Echter Kümmel
Carum carvi
Echter Kümmel gilt wegen seiner Samen seit etwa 5.000 Jahren als bekömmliche Heilpflanze. Daneben würzen seine Blätter und Triebe Brote, Suppen und Salate. So pflanzen, pflegen und ernten Sie den Doldenblütler richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- zweijährig oder kurzlebig
- Wuchshöhe
- von 30 cm bis 100 cm
- Wuchsbreite
- von 0 cm bis 0 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Mai bis Juni
- Blütenform
-
- Dolden
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- gefiedert
- Fruchtfarbe
-
- braun
- Fruchtform
-
- Spaltfrucht
- Fruchteigenschaften
-
- essbar
- Licht
-
- sonnig
- halbschattig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Küchenkraut
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- ungiftig
- Verwendung
-
- Pflanzgefäße
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Kräutergarten
- Naturgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Echter Kümmel (Carum carvi), auch als "Wiesen-Kümmel" bekannt, gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, dem Nahen Osten und Nordafrika. Die Gewürzpflanze kommt auf sonnigen Wiesen sowie Ackerrändern und an Standorten in bis zu 2.000 Metern Höhe vor.
Seit etwa 5.000 Jahren wird Echter Kümmel als bekömmliche Heil- und Gewürzpflanze kultiviert und gilt gemeinhin als eines der ältesten Gewürze Europas. Das erste Mal schriftlich als Kochgewürz erwähnt wurde der Echte Kümmel im dritten Jahrhundert nach Christus. Der typische Geruch von Kümmel beruht auf dem Inhaltsstoff Carvon, der etwa 50 Prozent des ätherischen Öls in den Kümmelsamen ausmacht.

Echter Kümmel ist eine aufrecht wachsende Heil- und Gewürzpflanze mit gefiederten Blättern
Wuchs
Beim Echten Kümmel handelt es sich um eine zweijährige, aufrecht wachsende Gewürzpflanze. Aus einer fingerdicken rübenähnlichen und tiefen Pfahlwurzel wächst im ersten Jahr zunächst eine Blattrosette. Im darauffolgenden Jahr erscheinen die bis zu einen Meter hohen Blütenstängel. Sie stehen aufrecht, sind kantig, hohl und stark verzweigt.
Blätter
Echter Kümmel besitzt zarte, zwei- bis dreifach gefiederte, leuchtend grüne Blätter, die an das Laub von Möhren erinnern. Sie werden acht bis 15 Zentimeter lang.
Blüten
An den Enden der Stängel erscheinen im Mai/Juni große Dolden ohne Hüllblätter mit sehr kleinen weißen bis zartrosafarbenen Einzelblüten.

Die weißen bis rosafarbenen Doldenblüten erscheinen ab Mai
Früchte
Von Juni bis August reifen die dunkelbraunen, etwa vier Millimeter großen Früchte, die in zwei sichelförmige, gerippte Teilfrüchte (Samen) auseinanderfallen. Sie enthalten ätherisches Öl und fette Öle sowie Gerbstoffe.
Standort
Kümmel bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Boden
Der Mittelzehrer Kümmel gedeiht auf feuchten, aber nicht staunassen, tiefgründigen und nährstoffreichen Böden.
Pflanzung
Kümmel sollten Sie im April dünn in Reihen mit etwa 30 Zentimeter Abstand aussäen. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde, da Echter Kümmel ein Lichtkeimer ist. Sobald die Samen auflaufen, sollten sie auf 15 bis 20 Zentimeter Abstand vereinzelt werden. Eine Abdeckung mit Vlies schützt vor Schädlingen wie der Möhrenfliege.
Pflege
Wässern Sie den Kümmel regelmäßig. Mit gelegentlichem Hacken lockern Sie den Boden und befreien ihn gleichzeitig von Unkraut. Nach der Ernte der Samenstände im zweiten Jahr gilt es das Beet umzugraben.
Ernte und Konservierung
Im ersten Jahr können Sie die jungen Blätter und Triebspitzen, die leicht nach Anis schmecken, nach Bedarf ernten und frisch zum Würzen von Suppen und Salaten verwenden. Im zweiten Jahr schneidet man die Samenstände, sobald die Früchte dunkelbraun sind – meist ist dies ab Juli der Fall. Gebündelt reifen sie an einem schattigen und luftigen Ort nach. Die Samen werden herausgerieben und können zum Würzen von Fleisch- und Gemüsegerichten verwendet werden. Außerdem verfeinert man damit Brot oder Käse. Kohl und Bratkartoffeln werden mit den Kümmelsamen bekömmlicher. Daneben werden aus den zerstoßenen Samen Tee, Öl und verschiedene alkoholische Getränke wie Aquavit zubereitet. Die Pfahlwurzel ist ebenfalls essbar. Sie kann im September ausgegraben und gekocht werden.

Mit den Kümmelsamen können Sie neben Broten auch Suppen und Salate würzen
Echter Kümmel als Heilpflanze
Kümmeltee hilft bei Magen- und Darmkrämpfen. Ähnlich wie Anis (Pimpinella anisum) und Fenchel (Foeniculum vulgare) wirkt Kümmel krampflösend und verringert Völlegefühl und Blähungen. Eine bekömmliche Tee-Mischung aus Kümmel, Anis und Fenchel wird oft Kleinkindern mit Bauchschmerzen verabreicht. Außerdem lindert Kümmel Mundgeruch und ist Bestandteil von Mundwassern und Zahnpasten. Äußerlich wird Kümmelöl bei rheumatischen Beschwerden angewendet.

Im Tee der vier Winde werden Fenchel, Kümmel, Pfefferminze und Anis kombiniert. Er hilft bei Magen- und Darmbeschwerden
Vermehrung
Echter Kümmel wird am einfachsten über eine Direktaussaat im April vermehrt. Die Keimdauer beträgt unter Glas ein bis drei Wochen bei einer Temperatur von etwa 15 Grad Celsius. Die Samen sind ein bis zwei Jahre keimfähig.
Krankheiten und Schädlinge
Bei hoher Luftfeuchtigkeit und in regenreichen Sommern können als Krankheiten der Doldenbrand und Falscher Mehltau an den Kümmelpflanzen auftreten. Gegen einen Befall mit der Möhrenfliege hilft das Abdecken der Pflanzen mit einem Vlies.