Echter Salbei, Küchen-Salbei
Salvia officinalis
Echter Salbei, Küchen-, Gewürz- oder Apothekensalbei – die Namensvielfalt drückt ebenso die breit gefächerte Verwendung dieser Pflanze aus. So pflanzen, pflegen und ernten Sie die Heilpflanze richtig.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Wuchshöhe
- von 40 cm bis 80 cm
- Wuchsbreite
- von 40 cm bis 60 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- horstbildend
- buschig
- Blütenfarbe
-
- violett
- Blütezeit (Monat)
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- Juni bis August
- Blütenform
-
- Scheinähren
- Blüteneigenschaften
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- essbar
- Blattfarbe
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- grün
- silbergrau
- mehrfarbig
- Blattform
-
- elliptisch
- schmal elliptisch
- Blatteigenschaften
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- immergrün
- Licht
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- sonnig
- Bodenart
-
- steinig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- trocken bis mäßig trocken
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Blattschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- Giftigkeit
-
- schwach giftig
- Klimazonen nach USDA
-
- 6
- Lebensbereiche
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- FR1
- ST1
- FS
- Verwendung
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- Einfassungen
- Einzelstellung
- Pflanzgefäße
- Rabatten
- Gartenstil
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- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Mediterraner Garten
- Kräutergarten
- Naturgarten
- Präriegarten
- Topfgarten
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Der Echte Salbei (Salvia officinalis), auch unter den Namen Küchen-Salbei oder Garten-Salbei bekannt, ist eine von etwa 900 Salbei-Arten. Wie andere Arten auch gehört er zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Die mehrjährige Pflanze stammt aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika, wo das Heil- und Küchenkraut auf kalkhaltigen Standorten zu finden ist. Das lateinische Wort "salvus" bedeutet "gesund" und deutet auf die medizinische Verwendung hin, denn Echter Salbei hat eine lindernde Wirkung bei Halsschmerzen und hat als traditionelle Heilpflanze in Klostergärten schon lange einen festen Platz.
Wuchs
Der Echte Salbei ist eine strauchig wachsende, immergrüne Staude mit stark verzweigtem Wurzelstock und Stängeln. Die Pflanze wird zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch.
Blätter
Die Blätter vom Küchen-Salbei sind elliptisch, samtig behaart, graugrün und etwa fünf Zentimeter lang. Beim Zerreiben riechen sie stark aromatisch und schmecken würzig bis bitter.
Blüten
Bienen und Insekten freuen sich, wenn die einzelnen violettblauen Lippenblüten von Juni bis August in länglichen Scheinähren erscheinen. Die Stiele sind dann dicht mit etwa zwei Zentimeter langen Blüten besetzt.

Von Juni bis August präsentiert der Echte Salbei violettblaue Lippenblüten
Standort
Der Echte Salbei benötigt einen sonnigen und warmen Standort. Das Kräuterbeet oder die Kräuterspirale, wo er zahlreiche Insekten anlockt, sind für den wärmeliebenden Halbstrauch ideale Orte zum Gedeihen.
Boden
Der Boden sollte trocken, kalkhaltig und durchlässig sein. Staunässe gilt es zu vermeiden. Echter Salbei eignet sich auch für die Topfkultur. Für die Kräuter im Topf verwendet man am besten Kräutererde.
Pflanzung
Sie können den Küchen-Salbei ab März auf der Fensterbank, beziehungsweise im Gewächshaus aussäen, oder ab Mai ins Freiland. Die Jungpflanzen sollten Sie auf 30 bis 40 Zentimeter Abstand vereinzeln.

Ein sonniges Kräuterbeet ist der ideale Standort für den Echten Salbei
Pflege
Gießen Sie den Echten Salbei regelmäßig, aber nur mäßig, sodass das Wasser sich nicht staut. Mit den Jahren verholzt der breitbuschig wachsende Halbstrauch von unten, ein jährlicher Rückschnitt im Frühjahr nach den letzten Frösten kann dies verzögern. Zudem bleibt die Pflanze so in Form und bricht nicht so schnell auseinander. Ein Schnitt regt die Bildung neuer Triebe an, andernfalls gibt es irgendwann keine frischen neuen Triebe mehr, die geerntet werden können. Es sollte jedoch nicht zu weit ins alte Holz geschnitten werden.
Wer auf lästige Sämlinge im Garten verzichten möchte, der entfernt zudem die verwelkten Blüten. Ein Schnitt bis auf das erste bis zweite Blattpaar unter den Scheinähren ist dafür ausreichend.
Im Winter ist der Echte Salbei dank seiner immergrünen Blätter ebenfalls eine ansehnliche Pflanze. Ein Schutz aus Reisig und Tannenzweigen ist zu dieser Jahreszeit sinnvoll, da die Pflanze gerade Kahlfröste nicht immer verträgt. Die buntlaubigen Sorten sind noch empfindlicher als die Art.
Ernte und Konservierung
Wenn Sie Salbei ernten möchten, können Sie das ganze Jahr über junge Blätter der Gewürzpflanze pflücken. Die graugrünen, filzigen, Blätter duften stark und schmecken würzig derb. Gerade vor der Blüte verstärkt sich das Aroma der Blätter – dann ist der richtige Zeitpunkt, um Salbei zu trocknen oder auch um Salbei einzufrieren. Sämtliche Fleisch- und mediterranen Gerichte, zum Beispiel Saltimbocca (Kalbfleischröllchen), sowie Soßen und Öle können mit frischen oder getrockneten Blättern verfeinert werden. Salbei-Butter ist eine günstige und leckere Alternative zu Nudelsoße. Doch Vorsicht: Küchen-Salbei ist sehr intensiv im Geschmack und sollte zum Würzen von Speisen nur sparsam verwendet werden. Die Blüten sind ebenfalls wohlschmeckend, sie peppen Gerichte zudem mit etwas Farbe auf. Auch die vielen Sorten des Echten Salbeis haben schmackhafte Blätter und sind für den Verzehr geeignet.

Echter Salbei kann das ganze Jahr über geerntet werden
Heilwirkung
Echter Salbei hilft als Heilpflanze bei vielen Beschwerden. Er enthält neben ätherischen Ölen Gerb- und Bitterstoffe sowie Flavonoide und Rosmarinsäure. Die Heilpflanze hat eine adstringierende, antiseptische und krampflösende Wirkung: So wird Tee aus Echtem Salbei innerlich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und zum Gurgeln bei Halsschmerzen angewendet. Die Pflanze hilft innerlich eingenommen bei Beschwerden im Magen- und Darmtrakt. Ebenso gilt Küchen-Salbei als Schweißhemmer und sorgt für den Rückgang der Milch bei stillenden Müttern, was beim Abstillen hilft. Äußerlich unterstützen Salbei-Aufgüsse und -Auflagen die Wundheilung und lindern Insektenstiche.
Gefährliche Besonderheit
Trotz der vielen guten Eigenschaften hat der Echte Salbei auch eine Tücke. In dem ätherischen Öl befindet sich das Nervengift Thujon, deshalb sollte es vermieden werden, ihn über einen längeren Zeitraum einzunehmen. In der Schwangerschaft ist von der Einnahme von Küchen-Salbei ganz abzuraten.
Sorten
Von Salvia officinalis gibt es viele Sorten.

Einige Sorten erweitern die Farbpalette, zum Beispiel der Rosa Gewürz-Salbei (Salvia officinalis ‘Rosea’), dessen Blüten von Juli bis August erscheinen und mit denen er viele Insekten und Bienen anlockt. Auf einem sonnigen, trockenen Standort fühlt sich die Pflanze am wohlsten. Sie wird durch ihre vielen, rosafarbenen Blüten auch als Zierpflanze eingesetzt.
Sehr intensiv schmeckende Blätter hat der Bayerische Gewürz-Salbei (Salvia officinalis ‘Mittenwald’). Ebenso überzeugt er durch seine robuste Art und seine Langlebigkeit, deshalb ist er ideal für den Küchen- und Kräutergarten. ‘Berggarten’ fällt durch einen kompakten Wuchs bis 40 Zentimeter Höhe und breite Blätter auf. ‘Dwarf’ ist eine kompakte Sorten, die nur 20 Zentimeter hoch wird.
Sorten mit weißen Blüten sind ebenfalls erhältlich, zum Beispiel ‘Alba’. Auch der Weiße Zwerg-Gewürz-Salbei (Salvia officinalis ‘Nana Alba’) ist, wie der Name schon sagt, ein kleinwüchsiger Halbstrauch, der nur eine Höhe von 20 bis 40 Zentimetern erreicht.
Allerdings gibt es auch einige wunderbare Sorten, die allein durch ihre verzierten Blätter ein echter Hingucker sind. Einen roten, gelbgrünen oder grünweißen Blattschmuck zeigen die Sorten ‘Purpurascens’, ‘Icterina’ oder ‘Tricolor’ und geben so das ganze Jahr über attraktive Blattschmuckpflanzen im Topfgarten ab.
Vermehrung
Sie können den Küchen-Salbei im Frühjahr durch Aussaat vermehren. Zudem ist eine Vermehrung des Salbeis durch Stecklinge oder durch Teilung möglich. Von den Stecklingen sollten Sie alle Blätter bis auf zwei entfernen, die Triebe in Anzuchterde stecken und bis zur Wurzelbildung feucht halten.
Krankheiten und Schädlinge
Der Echte Salbei ist relativ unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen.