Düngen mit Küchenabfällen: So geht’s

Obst- und Gemüsereste aus der Küche sind viel zu schade zum Wegwerfen! Wir stellen Ihnen die besten natürlichen Düngerlieferanten aus dem Haushalt vor.

Wussten Sie, dass man seine Pflanzen auch mit Bananenschalen düngen kann? Wie Sie die Schalen vor der Verwendung richtig präparieren und wie Sie den Dünger anschließend richtig anwenden, erklärt Ihnen MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Dieke van Dieken.
Credit: MSG/Kamera+Schnitt: Marc Wilhelm/Ton: Annika Gnädig

Organischer Dünger in Form von Küchenabfällen ist das Nonplusultra, sowohl für Zierpflanzen als auch für den Obst- und Gemüsegarten. Er enthält wertvolle Nährstoffe und fügt sich nahtlos in den natürlichen Stoffwechselkreislauf der Pflanzen ein. In der Küche fallen beim Kochen sehr viele Küchenabfälle an, die als organischer Dünger genutzt werden können. Viele Gärtner sammeln die Abfälle daher auf dem Kompostplatz und erzeugen so wertvollen Kompost-Dünger. Doch auch wer keinen Kompost hat, kann mit Küchenabfällen seine Pflanzen düngen.

Welche Küchenabfälle eignen sich zum Düngen?
  • Kaffeesatz
  • Tee- und Kaffeewasser
  • Bananenschalen
  • Eierschalen
  • Kartoffelwasser
  • Rhabarberblätter
  • Mineralwasser
  • Bierwasser

Was muss man beim Düngen mit Küchenabfällen beachten?

Beim Düngen mit Obst- und Gemüseresten aus der Küche sollten Sie ausschließlich biologisch angebaute Produkte verwenden. Gerade Exoten wie Bananen sind auf den Plantagen großen Mengen von Fungiziden und Insektiziden ausgesetzt. Diese Schadstoffbelastung hebt den Düngeeffekt der Küchenabfälle im Grunde wieder auf. Vor dem Ausbringen des Düngers sollten Sie die Bodenbeschaffenheit Ihrer Beete kennen. Ist die Kalkkonzentration bereits sehr hoch, sollten Sie zum Beispiel auf das Düngen mit Eierschalen verzichten. Ist der Boden schon recht sauer, spart man lieber am Kaffeesatz. Vor dem Ausbringen des biologischen Düngers aus Küchenabfällen sollten die Reste zerkleinert werden und gut getrocknet sein, um Schimmelbildung zu vermeiden. Arbeiten Sie die festen Bestandteile immer in die Erde ein. Wird der Dünger nur obenauf gestreut, kann er von den Pflanzen nicht aufgespalten werden und verschimmelt ebenfalls.

Kaffeesatz

Welche Pflanzen kann man mit Kaffeesatz düngen? Und wie geht man dabei richtig vor? Das zeigt Ihnen Dieke van Dieken in diesem Praxis-Video.
Credit: MSG/Kamera+Schnitt: Marc Wilhelm/Ton: Annika Gnädig

Wenn Sie mit Küchenabfällen düngen möchten, ist Kaffeesatz der Klassiker unter den Pflanzendüngern, die im Haushalt anfallen. Seine hohe Konzentration an Stickstoff, aber auch seine Inhaltsstoffe Kalium und Phosphor liefern Topf- und Gartenpflanzen neue Energie. Doch Achtung: Kippen Sie nicht einfach nassen Kaffeesatz aus dem Filter auf Ihre Pflanzen! Das Pulver sollte zunächst gesammelt und getrocknet werden. Erst dann wird Kaffeesatz als Dünger in geringen Mengen unter die Pflanzerde gemischt oder ins Beet eingearbeitet. Am besten eignet er sich für Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen, wie Rhododendren oder Hortensien.

Kaffeesatz ist ein guter Dünger für Rhododendren

Gesammelter, getrockneter Kaffeesatz ist ein guter Dünger für Rhododendren und Hortensien

Tee- und Kaffeewasser

Schwarzer Tee ist in seiner Zusammensetzung ähnlich wie Kaffee und kann zum Düngen von Pflanzen verwendet werden. Hängen Sie dazu den gebrauchten Teebeutel einfach für eine Weile in die Gießkanne und gießen Sie dann Ihre Pflanzen damit. Ebenso können Sie kalten Kaffee 1:1 mit Wasser mischen und als Gießwasser verwenden. Achten Sie dabei darauf, nur sehr geringe Mengen Kaffee oder Tee pro Woche zu verabreichen (insgesamt etwa eine halbe Tasse), da die Erde sonst zu sehr versauert.

Bananenschalen

Bananen eignen sich durch ihre Extraportion Kalium als Allround-Dünger vor allem für Blühpflanzen – sowohl in Form zerkleinerter Schalen als auch als Bananen-Tee. Wenn Sie Bananenschalen als Dünger verwenden möchten, hacken Sie sie in einer Küchenmaschine und lassen Sie die Stücke gut trocknen. Diese können Sie dann zum Beispiel im Rosenbeet rund um die Pflanzen in die Erde einarbeiten. Für Bananen-Gießwasser schütten Sie die Bananenschnitzel mit Wasser auf und lassen alles über Nacht ziehen. Dann abseihen und als Gießwasser für Kübel- und Balkonpflanzen verwenden.

Bananenschalen

Aus Bananenschalen lässt sich ein guter Pflanzendünger herstellen

Eierschalen

Eierschalen sind keine Küchenabfälle! Sie enthalten eine Menge Calcium und sind daher wertvolle Energielieferanten für Beetpflanzen. Zerkleinern Sie vor dem Ausbringen die Eierschalen so gut wie möglich, denn je kleiner die Stücke sind, umso besser werden Sie im Boden zu Humus umgesetzt. Achten Sie darauf, dass keine Eierreste mehr an den Schalen haften. Sie ziehen Ratten an. Arbeiten Sie das Schalenmehl dann als Dünger in die obere Erdschicht ein.

Eierschalen als Dünger für den Garten

Mit Eierschalen sollten Sie nur dort düngen, wo Kalk im Boden gebraucht wird

Kartoffelwasser

Ein altes Hausrezept ist das Düngen mit Kartoffelwasser. Wichtig ist dabei, die Knollen ohne Salzbeigabe zu kochen. Das Kochwasser der Kartoffeln – und auch das vieler anderer Gemüsesorten – enthält reichlich Kalium und Vitamine. Das abgekühlte Wasser kann einfach so wie es ist als Gießwasser für Topf- und Gartenpflanzen verwendet werden.

Rhabarberblätter

Wo im Garten Kalium fehlt, können Rhabarberblätter als Düngemittel Abhilfe schaffen. Schneiden Sie dazu die Blätter des Rhabarbers klein, gießen Sie sie mit kaltem Wasser auf und lassen Sie sie ziehen, bis ein Sud oder Tee entsteht. Mit diesem kaliumhaltigen Gießwasser kann dann nach Bedarf gewässert werden.

Rhabarberblätter als Dünger verwenden

Bei der Rhabarberernte fallen reichlich Blätter an, die als Dünger verwendet werden können

Mineralwasser

Haben Sie in Ihrer Küche oder im Büro noch eine abgestandene Flasche Mineralwasser? Das können Sie getrost Ihren Topfpflanzen verabreichen. Das Wasser enthält zwar keine Nährstoffe, die Pflanzen freuen sich aber über die enthaltenen Mineralstoffe. Schütteln Sie vor dem Düngen noch einmal kräftig die Flasche, um auch die letzten Kohlensäurebläschen daraus zu vertreiben.

Bierwasser

Ähnliches gilt für übrig gebliebenes Bier. Zusätzlich zu den Mineralstoffen enthalten Hopfen und Malz viele wertvolle und leicht aufschließbare Nährstoffe für Topfpflanzen. Verdünnen Sie das Bier mit Gießwasser und verabreichen Sie das Gemisch höchstens einmal wöchentlich, damit Ihre Zimmerpflanzen keine übelriechende Bierfahne bekommen.

Natürlich gärtnern: Tipps im Podcast

Gärtnern ganz ohne Chemie? Das geht! In dieser Folge von „Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast“ klären Karina Dinser-Nennstiel und MEIN SCHÖNER GARTEN-Kollegin Antje Sommerkamp, wie ein echter Naturgarten aussehen sollte und was man tun kann, um sein eigenes Stück Erde tier- und naturfreundlich zu gestalten. Außerdem gibt es wertvolle Tipps für alle, die etwas zu Naturschutz und Artenvielfalt beitragen wollen. Wer bei der Gartengestaltung umdenken und wissen möchte, wie man aus einem Gartenraum einen Lebensraum macht, der ist in dieser Folge genau richtig. Also gleich reinhören!

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