Pflanzen

Echte Arnika, Berg-Wohlverleih

Arnica montana

Die Echte Arnika ist eine bewährte Heilpflanze. Mit ihren gelben Blütenköpfchen ist sie auch eine Zierde im Beet. So pflanzen und pflegen Sie Arnika richtig.

Wuchstyp
  • Staude
  • Rhizom
Wuchshöhe
von 30 cm bis 60 cm
Wuchsbreite
von 15 cm bis 20 cm
Blütenfarbe
  • gelb
Blütezeit (Monat)
  • Juni bis September
Blütenform
  • Blütenkörbchen
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • breit lanzettlich
  • ganzrandig
Blatteigenschaften
  • duftend
  • Rosette
Fruchteigenschaften
  • unscheinbar
Licht
  • sonnig
Bodenart
  • sandig
Bodenfeuchte
  • frisch bis mäßig feucht
ph-Wert
  • sauer
Kalkverträglichkeit
  • kalkempfindlich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • Heilpflanze
Winterhärte
  • winterhart
Klimazonen nach USDA
  • 6
Lebensbereiche
  • FR2
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Gruppenpflanzung
  • Rabatten
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Bauerngarten
  • Naturgarten
  • Steingarten

Herkunft

Die Echte Arnika (Arnica montana), auch Berg-Wohlverleih, Engelkraut, Kraftwurz, Wundkraut oder Wolfsblume genannt, ist eine von rund 30 Arten der Gattung Arnica innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Wie der botanische Name schon vermuten lässt, ist Arnica montana ein Berg-, beziehungsweise Alpengewächs, das eher kühlere Temperaturen verlangt. In den mitteleuropäischen Alpen kommt die aromatisch duftende Staude von den Pyrenäen bis zum Balkan in Höhen bis zu 2.500 Metern vor. Auch in den Mittelgebirgen ist sie zu finden. Da ihr natürlicher Bestand jedoch mittlerweile stark rückläufig ist, steht die Pflanze unter Naturschutz. Seit alters her ist Arnika aber auch eine beliebte Heilpflanze, die schon Goethe gegen Angina eingenommen haben soll. Heute sind die Heilkräfte der Arnika wissenschaftlich bestätigt – aber auch die Toxizität der Pflanze. Aus diesem Grund sollte man bei der innerlichen Anwendung stets medizinischen Rat hinzuziehen.

Wuchs

Arnika ist eine krautig wachsende, sommergrüne Pflanze, die 30 bis 60 Zentimeter hoch und etwa 20 Zentimeter breit wird. Sie ist eine Rhizomstaude, das heißt, sie bildet unterirdische Sprossantriebe aus. Diese liegen waagrecht in der Erde und sind gelb- bis schwarzbraun gefärbt.

Blätter

Die breit lanzettlichen, weich behaarten Blätter der Arnika sitzen gegenständig und ungestielt direkt an den ebenfalls behaarten Stängeln. Die sogenannten Basalblätter sind bis zu 20 Zentimeter lang und wachsen in einer bodenständigen Rosette.

Blüten

Von Juni bis September erscheinen auf den Stängeln kleine Gruppen aus bis zu acht Zentimeter großen, goldgelben Blütenkörbchen, die strahlenförmig angeordnet sind.

Gelbe Blüte der Arnika

Die Blüten der Arnika erinnern ein wenig an gelbe Margeriten

Früchte

Nach der Blüte bildet die Arnika Achänen aus, gestielte Früchte mit einem weißen Schirm (Pappus), die vom Wind fortgetragen werden.

Standort

Wenn Sie Arnika im eigenen Garten kultivieren möchten, eignet sich nur ein Standort in voller Sonne.

Boden

Arnika bevorzugt einen gut durchlässigen, mageren, kalkarmen sowie sauren Boden. Daneben sollte er einen hohen Humusgehalt aufweisen.

Pflanzung

Arnika wird im Spätsommer mit einem Abstand von 25 Zentimetern ins Freie gesetzt. Bei Bedarf sollten Sie die Pflanzstelle mit Rhododendronerde aufbereiten, sodass der Boden sauer genug für die Staude ist. Am besten wächst Arnika in lockeren Gruppen, vorzugsweise im Steingarten. Auf einen Quadratmeter kommen 16 Pflanzen.

Pflege

In trockenen Perioden gilt es, die Pflanze von Hand zu wässern. Ansonsten braucht Arnika kaum Pflege und sollte auch nicht gedüngt werden, da sie auf Düngemittel sehr empfindlich reagiert.

Teilen

Sie können das Rhizom der Arnika nach der Blüte im Herbst teilen.

Verwendung

Die Arnika ist mit ihren attraktiven goldgelben Blütenköpfchen eine Zierde für jedes sonnige Blumenbeet. Mit ihrem natürlichen und farbenfrohen Aussehen passt sie gut in Naturgärten und Bauerngärten. Aufgrund ihrer Standortansprüche setzt man sie, wie bereits erwähnt, auch häufig in pflegeleichte Steingärten.

Nicht nur Sebastian Kneipp pries die Arnika als wichtige Heilpflanze. In Klostergärten war sie fester Bestandteil der "grünen Apotheke" und auch in ländlichen Gärten fehlte sie selten. Innerlich angewendet soll das bittere Kraut eine anregende Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem haben. Da die Pflanze ab einer bestimmten Menge giftig ist und ihr Milchsaft Allergien auslösen kann, wird von der Selbstmedikation mittlerweile abgeraten – eine Einnahme sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.


Einer äußerlichen Anwendung, bei der Sie die Arnika aus Ihrem eigenen Garten verwenden, steht jedoch nichts im Wege. Pflücken Sie dazu die vollständig geöffneten Blüten und hängen Sie sie an einem luftigen und dunklen Ort zum Trocknen auf. Aus diesen – und auch aus den getrockneten Wurzeln zwei- bis dreijähriger Pflanzen – lassen sich dann die unterschiedlichsten Heilmittel herstellen. Im Handel gibt es eine Vielzahl an Arnika-Salben, -Tinkturen und -Aufgüsse, die – oft in Verbindung mit Hamamelis – bei Prellungen, Quetschungen, Blutergüssen, Zerrungen, Verstauchungen, Krampfadern, Venenentzündungen sowie rheumatischen Muskel- und Gelenkschmerzen als entzündungshemmende und antiseptische Mittel zum Einsatz kommen. Bei leichten Prellungen oder Verstauchungen können Sie sich einen Arnika-Aufguss aber auch einfach selbst herstellen:

Getrocknete Arnika-Blüten

Die getrockneten Blüten der Arnika werden für heilende Salben, Tinkturen oder Aufgüsse verwendet

Übergießen Sie einen Esslöffel getrockneter Blüten mit einem halben Liter kochendem Wasser und lassen Sie alles etwa zehn Minuten ziehen. Tränken Sie dann ein Leinen- oder Baumwolltuch mit dem Aufguss und legen Sie es auf die schmerzende Stelle. Umwickeln Sie das Ganze mit einem trockenen Tuch. Der Umschlag sollte etwa 30 Minuten einwirken. Bei Heiserkeit und Halsentzündungen kann der Aufguss auch zum Gurgeln verwendet werden. Sie dürfen die Flüssigkeit aber nicht schlucken!

Für eine selbst gemachte Arnika-Tinktur benötigen Sie 100 Milliliter 70-prozentigen Alkohols, zehn Gramm getrocknete Blüten sowie ein hohes Glas mit Schraubverschluss. Füllen Sie die Blüten in das Glas und übergießen Sie sie mit dem Alkohol. Verschließen Sie das Glas gut und lassen Sie die Mischung vier bis sechs Wochen an einem warmen Ort ziehen. Schütteln Sie das Glas gelegentlich und seihen Sie die Flüssigkeit am Ende ab. An einem kühlen Ort hält die Tinktur mindestens ein Jahr. Vor einer Anwendung muss Arnika-Tinktur immer mit Wasser verdünnt werden: Für Umschläge geben Sie einen Esslöffel der Tinktur in einen halben Liter Wasser. Tauchen Sie ein Leinentuch in die Flüssigkeit und legen Sie dieses auf die schmerzende Stelle.

Vermehrung

Arnika kann durch Aussaat oder Wurzelschnittlinge, die Sie im Frühjahr schneiden, vermehrt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Gelegentlich treten an den Blütenkörbchen Blattläuse oder die Arnikafliege auf.

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