Pflanzen

Echter Eibisch

Althaea officinalis

Echter Eibisch ist ein bewährtes Heilmittel gegen Husten und gereizte Atemwege. Daneben ist er aber auch eine attraktive Zierstaude für den Garten. Hier finden Sie Tipps – von der Pflanzung bis zur Ernte der wertvollen Blätter, Blüten und Wurzeln.

Wuchstyp
  • Staude
Wuchshöhe
von 60 cm bis 150 cm
Wuchseigenschaften
  • aufrecht
  • buschig
Blütenfarbe
  • rosa
  • weiß
Blütezeit (Monat)
  • Juli bis September
Blütenform
  • achselständig
  • einfach
Blüteneigenschaften
  • leicht duftend
Blattfarbe
  • grün
Blattform
  • 3-5-lappig
  • gelappt
  • gestielt
Fruchtform
  • Spaltfrucht
Licht
  • sonnig bis absonnig
Bodenart
  • sandig
Bodenfeuchte
  • mäßig feucht bis feucht
Nährstoffbedarf
  • nährstoffreich
Humus
  • humusreich
Zier- oder Nutzwert
  • Blütenschmuck
  • malerischer Wuchs
  • Heilpflanze
  • Nektar- oder Pollenpflanze
  • heimische Wildpflanze
Verwendung
  • Blumenbeete
  • Einzelstellung
  • Gruppenpflanzung
Gartenstil
  • Apothekergarten
  • Bauerngarten
  • Kräutergarten
  • Naturgarten
Bienenfreundlich
bienenfreundliche Pflanze

Herkunft

Der Echte Eibisch (Althaea officinalis) hat als Heilpflanze eine wichtige Bedeutung. Das spiegelt sich auch in den zahlreichen Namen wieder, die der Staude umgangssprachlich verliehen wurden und die von "Hustenkraut" über "Schleimwurzel" bis hin zu "Arznei-Eibisch" reichen. Seit der Antike sind die gesundheitsfördernden und vor allem reizlindernden Schleimstoffe des Echten Eibischs allgemein bekannt – beschrieben wurden seine medizinischen Eigenschaften jedoch bereits im 9. Jahrhundert vor Christus. Die Malvenart wurde zunächst überwiegend in der Klosterheilkunde eingesetzt, fand jedoch schnell ihren Weg aus den Klostergärten heraus und hinein in die Bauerngärten. Echter Eibisch gilt deshalb auch heute noch als Heilpflanze der Volksmedizin.

Der Gattungsname "Althaea" leitet sich vom griechischen Wort "althäeis" für "heilen, fördern" ab. Der Name der Pflanzenfamilie, zu der der Echte Eibisch gehört, die Malvengewächse (Malvaceae), ist ebenfalls griechischen Ursprungs: "malake" bedeutet soviel wie "weich". Die englische Bezeichnung für den Echten Eibisch, "Common Marshmallow", wurde auf die bekannte weiche Süßigkeit übertragen, auch wenn sie heute nicht mehr mit Eibisch hergestellt wird.

Wildwachsender Eibisch steht unter Naturschutz und darf daher in freier Natur nicht gesammelt werden. Ursprünglich in Asien beheimatet, kommt er heute in weiten Teilen Europas, vor allem im östlichen Mittelmeerraum, an Küsten und auf salzhaltigen Wiesen vor.

Wuchs

Echter Eibisch ist eine winterharte Staude mit einer fleischigen, tief reichenden Pfahlwurzel. Aus dieser treiben feste, weichhaarige bis filzige und unverzweigte Stängel, die bis zu eineinhalb Meter hoch werden. Die aufrecht und relativ buschig wachsende Pflanze sollte mit einem ausreichenden Abstand zu anderen Pflanzen ins Beet gesetzt werden.

Blätter

Echter Eibisch, „Samtpappel“

Wegen seiner flaumig behaarten Blätter nennt man den Echten Eibisch auch "Samtpappel"

Direkt an den Stängeln entwickeln sich fleischige, graugrüne, drei bis acht Zentimeter breite Blätter, die spiralförmig angeordnet sind. Sie sind drei- bis fünffach gelappt und am Rand unregelmäßig eingekerbt. Ihre Oberfläche ist flaumig weich und behaart.

Blüten

Die Blüten des Echten Eibischs erscheinen von Juli bis September büschelweise in den Blattachseln. Es handelt sich um drei bis fünf Zentimeter große, weiße bis blassrosafarbene Blüten mit sechs bis neun Außenkelchblättern, die leicht duften.

Früchte

Nach der Blüte entwickeln sich scheibenförmige Spaltfürchte, die die Samen enthalten.

Standort

Echter Eibisch gedeiht am besten an sonnigen und windgeschützten Standorten. Der Bauerngarten-Klassiker ist gut mit anderen Pflanzen im Beet kombinierbar. Zudem locken die zahlreichen Blüten viele Bienen und nützliche Insekten an.

Boden

Der Boden sollte feucht, tiefgründig und nährstoffreich sein. Echter Eibisch fühlt sich sowohl im Beet als auch am Rand von Gartenteichen wohl.

Pflanzung

Setzen Sie die Jungpflanzen im Frühling mit einem Abstand von 40 bis 50 Zentimetern ins Beet, sodass sie sich kräftig entwickeln können. Eine Mulchschicht und etwas Kompost sorgen für einen guten Start und gesundes Wachstum.

Echter Eibisch benötigt ausreichend Platz im Beet

Echter Eibisch benötigt ausreichend Platz im Beet

Pflege

Die Blütenstaude ist anspruchslos und einfach zu pflegen. Achten Sie auf regelmä­ßige und ausreichende Wassergaben, insbesondere während längerer Trockenzeiten.

Echten Eibisch ernten und konservieren

Die Blätter und Blüten des Echten Eibischs werden frühzeitig im Sommer – zu Beginn der Blütezeit – von der Staude gepflückt. Sie können bei sanfter Wärme an einem schattigen Platz getrocknet werden. Bewahren Sie sie gut verschlossen und dunkel auf. Die Wurzeln können im Herbst ausgegraben, gesäubert und getrocknet werden. Lassen Sie ihnen genügend Zeit, um vollständig auszutrocknen, da sie sonst leicht zu schimmeln beginnen.

Generell können alle Pflanzenteile des Echten Eibischs zu wirkungsvollen Heilmitteln verarbeitet werden. Früher hat man überwiegend die zerriebenen Wurzeln verwendet, um daraus Pastillen gegen Husten und Heiserkeit herzustellen. Als Küchenkraut hingegen hat der Echte Eibisch heute keinerlei Bedeutung mehr.

Eibisch als Heilpflanze

Echter Eibisch nimmt, wie bereits erwähnt, als Heilpflanze und sogenannte Schleimdroge einen hohen Stellenwert in der Naturmedizin ein. Seine Wurzeln, Blätter und Blüten enthalten wertvolle Schleimstoffe und haben mit den Inhaltsstoffen reiz- und entzündungshemmende sowie schmerzlindernde Eigenschaften. Echter Eibisch wird in der Regel als Tee getrunken und hilft ebenso bei Heiserkeit, Halsschmerzen, Husten und Bronchitis wie bei Entzündungen am Zahnfleisch und im Mund- und Rachenraum. Außerdem lindert er Verdauungsbeschwerden. Äußerlich angewendet sind Aufgüsse aus den Blüten oder Salben aus der Wurzel des Echten Eibischs wohltuend bei kleinen Hautverletzungen, Hautausschlägen, Abszessen, leichtem Sonnenbrand oder Wunden.

Eibisch-Tee selber machen

Eibisch-Tee

Eibisch-Tee, hier aus den Wurzeln, darf niemals aufgekocht werden, da sonst die wertvollen Schleimstoffe verloren gehen

Für eine Tasse Eibisch-Tee nehmen Sie einen Teelöffel getrocknete Wurzel und einen Teelöffel klein geschnittener Blätter und Blüten. Diese können Sie sowohl frisch als auch getrocknet verwenden. Wichtig: Setzen Sie die Pflanzenteile mit 150 Milliliter kaltem (!) Wasser an, da die Schleimstoffe bei starker Wärmezufuhr zerstört werden. Lassen Sie die Mischung ein bis zwei Stunden bei gelegentlichem Umrühren ziehen. Seihen Sie anschließend die Pflanzenteile mit einem Sieb ab und erwärmen Sie den Sud nur leicht, ohne ihn aufzukochen. Bei Schluckbeschwerden, Husten und Heiserkeit sollten Sie täglich zwei bis drei Tassen in kleinen Schlucken trinken. Sie können den Tee auch mit etwas Honig süßen.

Vermehrung

Echter Eibisch wird im Frühling ausgesät. Zur gleichen Zeit können Sie die Heilpflanze aber auch teilen und an einem neuen Standort einpflanzen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Echte Eibisch ist wenig anfällig für Pflanzenkrankheiten und Schädlinge.

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