei reichlich Kalk wird auch trockenerer Boden besser ertragen.

Echten Seidelbast pflanzen

Eines gleich zu Anfang: Überlegen Sie sich den Standort gut – Daphne mezereum lässt sich nur ungern verpflanzen. Ansonsten geht man beim Pflanzen wie bei den anderen Daphne-Vertretern vor, sprich, man hebt ein Pflanzloch aus, das etwa dem doppelten Umfang des Wurzelballens entspricht und setzt das Gehölz ein. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, da die Wurzeln sehr empfindlich sind und Verletzungen nur schlecht wegstecken. Nach dem Wiedereinfüllen des Aushubs wird alles gut angegossen.

Pflege

Nur mit ausreichend viel Stickstoff wächst der Echte Seidelbast gut, für Kompostgaben und reichlich Mulch ist er deshalb dankbar. Bei anhaltender Trockenheit braucht er zusätzliche Wassergaben.

Daphne mezereum schneiden

Ein Schnitt erübrigt sich bei dem zierlichen Gehölz, behutsam ausgelichtet werden allenfalls überalterte Triebe nach der Blüte. Achtung: Die Wundheilung ist ausgesprochen schlecht.

Verwendung

Wo Kinder spielen, ist der hochgiftige Echte Seidelbast tabu. Als Vogel- und Insektennährgehölz ist er jedoch wunderbar geeignet. Hübsch sieht Daphne mezereum mit anderen Frühlingsblühern wie Zwiebelblumen aus. Von den Stauden passen Lenzrosen dazu, Gehölze wie Zaubernuss und Glockenhasel runden das Ensemble – im Vorgarten, im Alpinum, im Hintergrund kleiner Rabatten – ab.

Sorten

‘Grandiflora’ hat größere Blüten und wächst insgesamt höher. Die Blüten der Sorte ‘Rubra Select’, die sich auch durch mehr Triebe auszeichnet, leuchten intensiv in Dunkelrosa, die von ‘Ruby Glow’ gar in Violett. Daphne mezereum ‘Alba’ ist eine weiße Form des Echten Seidelbasts, die auch in der Natur immer wieder auftritt. Ihre Früchte sind gelb.

Daphne mezereum ‘Rubra’

Die Blüten von Daphne mezereum ‘Rubra’ sind deutlich intensiver gefärbt als die der Art

Vermehrung

Vor der Aussaat entfernt man das Fruchtfleisch von den Samen und stratifiziert diese einige Wochen. Ältere und trockene Samen keimen nur noch schlecht. Daneben wird Daphne mezereum durch Stecklinge oder Veredelung auf den Trieb eines getopften Sämlings vermehrt, ebenso durch Meristemkultur.

Krankheiten und Schädlinge

Daphne mezereum ist für die Welkekrankheit Verticillium dahliae anfällig. Vor einer Neupflanzung sollte man die befallene Pflanze vollständig entfernen, ebenso den Bodenaushub und Wildkräuter in der Umgebung, da sie Wirte des Pilzes sein können. Auch für eine gute Drainage sollte man sorgen, denn Welkepilze werden durch Staunässe begünstigt. Ansonsten gibt es Schwächekrankheiten: Trockenheit ruft beispielsweise Mehltau hervor.

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