Duftveilchen
Viola odorata
Duftveilchen sind nicht nur anspruchslos und pflegeleicht, sie gehören zu den schönsten und betörendsten Bodendeckern für halbschattige Standorte.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 5 cm bis 15 cm
- Wuchsbreite
- von 20 cm bis 25 cm
- Wuchseigenschaften
-
- flachwüchsig
- teppichbildend
- Ausläufer
- Selbstaussaat
- Blütenfarbe
-
- violett
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- März bis April
- Blütenform
-
- Einzelblüte
- Blüteneigenschaften
-
- stark duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- eiförmig
- nierenförmig
- Blatteigenschaften
-
- wintergrün
- Rosette
- Fruchtform
-
- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- Selbstaussaat
- Licht
-
- sonnig bis halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalktolerant
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Duftplanze
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Winterhärte
-
- winterhart
- Klimazonen nach USDA
-
- 5
- Lebensbereiche
-
- G1
- GR1
- GR2
- FR2
- Verwendung
-
- Blumenbeete
- Blumensträuße
- Blumenwiesen
- Einfassungen
- Grabbepflanzung
- Gruppenpflanzung
- Pflanzgefäße
- Rasenflächen
- Unterpflanzung
- Flächenbegrünung
- Rabatten
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Dachgarten
- Innenhof
- Naturgarten
- Topfgarten
- Waldgarten
- Friedhof
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Das Duftveilchen (Viola odorata), wegen seiner frühen Blüte auch Märzveilchen genannt, ist ursprünglich im Mittelmeerraum und dem Kaukasus heimisch, wurde aber schon früh in Mitteleuropa eingebürgert. Es zählt zur Gattung der Veilchen (Viola) und ist bereits seit der Antike über das Mittelalter bis heute eine geschätzte Duft- und Heilpflanze. Im 19. und 20. Jahrhundert lag Viola odorata so im Trend, dass es in der Parfümindustrie, Gartenkunst und Kulinarik weite Verbreitung erfuhr und vielfältige Neuzüchtungen entstanden.
Wuchs
Das mehrjährige, voll winterharte Duftveilchen wächst krautig und bildet oberirdisch lange Ausläufer. So formt es schnell dichte, bodendeckende Teppiche. Die Staude wird nur 5 bis 15 Zentimeter hoch.
Blätter
Die grundständigen Blätter des Duftveilchens sind nieren- bis eiförmig, manchmal auch herzförmig und stehen als Rosette zusammen. Sie erscheinen in einem frischen Hellgrün und bilden einen tollen Kontrast zu den veilchenblauen Blüten. Das wintergrüne Laub bietet auch in der kalten Jahreszeit einen schönen Anblick.
Blüten

Viola odorata trägt die typischen violetten Veilchenblüten
Die kleinen, nickenden Einzelblüten von Viola odorata erscheinen im März und April. Je nach Sorte blühen sie in Rosa, Weiß oder dem klassischen Veilchenblau. Der intensive Duft der Blüten soll beruhigend und harmonisierend auf die Stimmung wirken. Als eine der ersten Blüten im Jahr ist das Duftveilchen eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Früchte
Nach der Blüte bilden sich Samenkapseln, aus denen die Duftveilchen sich selbstständig aussäen.
Standort
In der Natur wächst das einheimische Duftveilchen besonders am Gehölzrand. Der lichte Schatten ist sein bevorzugter Standort, denn es verträgt keine Hitze. Ein Platz in der Sonne ist nur dauerhaft möglich, wenn der Boden genug Feuchtigkeit bietet.
Boden
Viola odorata liebt eine durchlässige, humusreiche, lehmige und leicht feuchte Gartenerde mit hohem Nährstoffanteil.
Duftveilchen pflanzen
Setzen Sie neue Pflanzen im Frühjahr oder Herbst mit etwa 20 Zentimetern Abstand ein. In Tuffs von fünf bis zehn Stück wirken die kleinen Stauden am schönsten. Die Aussaat des Kaltkeimers sollte im Spätsommer erfolgen.

Duftveilchen bilden dichte Teppiche
Pflege
Duftveilchen sind trotz ihrer Anmut äußerst pflegeleicht und sollten am richtigen Standort weitgehend sich selbst überlassen werden. Auf eine Düngung kann verzichtet werden, doch eine geringe Kompostgabe fördert kräftige Pflanzen.
Duftveilchen teilen
Eine Teilung der Veilchenhorste ist bei Bedarf möglich, aber nicht notwendig. Am besten entfalten sich die duftigen Blütenteppiche, wenn Sie die Duftveilchen ungestört wachsen lassen.
Verwendung
Duftveilchen bevorzugen nicht zu trockene, halbschattige Plätze im Garten und eignen sich deshalb perfekt zur Unterpflanzung von Gehölzen, Wildhecken oder Blütensträuchern, aber auch von Rosen oder Pfingstrosen. Neben ihrer schönen Fernwirkung tolerieren die kleinen Pflanzen die Wurzelkonkurrenz der Sträucher und Bäume ohne Probleme. Duftveilchen sind sogar trittfest, so dass sie in Rasenflächen oder Blumenwiesen gepflanzt werden können. Die beste Wirkung entsteht aber, wenn Duftveilchen in dichten Gruppen zusammenstehen. Kombinieren Sie die Duftzwerge mit anderen Frühlingsblühern wie Krokussen, Winterlingen oder Narzissen. Da das Laub der Duftveilchen immergrün ist, eignen sich die kleinen Stauden auch gut zum Einfassen kleinerer Beete oder Wegränder. Als kleine Schnittblume bringt Viola odorata betörenden Duft in die Stube. Die aromatischen Blüten finden außerdem in der Küche Verwendung. Aus ihnen können Salate, Blütenbutter, Essig, Tee, Suppe, Sirup oder Likör hergestellt werden. Kandierte Duftveilchen-Blüten sind ein anmutiger Schmuck für Torten, Desserts und Eiscreme. Queen Victoria und Kaiserin Elisabeth naschten gerne kandierte Veilchen, welche noch heute in Frankreich als die Delikatesse "Violettes de Toulouse" verkauft werden.
Sorten

Duftveilchen, hier die Sorte ‘Alba’, gibt es auch in Weiß
Die Popularität des Duftveilchens hat für unzählige verschiedene Züchtungen für die Gartenkultur gesorgt. Die Variante Viola odorata ‘Alba’ blüht reinweiß und ist wintergrün. Eine sehr intensiv duftende und trotzdem robuste Sorte ist ‘Donau‘ mit großen blauvioletten Blüten und langen Stielen, die gut zum Schnitt geeignet sind. Viola odorata ‘Königin Charlotte’ trumpft im September mit einer zweiten Blüte auf. ‘Mrs David Lloyd George’ trägt außergewöhnliche halbgefüllte weiß-violette Blüten. Die Sorte ‘Sulphurea’ blüht schwefelgelb.
Vermehrung
Sagt ihnen der Standort zu, säen Duftveilchen sich von ganz alleine aus und bilden duftende Blütenteppiche. Außerdem werden die Früchte der Pflanzen gerne von Ameisen verschleppt, so dass Duftveilchen an unerwarteten Stellen überall im Garten auftauchen können. Eine gezielte Vermehrung erreichen Sie am besten durch Teilung größerer Horste oder durch Samenernte und Aussaat. Doch Achtung: Nicht alle Sorten sind samenecht, manche sind daher nur durch Stecklinge vermehrbar. Darüber hinaus kreuzen sich Veilchensorten untereinander, was eine sortenreine Vermehrung bei mehreren Veilchenarten im Garten erheblich erschwert.
Krankheiten und Schädlinge
Stehen die Duftveilchen an einem warmen und trockenen Platz können sich Spinnmilben ausbreiten.