Echtes Seifenkraut
Saponaria officinalis
Fühlt sich die anspruchslose, heimische Pflanze wohl, überzieht sie schnell größere Flächen mit hübschen Blüten und zartem Duft. Unsere Tipps zur Pflanzung und Pflege des Echten Seifenkrauts.
Steckbrief
- Wuchstyp
-
- Staude
- Rhizom
- Wuchshöhe
- von 50 cm bis 80 cm
- Wuchsbreite
- von 50 cm bis 60 cm
- Wuchseigenschaften
-
- aufrecht
- Ausläufer
- Blütenfarbe
-
- rosa
- weiß
- Blütezeit (Monat)
-
- Juni bis September
- Blütenform
-
- achselständig
- Trugdolden
- Blüteneigenschaften
-
- leicht duftend
- Blattfarbe
-
- grün
- Blattform
-
- lanzettlich
- Fruchtfarbe
-
- grün
- Fruchtform
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- Kapsel
- Fruchteigenschaften
-
- unscheinbar
- Licht
-
- sonnig
- Bodenart
-
- sandig bis lehmig
- Bodenfeuchte
-
- mäßig trocken bis mäßig feucht
- ph-Wert
-
- schwach alkalisch bis neutral
- Kalkverträglichkeit
-
- kalkliebend
- Nährstoffbedarf
-
- mäßig nährstoffreich bis nährstoffreich
- Humus
-
- humusreich
- Zier- oder Nutzwert
-
- Blütenschmuck
- Heilpflanze
- Nektar- oder Pollenpflanze
- heimische Wildpflanze
- Klimazonen nach USDA
-
- 4
- Lebensbereiche
-
- GR2
- FR2
- Verwendung
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- Blumenbeete
- Böschungen
- Gruppenpflanzung
- Verwilderung
- Flächenbegrünung
- Gartenstil
-
- Apothekergarten
- Bauerngarten
- Blumengarten
- Naturgarten
- Parkanlage
- Bienenfreundlich
- bienenfreundliche Pflanze
Herkunft
Das Echte Seifenkraut aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) ist in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens weit verbreitet. In Amerika, Australien und Neuseeland ist es inzwischen als Neophyt eingebürgert. Saponaria officinalis, wie die Pflanze botanisch heißt, wächst an den Naturstandorten meist in Wassernähe und an anderen feuchten Plätzen. Sie gilt deshalb auch als Frischezeiger. Wie der deutsche Name schon andeutet, wurden vor allem die Wurzeln zu einem Seifenersatz verarbeitet und als solcher bis ins 20. Jahrhundert, mancherorts bis heute genutzt. Ebenso gelten die Pflanzenteile seit der Antike als wirksames Heilmittel bei Erkältungen und Hautproblemen. Wie viele Heilpflanzen ist auch das Seifenkraut schwach giftig.
Wuchs
Die mehrjährige, krautige und winterharte Pflanze breitet sich über unterirdische, stark verzweigte Rhizome aus, die etwa fingerdick werden. Zusagende Standorte kann sie so recht schnell bedecken. Die 30 bis 80 Zentimeter langen, meist eintriebigen, leicht behaarten Stängel stehen aufrecht oder legen sich nieder.
Blätter
Die lanzettlichen, teilweise etwas gewellten Blätter sind vier bis zehn Zentimeter lang und kreuzgegenständig an den Trieben angeordnet. Sie zeigen drei bis fünf deutliche, längs verlaufende Blattnerven.
Blüten
Von Juni bis September öffnen sich die weißen bis hellrosa Blüten, die an Nelken erinnern und gegen Abend auch zart nach Nelken duften. Deshalb werden sie nicht nur gerne tagsüber von Bienen und Schwebfliegen besucht, sondern auch von Nachtfaltern. Mehrere Einzelblüten stehen in Trugdolden in den Blattachseln der Blätter zusammen.

Die Blüten des Echten Seifenkrauts sind bei Insekten sehr beliebt. Hier ist gerade ein Taubenschwänzchen dabei, sich den leckeren Nektar zu holen
Früchte
Ab September reifen Kapselfrüchte, die die runden, dunkelbraunen Samen enthalten, heran.
Standort
Saponaria officinalis bevorzugt sehr helle und sonnige Lagen.
Boden
Durchlässige, leicht kalkhaltige und vor allem frische Böden sind dem Echten Seifenkraut am liebsten. Es ist insgesamt jedoch recht tolerant. Nur zu schwere Böden mag es nicht, verbessern Sie diese deshalb vorher durch das Einarbeiten von Sand.
Pflanzung
Sie können Saponaria officinalis nahezu ganzjährig pflanzen, so lange der Boden nicht gefroren ist oder eine extreme Trockenphase herrscht. Der Abstand zu den Nachbarpflanzen sollte 30 bis 40 Zentimeter betragen. In kleinen Gruppen kommen die Pflanzen am besten zur Geltung.
Pflege
Insgesamt ist das Seifenkraut ein sehr genügsames und anspruchloses Gewächs. Es ist eher möglich, dass Sie zu große Bestände regelmäßig auslichten müssen. Bei lang anhaltender Trockenheit sind die Pflanzen dankbar für reichliche Wassergaben. Etwas Kompost im Frühjahr versorgt sie mit Nährstoffen, sonst sollte nicht gedüngt werden, da die Triebe dann weich und standschwach werden. Bei Bedarf kann ein bodennaher Rückschnitt erfolgen.
Teilen
Es ist nicht notwendig, die Pflanzen regelmäßig zu teilen. Beim Auslichten allzu üppiger Seifenkraut-Gruppen werden immer ein paar Wurzelstückchen zurückbleiben, aus denen wieder neue Pflanzen wachsen.
Verwendung
Die heimische Heilpflanze passt in Kräuter- und Wildgärten, sonnige Beete oder auf nicht zu trockene Kiesflächen. Da sie frische Standorte mögen, passen zum Beispiel Dreimasterblumen (Tradescantia), Trollblumen (Trollius), Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis), Nelkenwurz (Geum), Jakobsleiter (Polemonium) oder Sibirische Wiesen-Iris (Iris sibirica) wunderbar dazu. Wer wenig Platz hat, sollte sich den Einsatz von Saponaria officinalis gut überlegen, weil das Seifenkraut die Fläche schnell überwuchern kann.
Sorten

Saponaria officinalis ‘Rosea Plena’ ist eine hübsche gefüllte Variante
Im Handel finden sich eine weiß blühende Variante (‘Alba’) sowie die gefüllt blühenden Sorten ‘Plena’ oder ‘Rosea Plena’ (hellrosa), ‘Alba Plena’ (weiß) und ‘Rubra Plena’ (dunkelrosa). Sie alle sind ebenso ausbreitungsfreudig wie die Wildart.
Vermehrung
Die Pflanzen lassen sich einfach teilen beziehungsweise man kann Rhizome abtrennen. Diese Methode empfiehlt sich bei den Sorten, damit die identischen Eigenschaften erhalten bleiben. Die Art lässt sich auch durch Aussaat vermehren.
Krankheiten und Schädlinge
Das Echte Seifenkraut ist recht robust, lediglich Schnecken knabbern gerne mal an den Blättern und Trieben.