Duftwicken: Romantik pur
Seit über 300 Jahren wird die Duft-Wicke nun schon als Zier- und Duftpflanze in den Gärten Europas geschätzt und gezüchtet. Allen voran die Engländer lieben die romantische Spätsommerblüherin und haben ihr ganze Züchtergesellschaften gewidmet.

Mit Saatmischungen sich farbenfrohe, üppige Wicken-Beete ganz leicht anlegen
Die Art Lathyrus odoratus, zu deutsch Duft-Wicke, Edel-Wicke oder Duftende Platterbse, entspringt innerhalb der Gattung der Platterbsen der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Gemeinsam mit ihren Verwandten, der Stauden-Wicke (Lathyrus latifolius) und Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), gehört sie zu den Top-Gartenpflanzen. Ihren großen Auftritt hat die Duft-Wicke im Hochsommer.
Die Duft-Wicke eignet sich als Bepflanzung für große Kübel oder Balkonkästen und darf mit ihrer romantisch-verschnörkelten Form in keinem Bauerngarten fehlen. Sie ist nicht so kletterwütig, wie ihre Verwandte, die Stauden-Wicke. Doch auch die Duft-Wicke wächst mithilfe ihrer zarten Ranken je nach Sorte bis zu 150 Zentimeter in die Höhe. An Zäunen und Spalieren finden sie Halt und bilden schnell einen dichten, blühenden Sichtschutz.
Tipp: Wicken binden mit ihren Wurzeln Stickstoff und sind daher als attraktive Gründüngungspflanzen gut geeignet.
Standort und Pflege

Lathyrus odoratus steht am liebsten sonnig bis halbschattig und windgeschützt. Der Boden sollte nährstoffreich und mäßig feucht sein. Staunässe und Zugluft kann die romantische Schönheit nicht vertragen. Am besten gedeiht sie in kalkhaltiger Erde mit hohem pH-Wert. Für eine üppige Blüte muss die Duft-Wicke regelmäßig gegossen und gedüngt werden, da die Pflanzen für ihren starken Wuchs sehr viele Nährstoffe benötigen. Durch Anhäufeln mit Komposterde im Juli treiben die Pflanzen noch einmal kräftig durch und belohnen die Mühe mit einem intensiven Blütenflor. Auch häufiges Schneiden regt die Bildung neuer Blüten an. So erhält man nicht nur eine dichte Blüte, sondern hat auch immer gleich einen Strauß frischer Duftwicken für die Vase. Abgeblühte Teile müssen regelmäßig ausgeputzt werden. Der Standort sollte jedes Jahr gewechselt werden.
Man kann Duft-Wicken-Samen ab Mitte April in Töpfe oder mit einer guten Handbreit Abstand ins Freiland säen. Dazu die Samen über Nacht gut wässern und anschließend etwa 5 Zentimeter tief einsetzen. Achtung: Lathyrus-Samen sind nur sehr kurze Zeit keimfähig und sollten deshalb nicht lange gelagert werden. Bei Temperaturen um die 15 Grad entwickeln sich die Sämlinge der Duft-Wicke am besten. Nach etwa zwei Wochen sind die ersten Keimlinge zu sehen. Sobald sich zwei Paar Blätter entwickelt haben, die Spitzen ausbrechen, denn nur die Seitentriebe bringen schöne Blüten! Die Keimlinge nach zwei Wochen anhäufeln. Wicken entwickeln sich im Freien optimal, denn vor Ort bilden sie ein besseres Wurzelsystem aus und müssen später weniger gegossen werden. Eine Vorkultur im Zimmer ist daher nicht zu empfehlen. Die Jungpflanzen reagieren empfindlich auf Spätfrost.

Die Ranken von Lathyrus odoratus finden schnell Halt und bilden schnell einen dichten, blühenden Sichtschutz
Krankheiten und Schädlinge
Echter Mehltau ist eine Gefahr für die Duft-Wicke. Hier können Sie durch eine rechtzeitige Behandlung mit natürlichen Pflanzenstärkungsmitteln vorbeugen und einen eventuellen Befall reduzieren. Bei intensiver Ausprägung müssen alle stark befallenen Triebe restlos entfernt werden. Bei Staunässe droht der Pflanze Wurzelfäule und Blattfleckenkrankheit durch Pilzbefall. Duft-Wicken sind außerdem beliebt bei Blattläusen.

Zweifarbige Edel-Wicke ‘Painted Lady’
Wer dagegen dezente Töne liebt, greift am besten zur pastellfarbigen Kollektion ‘Rosemary Verey’. Die kleinen Pflanzen der Mischung ‘Little Sweetheart’ werden gerade einmal 25 Zentimeter hoch. Sie eignen sich für den Balkon oder als Beeteinfassung. Eine hervorragende kleinwüchsige Neuheit ist auch ‘Snoopea’. Die rankenlose Wicke wird ebenfalls als Farb-Mischung angeboten und wächst buschig, etwa 30 Zentimeter hoch. Achtung: Bei vielen neuen Sorten geht die Blütenpracht auf Kosten des Dufts. Wer auf Duft Wert legt, sollte sich für ältere Sorten wie die dunkelblaue ‘Lord Nelson’ entscheiden. Besonders blütenreich aber duftarm sind die sogenannten ‘Spencer-Sorten’. Sammler dürfen natürlich auf die legendäre allererste Duftwickensorte ‘Cupani’ (benannt nach ihrem Entdecker) nicht verzichten.